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Endlich ist er da, der Film zum diesjährigen Deutschlandtreffen. "Deutschlandtreffen der Ostdeutschland 2002" lautet sein schlichter Titel. Der in rund ein Dutzend Abschnitte gegliederte filmische Rundgang beginnt mit dem Treffen der Heimatkreisgemeinschaften in Halle 5. Dabei sind die Stände der Kreisgemeinschaften Ebenrode und Heiligenbeil sowie der Stadtgemeinschaft Königsberg ebenso zu sehen wie der Lycker Kreisvertreter Gerd Bandilla, der BdV-Vizepräsident Hans-Günther Parplies und der Betreuer des Museums "Stadt Königsberg", Lorenz Grimoni, die teilweise auch zu Worte kommen.
Die Filmemacher wechseln dann von der Halle 5 in die große, repräsentative Glashalle, wo sie die Ausstellung "Fremd in der Heimat - Aussiedler aus Ost- und Südosteuropa unterwegs nach Deutschland" der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus besuchen. Auch die Bilderrepräsentation Aribert Nieswandts, mit der der aus Königsberg stammende Professor aus Rosenheim erstmals einer größeren Öffentlichkeit sein Projekt vorstellte, den Königsberger Dom wenigstens virtuell wiederauferstehen zu lassen, zog viele Besucher an. Neben der Bilderausstellung selber sind auch Graphiken aus der Computeranimation zu sehen sowie der symbolische Akt, als im Beisein des OB, der Account Manager Kowalewski der Firma Hewlett Packard dem Fachhochschullehrer Nieswandt eine Sachspende des Elektronikkonzerns im Werte von 200.000 Euro übergibt. Anschließend schildert Aribert Nieswandt, wie es zu diesem bemerkenswerten Projekt überhaupt erst kommen konnte. Den Abschluß dieses zweiten Abschnitts bildet ein erster, kurzer Besuch der Halle 3, wo gerade Herdin Radtke vor seinem Zigeunerwagen "Ännchen von Tharau" singt und Alfred M. de Zayas am -Stand sein Buch "Heimatrecht ist Menschenrecht" signiert.
Es folgen Ausschnitte von der Podiumsdiskussion der Jugend mit dem Thema "Das Schicksal der deutschen Zwangsarbeiter im Spiegel der deutschen Politik", über die Stunde der ostdeutschen Familie mit Werner Müller sowie über die Hermann-Sudermann-Lesung mit Nora Bendig und Kraft-Eike Wrede.
Anschließend werden die Zeitung und die Jugendorganisation der Ostdeutschland an ihren Ständen in der Halle 3 aufgesucht. Am BJO-Stand nimmt der Funktionsträger des Bundes Junges Ostdeutschland Stefan Kiekel zu den Fragen Stellung, ob zwischen den Älteren und den Jüngeren in der Freundeskreis eher die Unterschiede oder die Gemeinsamkeiten überwiegen und wie die Beziehungen zu den in Ostdeutschland lebenden Polen, Russen und Litauern aussehen.
Es folgen Auszüge aus Hans-Günther Parplies Eröffnungsrede zum Deutschlandtreffen, in denen der BdV-Vize sich mit dem Versuch der Bundesregierung, die Ostdeutschen aus der deutschen Kultur und deren Geschichte zu vertreiben, ebenso scharf wie berechtigt kritisch auseinandersetzt.
Der nunmehr inzwischen dritte Besuch der Halle 3 beginnt mit Impressionen von den Ständen der vor allem urostdeutsche Produkte wie Marzipan und Bern-steinschmuck feilbietenden gewerblichen Anbieter. Beim diesmaligen Besuch des -Standes sitzt Werner Müller am Signiertisch, die dann auch gleich kurzerhand interviewt wird. Im Anschluß an das Interview wird kurz mit der Kamera auf eine gerade stattfindende Tanzvorführung gehalten und dann Heide Marie Hagens Fotoausstellung "Ostdeutschland - Reise in ein fremdgewordenes Land" aufgesucht. Nach einem kurzen Blick auf einen Webstuhl in Aktion endet dieser Rundgang durch Halle 3 beim Stand der Agnes-Miegel-Gesellschaft, wo deren Vorsitzende Marianne Kopp sich zur Bedeutung Agnes Miegels für sie ganz persönlich und für die Allgemeinheit äußert. Den Abschluß des Besuchs dieses Standes und der Halle 3 überhaupt bilden besinnliche Worte der "Mutter Ostdeutschland" aus dem Munde von Gisela Limmer v. Massow.
Naheliegenderweise bildet das Thema des letzten Abschnitts die Großkundgebung. Die entscheidenden Bestandteile dieses Höhepunktes des Deutschlandtreffens sind auf dem Band zumindest auszugsweise zu sehen: der Einmarsch der gesamtdeutschen Fahnenstaffel, die vom stellvertretenden Sprecher Wolfgang Thüne gesprochene Totenehrung samt anschließendem Trompetensolo, die Grußworte aus Ostdeutschland und Brandenburg, das von der BJO-Bundesvorsitzenden Nanette Kaiser vorgetragene Wort der Jugend, die Ansprachen des Gastredners Edmund Stoiber und des Sprechers Erika Steinbach sowie der den Abschluß der Veranstaltung bildende Fahnenstaffelauszug. Im direkten Anschluß an diese Kundgebung gelang es damals dem , den Kanzlerkandidaten auf Ostdeutschland betreffende Probleme anzusprechen wie die Verbindung zwischen dem Königsberger Gebiet und Rußland angesichts von Schengen und EU-Osterweiterung oder die Versuche, Flucht und Vertreibung immer noch kleinzureden. Die diesbezüglichen Fragen und Edmund Stoibers Erwiderungen bilden das eigentliche Ende der Dokumentation. Als Anhang, man könnte auch sagen Zugabe, folgt die ungekürzte Fassung von Stoibers Rede auf dem Deutschlandtreffen. A. Liedfeger
"Deutschlandtreffen 2002 der Ostdeutschland", Video-Dokumentation, 120 Minuten, 21 Eur |
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