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Neuauflage des Investiturstreits

 
     
 
Die Medien-Gesellschaft ist gnadenlos: Der 80. Geburtsta des Papstes bot wieder reichlich Gelegenheit, Alter und Krankheit dieses Manne herauszustreichen – und mancher Rückblick auf die Lebensgeschichte klang eher wi ein Nachruf. Es ist daher durchaus verständlich, daß sich – nicht nur be Katholiken – die Frage aufdrängt: Wer kommt danach? Oder weiter gefaßt: Was komm danach?

Zunächst sollten wir anmerken, daß die weltpolitische Lage
damals, als Johannes Pau II. in sein Amt berufen wurde, in zwei wesentlichen Punkten anders war als heute: Es ga noch den Sowjet-Block und es gab noch nicht jenes Europa ohne Vaterländer, das sich s tatkräftig bemüht, das Erbe des großen roten Vorbilds anzutreten – mi Regulierungswut, Volksferne, Korruption und Dominanz einer (nahezu) sozialistische Einheitspartei!

Daß zwischen dem Papst aus Polen und dem Ende des Sowjet-Imperiums ursächlich Zusammenhänge bestehen, kann wohl niemand ernsthaft bestreiten. In welchem Ausma Johannes Paul II. aktiv beteiligt war, wird zwar erst viel später, nach Öffnung de Archive, endgültig zu beurteilen sein. Sicher ist aber zumindest die passive Beteiligung denn schon allein seine Existenz trug wesentlich dazu bei, daß die Polen wider de Stachel zu löcken wagten und daß jene Erosion einsetzte, die binnen eines Jahrzehnts de realsozialistischen Plattenbau abbruchreif machte.

Fatalerweise wurde dadurch die Unheilslehre in Mittel- und Westeuropa wiede salonfähig – wie wendehälsige Regierungsbeteiligungen und eine link Kultur-Schickeria unterstreichen! Zur persönlichen Tragik des Papstes zählt aber vo allem sein Bemühen um Versöhnung, Entschuldigung und Vergebung, denn die zutiefs christlichen Motive führten offenbar zum Unterschätzen der Implikationen: So wie die Demutshaltung eines Tieres nur bei Artgenossen Beißhemmung auszulösen vermag, ist auc christliche Demut nur dann politisch wirksam, wenn sich alle an die gleichen Spielregel halten! Wer hingegen einem Gott der Rache huldigt oder überhaupt keine höhere Instan anerkennt, für den ist Demut ein Zeichen von Schwäche, ist Einladung zur Aggression Selbst noch so ausgewogene Formulierungen konnten daher nicht verhindern, daß die Entschuldigungen des Papstes sofort gegen die heutige Kirche, ja generell gege Christentum und Abendland  instrumentalisiert wurden!

Was kommt danach? Mit den an roten Haaren herbeigezogenen EU-Sanktionen gege Österreich hat die Frage eine neue Qualität bekommen: Die Neo-Breschnjew-Doktri erklärt nämlich Wahlen in jedem europäischen Staat zur "europäische Innenpolitik"! Gewiß, der Vatikan ist formal kein Mitglied der EU – doch auc gegen die früheren Regierungen von Kroatien und der Slowakei gab es ja ei "europäisches" Trommelfeuer! Und selbst wenn der Oberste EU-Sowjet noch kein Chemie-Subkommission eingesetzt hat, damit dereinst roter Rauch aus der Sixtinische Kapelle aufsteigen kann – die Vorbereitungen auf das Konklave sind längst im Gange Wie werden doch jene Kardinäle gehätschelt, die sich "fortschrittlich" geben und wie wird auf die übrigen eingedroschen!

Ein nichtsozialistischer Papst wird es schwer haben: Erstens, um überhaupt gewählt zu werden, und zweitens in der Amtsführung, insbesondere in der "Personalpolitik" – bereits Johannes Paul II. wurde ja heftigst kritisiert fü "konservative" Bischofsernennungen! Unter dem Vorwand vo "Demokratisierung" zeichnet sich hier eine Neuauflage des Investiturstreits ab nämlich das Bestreben außenstehender, oft sogar antichristlicher Kräfte, das Geschehe in den christlichen Kirchen (Mehrzahl!) zu diktieren.

Und wie real die Gefahren sind, läßt sich an weltlichen Beispielen veranschaulichen Schon gibt es eine offizielle Proskriptionsliste mit allen Parteien, die zwar nac nationaler Gesetzgebung erlaubt sind, aber nicht ins Konzept der Einheitspartei passe – dies ist die Vorstufe zum Verbot! Und schon gibt es eine zentral Beobachtungsstelle für "Rassismus", die ohne jede Berufungsmöglichkeit (vgl die Österreich-Sanktionen!) nach Stasi-Manier diktieren kann, wer als "Rassist" von Ämtern und Würden ausgeschlossen bleiben soll – auch von kirchlichen.

 
     
     
 
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