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Nachrichten zu aktuellen Entwicklungen und Persönlichkeiten

 
     
 
Anwälte: Video-Überwachung ist nur Placebo

Berlin – Der Deutsche Anwaltsverein hat die Forderung nach Video-Überwachung gegen Terrorgefahr als „politisches Placebo“ bezeichnet. Wie Ulrich Schellenberg, Vorstandsmitglied des Anwaltsvereins, gegenüber der „Netzeitung“ äußerte, helfe nur mehr und gut geschultes Personal etwa an den Bahnhöfen. In Berlin aber sei geplant, sämtliches Personal von den S-Bahnhöfen abzuziehen und durch Kameras zu ersetzen, die Straftaten
bestenfalls  dokumentieren könnten.

 

Berlin: Doppelt so viele Türken

Berlin – 250000 Menschen türkischer Herkunft leben nach Angaben des Vorsitzenden der türkischen Gemeinden in Deutschland, Kenan Kolat, derzeit in Berlin. Offiziell wird von nur 120000 Türken ausgegangen. Ein Viertel aller Hauptstädter habe einen „Migrationshintergrund“, nicht bloß die 13,3 Prozent offizell als Ausländer gemeldeten Berliner.

 

Polen: Der neue Ausputzer

Die meisten offiziellen Erklärungen aus Warschau bedürfen derzeit hierzulande eines Ausputzers, eines geschickten Chefdiplomaten, der die an der Weichsel reihenweise produzierten „Mißverständnisse“ ausräumt.

Diese Aufgabe wird künftig  Marek Prawda (50) als Polens neuer Botschafter in Berlin wahrnehmen, der das Amt von Andrzej Byrt übernimmt. Prawda hat in Leipzig Wirtschaftswissenschaften studiert und wurde 1984 als Soziologe promoviert. In der Zeit zwischen 1992 und 1998 wirkte er bereits als Gesandter in der damals noch in Köln residierenden Botschaft. Der verheiratete Berufsdiplomat, der zuletzt die Stockholmer Botschaft leitete,  spricht Deutsch, Englisch, Französisch, Schwedisch und Russisch fließend. Seine Ernennung nahmen Berlins Regierungskreise wegen seines „relativ liberalen Hintergrunds“ und seiner eher sanften Rhetorik mit Erleichterung zur Kenntnis.

Von der national-katholischen Tageszeitung „Nasz Dziennik“ hat ihn bereits unter dem Titel „Unerwünschter Kandidat“ als zu deutschfreundlich angegriffen. Polens neuer Repräsentant in Berlin hatte in den 90er Jahren mehrere Artikel zur deutsch-polnischen Geschichtsforschung verfaßt. Heute bedauert er die atmosphärischen Veränderungen zwischen beiden Ländern. Deutschland habe Tabus gebrochen und spreche „über seine Vertriebenen und den Bombenkrieg“, bemerke aber nicht, daß auch Polen mit der Aufarbeitung begonnen habe.

Im Jahr 2000 bedauerte er „die Leere nach der Versöhnung“. Es wird Prawdas Aufgabe sein, diese Leere zu füllen. Das allerdings setzt die Einklammerung der deutschen Vertriebenen in einen vermeintlich abgeschlossenen Versöhnungsprozeß voraus. (BK)
 
     
     
 
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