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Wohin er auch kommt - die Leute klopfen Torsten Hippe überall auf die Schulter und fordern ihn auf, weiterzumachen. Aber die veröffentlichte und öffentliche Meinung sind nun mal nicht identisch. Torsten Hippe lernt das gerade in einem schmerzhaften Prozeß.
Inzwischen gibt es ganz zarte Anzeichen dafür, daß die Partei den irrsinnigen Streit mit ihrem Mitglied beendet. Ohne Ausschluß. Warum ausgerechnet Eberhard Diepgen dann noch einmal in die Kerbe hineinhauen mußte, versteht erst recht niemand. Wie kann ein Mann, der die politische Verantwortung für ein Milliarden loch im Haushalt trägt, Torsten Hippe wegen parteischädigenden Verhaltens zum Austritt raten? Kann ein Mann, der die CDU von der fast absoluten Mehrheit zur 20-Prozent-Partei ruiniert hat, einem anderen vorwerfen, er schade der Partei? Kann er nicht. Diepgen sollte lieber seine Memoiren verfassen oder Sponsoren suchen, die die in seiner Regierungszeit heruntergewirtschaftete Bankgesellschaft Berlin sanieren.
Abgesehen von diesen Absurditäten ist der Fall Hippe wirklich etwas Neues in der deutschen Politik. Wann hat es so etwas schon einmal gegeben, daß ein Parteimitglied sich mittels Gerichtsbeschluß gegen den eigenen Vorsitzenden zur Wehr setzen muß? Noch nie. Nicht mal Martin Hohmann oder Jürgen W. Möllemann wurden zu so einer Handlung gezwungen.
Hippe hatte Zeller mit einer Unterlassungsklage überzogen. Die Richter haben ihr Gelächter über die Einlassungen des CDU-Vorsitzenden ins Urteil hineingeschrieben. So wie die ganze Stadt über die CDU-Führung lacht, die trotz der Arbeitslosenmisere und Wirtschaftskrise gegen den rot-roten Senat kein Bein auf den Boden bekommt.
Statt den ganzen Konflikt niedrig zu halten, haben ihn Zeller und Co. ja sogar noch an die große Glocke gehängt. Sie seien gut vorbereitet, ließen sie stolz vernehmen. Stimmte aber nicht. Hippe hat Recht bekommen. Weil er eben nicht gesagt hat, er stehe der NPD nahe. Und nur darum ging es. Der eigentümliche Joachim Zeller und sein CDU-Landesvorstand haben sich als Amateure blamiert. Eigentlich könnte man über die Berliner CDU nur noch lachen. Wenn es nicht um deutsche Opfer ginge und furchtbar traurig wäre. Derer wird nun am 8. Mai wohl nicht mehr gebührend gedacht. |
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