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Funkzentrale entdeckt
Heiligenbeil - Auf einem alten deutschen Vorwerk in der Nähe von Heiligenbeil hat eine Gruppe freiwilliger Helfer unter der Leitung des vom Museum für Befestigungsanlagen und -technik beauftragten Heimatforschers Awenir Owsjanow Ausgrabungen durchgeführt. Einige Wochen lang konnte die Öffentlichkeit den Arbeiten der freiwilligen Hobbyarchäologen zusehen, die schließlich Waffen mehrerer Jahrhunderte und Gegenstände des täglichen Bedarfs fanden. Als sie weitergruben, begann die Erde zu bröckeln, und es öffnete sich - wie im Märchen - ein Kellergewölbe. Das Innere der Höhle erinnerte die Heimatkundler indes an ein Partisanenlager; sie fanden eine vollständig erhaltene deutsche Funkzentrale vor. Am nächsten Tag entdeckten die Suchenden an einem anderen Ort gewaltige deutsche Granatwerfer, die ihren Angaben nach für eine ganze Kompanie gereicht hätten.
"Die sommerliche Suchaktion ist noch nicht zu Ende, und wir haben schon 2.000 Gegenstände gefunden", erzählte Awenir Owsjanow der Komsomolskaja Prawda in Kaliningrad. Sie sollen alle im Museum für Befestigungsanlagen und -technik archiviert werden. Der gute Erhaltungszustand läßt sich damit erklären, daß die Gegenstände in sandigem Boden vergraben waren und somit vor der Erosion geschützt lagerten. Unter den Ausgrabungen befanden sich medizinische Instrumente, Büroutensilien und verschiedene Waffenmodelle.
Die Funde der Expedition sind außergewöhnlich. Der vielleicht interessanteste war ein 100jähriger Rundfunkempfänger von Telefunken, der aussah, als sei er nie verschüttet gewesen. Das Gehäuse war sauber, auf der Skala konnten deutlich die Sendernamen europäischer Städte entziffert werden. Über die Aufnahme eines solchen Expo nats in seinen Bestandskatalog würde sich wohl jedes Museum freuen!
Gedenken an Mann
Rauschen - Die Eröffnung der Saison ist auch bei den heutigen Bewohnern zur beliebten Gewohnheit geworden. Der kulturelle Höhepunkt in diesem Jahr war die Enthüllung eines Gedenksteins für den bekannten deutschen Nobelpreisträger für Literatur, Thomas Mann. Diesen Preis erhielt er bekanntlich im Herbst des Jahres 1929 für das Werk "Die Buddenbrooks". Im Sommer 1929 verbrachte Mann den Monat August zur Sommerfrische in Rauschen. Dort schrieb er damals die Novelle "Mario und der Zauberer".
Unter der Initiative von Viktoria Gawrilowa, Dozentin der Königsberger Universität, wurde auf einem ausgesuchten Findling die Skulptur eines aufgeschlagenen Buches befestigt. Auf der linken aufgeschlagenen Seite ist ein Bildnis von Thomas Mann eingraviert, versehen mit seiner handschriftlichen Signatur. Auf der rechten Seite steht ein persönlicher Ausspruch von J. R. Becher. Der Standort des Steins ist am Ende der früheren "Promenaden-Allee", jetzt "Oktoberstraße", unmittelbar links vor dem Zugang zum Serpentinenweg, der direkt zum Seesteg hinunter führte. Etwas weiter links liegt das jetzige Restaurant "Korvet", und von dort aus führt der Weg zum "Lift" des Militärsanatoriums.
Die Enthüllung dieses Gedenksteins fand am 128. Geburtstag des Geehrten im Beisein von vielen Honorationen statt. Als Ehrengast trat der letzte deutsche Literatur-Nobelpreisträger, Günter Grass, in Aktion.
Autorenlesung
Hamburg - Mittwoch, 10. September, 19.30 Uhr, Lesung des Hamburger Autorenvereins aus der im Rahmen des Gründungsjubiläums der hamburgischen Partnerstadt St. Petersburg entstandenen Anthologie "300 Jahre St. Petersburg und die Deutschen" in der Handwerkskammer Hamburg, Kleiner Saal, Holstenwall 12. Es lesen aus ihren Beiträgen Ulrich Schacht, Arno Surminski, Heidrun Schaller, Geert-Ulrich Mutzenbecher und Wladimir Kunin. Die musikalische Umrahmung obliegt der Konzertpianistin Viktoria Lakissova. Eintritt 8 Euro, Mitglieder frei. |
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