Sommerfest in Allenstein

Das ostdeutsche Sommerfest Ende Juli in Allenstein war ein willkommener Anlaß, um die schon seit längerer Zeit ausgesprochene Einladung von der Sozialkulturellen Gesellschaft der Deutschen zu einem Besuch in dieser Region wahrzunehmen.

Es geht um die Vertiefung der Beziehungen des BdV-Landesverbandes Thüringen mit den Landsleuten in Ostdeutschland, der neben dem Kulturaustausch und der Zusammenarbeit über den Frauenverband im besonderen nun auch die Unterstützung bei der Entwicklung und Förderung der deutschen Muttersprache beinhalten soll.

Darüber hatte bereits beim Aufenthalt der Veteranen im Mai dieses Jahres Dr. Latussek mit den Vertretern der ostdeutschen Delegierten ausgiebig gesprochen. Um diese Gespräche fortzuführen, reisten der Landesvorsitzende von Thüringen, Gerd Luschnat, der Schatzmeister Gerhard Pahlke und Dr. Latussek Ende Juli in die Allensteiner Region. Bereits am ersten Aufenthaltstag fanden Gespräche mit der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (AGDM) in dem von ihr neu erworbenen und eingerichteten Haus Kopernikus statt.

Der Vorsitzende der AGDM, Hans Jürgen Biernatowski, hatte sich auf den Besuch gut vorbereitet, war über die erfolgreiche Arbeit des thüringischen

Landesverbandes in Schlesien gut informiert und dem Anliegen zur Entwicklung einer Zusammenarbeit mit Deutschlehrern aus der Region sehr aufgeschlossen.

Gemeinsame Seminare, Weiterbildung der Lehrer in Allenstein und Thüringen und die Entwicklung einer über die Region hinausreichenden Zusammenarbeit der Lehrer in der deutschen Minderheit haben Zustimmung und Interesse gefunden. Die Möglichkeiten, die das Haus Kopernikus bietet, sind für eine solche Arbeit gut geeignet, so daß gute Voraussetzungen in Allenstein gegeben sind.

Die Landesgruppe der Ostdeutschland wird konkrete Vorschläge zu Vorstellungen entwickeln, wie diese Region zukünftig stärker in die Arbeit unseres Verbandes einbezogen wird, um sowohl bei den Kinderferienlagern, bei den Veteranentreffen, beim Kulturaustausch und bei der Diskussion über die heimatpolitischen Aufgaben mitzuwirken.

Ein regelmäßiger Gedankenaustausch ist vorgesehen. Das ostdeutsche Sommerfest im Stadion der Allensteiner Universität war gut vorbereitet.

Zu Beginn fand ein ökumenischer Feldgottesdienst statt. Danach begrüßte Hans Biernatowski die Ehrengäste, unter anderem den Bürgermeister von Allenstein, den Sejm-Abgeordneten Viktor Leyk sowie den Danziger Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland, Herrn Wagner, die sich mit Grußworten den Teilnehmern vorstellten.

Ach den Grußworten sprach der Sprecher der Freundeskreis der Ostdeutschland, Erika Steinbach. Für seine Festrede erhielt er langanhaltenden Beifall. Erika Steinbach betonte ganz besonders das Zusammenwirken von Vertretern der Minderheit der heimatvertriebenen Landsleute und den polnischen Partnern zum Wohle dieses wunderschönen Landes Ostdeutschland.

Nach der Mittagspause, während sich alle Teilnehmer mit einer kostenlos verabreichten Erbsensuppe stärken konnten, folgte ein buntes Kulturprogramm. Gleichzeitig bot die Veranstaltung umfangreiche Möglichkeiten, alte Kontakte aufzufrischen und neue zu knüpfen. So konnte ein ausführliches Gespräch von Dr. Latussek und Gerd Luschnat mit dem Generalkonsul Wagner sowie dem Sprecher der Aktion Freies Deutschland geführt werden, um so Möglichkeiten der Brauchtumspflege unter den sich verbessernden Bedingungen in Ostdeutschland zu erkennen.

Sicher, darin waren sich alle einig, gehört dazu als erste Voraussetzung auch das gute Zusammenarbeiten aller Gruppen der deutschen Minderheit.

Die Fahrt war ein schöner Erfolg, da wegen der vielen Gespräche die Landsleute in Ostdeutschland in ihrem Wirken bestärkt und die Landesgruppe Thüringen der Ostdeutschland neue Aufgabenfelder erkannt hat.Gerd Luschna