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Soldatenfriedhöfe von Jugendlichen gepflegt

 
     
 
Am Freitag begann die Reise in die Jugendlager des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürorge mit der gemeinsamen Abfahrt am Kamener Hauptbahnhof um 17.30 Uhr. Dort hatten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den westlichen Bundesländern eingefunden. Jene aus den neuen Bundesländern wurden entlang der Autobahn an Raststätten bis Frankfurt an der Oder aufgenommen. Gemeinsam fuhren die drei Busse über Posen und Thorn nach Johannisburg. Dort war in einer noch neuen Internatsschule das deutsch-polnische Jugendlager untergebracht. Diese Schule wurde für die beiden anderen Jugendlager auf der Hin- und Rückreise Zwischenstation. Die Busse der Jugendlager Vilkaviskis und Trakehnen setzten am Sonntag morgen die Reise fort und trafen am Nachmittag in ihren Standorte
n ein. In Vilkaviskis war ein kleines Hotel und in Trakehnen eine Internatsschule auf dem Gelände des ehemaligen Trakehnergestüts Un-terkunft für das entsprechende Jugendlager. In allen drei Quartie- ren wurden die deutschen Jugendlichen von den polnischen, litauischen und russischen Teilnehmern und Teilnehmerinnen herzlich begrüßt.

Wie geplant, begannen die drei Jugendlager am Montagmorgen mit der Arbeit auf den Kriegsgräberstätten in Vilkaviskis, Mattischkehmen und Johannisburg, die am Freitag beendet werden konnte. Zwischen 36 und 40 Arbeitsstunden hatten alle deutschen und ausländischen Jugendlichen leisten müssen, damit die Arbeitsaufträge erfüllt werden konnten. Die Arbeitsberichte weisen im Detail aus, welche Arbeiten von jedem Jugendlager geleistet wurden. Sie liegen bereits der Abteilung Bau und Pflege bei der Bundesgeschäftsstelle des Volksbundes in Kassel vor. Die jungen Leute haben die Arbeitsaufträge voll erfüllt und können sich mit ihren Leistungen sehen lassen.

Schwierigkeiten beim Arbeitsablauf gab es nur in Johannisburg, da dort die Stadtverwaltung mit ihrem Bauhof die noch vor dem Jugendlager auszuführenden Vorarbeiten nur teilweise ausgeführt hatte. Das brachte den Arbeitsplan durcheinander, und deshalb waren die vom Jugendlager auszuführenden Arbeiten bis zur endgültigen Gestaltung des Friedhofs in der vorhandenen Zeit nicht zu schaffen. Daß diese am Ende doch noch geschafft wurden, war letztendlich der Mithilfe von Arbeitskräften des städtischen Bauhofes zu danken.

Mit Kranzniederlegungen auf den drei Kriegsgräberstätten wurden die Arbeitseinsätze beendet. Besonders feierlich geschah dieses in Johannisburg. Dort versammelten sich am Hochkreuz mit dem Jugendlager der Bürgermeister der Stadt, die Spitzen des Rates und der Stadtverwaltung, die Geistlichen der örtlichen katholischen und evangelischen Kirchen sowie Vertreter des Kulturvereins „Rosch“ der deutschen Volksgruppe und der Kreisgemeinschaft Johannisburg zu einer Andacht mit anschließender Kranzniederlegung. Noch während der Arbeit auf den Friedhöfen wurden in den Jugendlagern die Abendstunden nach Art der jungen Leute, zünftig und erlebnisreich gestaltet. Bei Sport, Spiel und entspannender Unterhaltung lernten die Jugendlichen einander besser kennen und verstehen. Erstaunlich war, wie viele Talente sich an diesen Abenden darstellten. Interessant wurden die Gespräche, wenn man sich über die Schule, die berufliche Ausbildung und die Freizeitgestaltung austauschte.

Nach der Arbeit erfolgte beim deutsch-litauischen Jugendlager der Quartierwechsel von Vilkaviskis nach Memel. Auf der Fahrt dorthin wurden die Kriegsgräberstätten in Schmalleningken und Matzicken besucht. Auf beiden haben bereits Jugendlager des Volksbundes gearbeitet. In diesem Zusammenhang soll auch der Besuch der erweiterten und neugestalteten Kriegsgräberstätte in Memel erwähnt werden, auf der Jugendlager des Volksbundes hart gearbeitet haben. Diese Kriegsgräberstätte wird von der litauischen Bevölkerung und ebenso von deutschen Besuchern aufgesucht.

Nach der Ankunft in Memel gab es einen herzlichen Empfang durch die litauischen Gastfamilien, die die deutschen Jugendlichen für die restlichen Tage der Lagerzeit aufnahmen. Sie hatten für ihre Gäste ein Besichtigungsprogramm mit vielen Informationen über Memel gestaltet und gaben ihnen einen Einblick in das Leben in einer litauischen Familie. Das gesamte Jugendlager unternahm in diesen Tagen Informationsfahrten nach Wilna, auf die Kurische Nehrung und nach Polangen. In Memels Altstadt erinnerte noch sehr viel an den Zustand der alten deutschen Stadt vor Flucht und Vertreibung.

Die beiden anderen Jugendlager verblieben in ihren Standorten und gestalteten die restlichen Lagertage mit interessanten Programmen. Das Jugendlager in Trakehnen war ja auf dem Gelände des früheren Landgestüts untergebracht. Durch den Lagerleiter erfuhren die jungen Leute etwas über die Geschichte des Gestüts und die berühmten Tra- kehner Pferde. Leider verfallen die Bausubstanz und auch der frühere Park immer mehr, und niemand vermag, diesem Zustand eine Wende zu geben. Tagesfahrten führten nach Königsberg, an die Ostsee und nach Heiligenbeil. In der ostdeutschen Provinzhauptstadt Königsberg gibt es noch Bauten, die an die Zeit vor Flucht und Vertreibung erinnern. Das Jugendlager besuchte den Dom, an dem noch gebaut wird, stand am Grabmal des großen deutschen Philosophen Immanuel Kant und besuchte die Universität „Albertina“ sowie einige Museen. Auch sonst schaute man sich in Königsberg um mit seinem regen Stadtleben und hatte Gelegenheit, einen Markt zu besuchen.

In Heiligenbeil wurde die Kriegsgräberstätte besucht, auf der bereits drei Jugendlager des Volksbundes gearbeitet haben. Man staunte, was Hartmut Feuerriegel vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge inzwischen schon ausgebaut hat. Bei den jungen Leuten bleibt besonders die Fahrt in die auch heute noch romantische Rominter Heide mit dem lieblichen Gömbössee in guter Erinnerung.

Bei dem Jugendlager in Johannisburg waren die Freizeittage mehr auf Masuren und die herrliche Natur in der Umgebung der Stadt abgestellt. Zum Programm gehörten die Bootsfahrt vom Ort Niedersee nach Nikolaiken - vom Niedersee aus über den Beldahnsee und den Spirdingsee in die Talter Gewässer -, eine Fahrt durch die Johannisburger Heide sowie die Fahrt zum ehrwürdigen Kloster Heiligelinde und zur „Wolfschanze“ in Rastenburg.

Das Jugendlager wurde vom Verteidigungsattaché bei der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Warschau, Oberst i. G. Brieber, besucht, der sich über das Jugendlager und die Arbeit auf der Kriegsgräberstätte informierte. Dabei hatte er auch Gelegenheit, mit Bürgermeister Puchalski, mit Frau Kreska vom deutschen Kulturverein „Rosch“ und mit Wilhelm Czypull von der Kreisgemeinschaft Johannisburg zu sprechen. Frau Kreska hat mit ihrem deutschen Verein an diesem Besuchstag dem Jugendlager und den Gästen einen zünftigen Abend am Lagerfeuer gestaltet. Oberst Brieber und die anderen Gäste blieben bis in den späten Abend dabei. Die Stadt Johannisburg hatte dem Jugendlager einen Segeltörn auf dem Roschsee und einen Discoabend geschenkt.

 
     
     
 
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