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Putin und Rogosin auf Werbetour

 
     
 
Dmitrij Rogosin, Putins Sonderbeauftragter für das Königsberger Gebiet, hat auf seiner Werbetour für die Berücksichtigung russischer Interessen bei der EU-Osterweiterung schon mit vielen Staatschefs und führenden Politikern verhandelt. Von allen Besuchen kehrte er mit erfolgversprechenden Absichtserklärungen seiner Gesprächspartner nach Moskau zurück. Ob Frankreich, Österreich, die Bundesrepublik Deutschland
, Dänemark oder Schweden, alle ließen mitteilen, daß sie sich um eine faire Lösung für die Russische Föderation bemühen wollten. Bei einem kurzen Arbeitsbesuch in Athen versprach Griechenlands Ministerpräsident Papandreou, die EU für eine baldige Lösung der Königsberg-Frage gewinnen zu wollen. "Italien wird uns helfen", teilte Rogosin der russischen Presse nach einer Visite in Rom mit. Die italienische Regierung wolle der EU Problemlösungsvarianten vorschlagen, die die russischen Interessen wahren. Rogosin hatte Gelegenheit, Silvio Berlusconi zu treffen, Gespräche mit dem Vize-Premier, den Ministern für Verkehr und Außenhandel und dem Leiter des italienischen Außenministeriums zu führen. "Die italienische Seite teilt unsere Position vollkommen: Das Problem der illegalen Migration, über das in Brüssel so viel gesprochen wird und dessen Wichtigkeit man auch in Moskau versteht, sollte im Geiste der Zusammenarbeit und nicht durch die Errichtung künstlicher Barrieren gelöst werden", teilte Rogosin mit.

Während sein Sonderbeauftragter sich im Süden aufhielt, führte Putin seine Mission im Norden fort. Der Kreml-Chef traf sich mit seinem finnischen Amtskollegen Tarri Hallonen zum Gedankenaustausch. Er wolle das Königsberger Problem nicht in Finnland lösen, sondern lediglich die Meinung der Finnen zu diesem Problem hören. Dabei haben beide Seiten ihre bisherigen guten Beziehungen und die positive Zusammenarbeit des finnischen und russichen Zolls auf dem visumfrei genutzten Sajmaan-Kanal gelobt.

Im Widerspruch zu der zur Schau gestellten Einigkeit der Staatschefs erschien in der finnischen Zeitung "Helsingin Sanomat" ein Artikel, in dem von "politischer Ungeschicklichkeit" Ro- sogins die Rede war. Auf einer Pressekonferenz in Helsinki soll er der finnischen Regierung erklärt haben, sie für eine Lockerung der "betonstarren Haltung der EU in der Kaliningrader Frage" gewinnen zu wollen. Dabei habe er "unvorsichtigerweise" angedeutet, daß die meisten Frachtgüter im Handel zwischen der Russischen Föderation und der EU in der Exklave der Föderation und in Finnland umgeschlagen würden, wenn denn der visumfreie Transit von Russen durch Litauen beibehalten werde. Rogosin ließ durchblicken, daß andernfalls sein Staat eine härtere Haltung gegenüber dem skandinavischen Nachbarn einnehmen könnte. Litauens früherer Staatspräsident Vitautas Landsbergis warf Rogosin einen undiplomatischen Ton vor und meinte, Putin habe wohl kaum einen ungeeigneteren Sonderbeauftragten zur Lösung des Königsberg-Problems finden können.
 
     
     
 
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