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Südwestafrika-Gedenkstein in würdevollem Rahmen

 
     
 
Der Einsatz von Wolfgang Reith für das möglicherweise einzige noch erhaltene deutsche Kolonialkriegerdenkmal auf dem heutigen Territorium der Republik Polen, den großen Findling im Garten des Offizierskasinos der einstigen Hindenburg-Kaserne im ostdeutschen Rastenburg, auf dem die Namen von sieben im Herero- und Nama-Feldzug (1904-1906) gefallenen Soldaten eingraviert sind - allesamt Angehörige des in der Stadt stationierten Grenadier-Regiments König Friedrich der Große
(3. Ostdeutsches) Nr. 4, des ältesten Regiments der Preußischen Armee, dessen Wappen ebenfalls den Stein ziert - hat Früchte getragen.

Seitdem vor einigen Jahren die polnische Armee, die seit 1945 die Kaserne genutzt hatte, das Gelände verließ und der Grenzschutz einzog, verfielen das Kasino und der Garten, und weil auch die Zäune bald entfernt waren, lag der Südwestafrika-Stein seither für jedermann frei zugänglich und ungeschützt an seinem Platz. Um nun zu verhindern, daß er beschädigt oder gar irrtümlicherweise abtransportiert würde - die Zukunft des Grundstücks ist noch unsicher -, startete Wolfgang Reith Anfang letzten Jahres eine Initiative zur Erhaltung des historisch bedeutsamen Findlings. Unter tatkräftiger Mithilfe des in Ortelsburg geborenen und in Bergkamen ansässigen Reiseunternehmers Manfred Warias, der seit vielen Jahren regelmäßig Busreisen in die Heimat durchführt, konnte der Stein dann gerettet werden. Man setzte sich unter anderem mit dem örtlichen Heimatmuseum, das in der alten Ordensburg untergebracht ist, sowie dem Besitzer des an den ehemaligen Kasinogarten grenzenden Hotels Agros in Verbindung, dessen persönlichem Einsatz es schließlich zu verdanken ist, daß der Gedenkstein auf dem unmittelbar hinter dem Hotel befindlichen Gelände des früheren deutschen Soldatenfriedhofs Luisenhöhe, der 1945 zerstört und später eingeebnet worden war, eine neue Aufstellung gefunden hat.

Der Findling selbst wurde gereinigt, die Inschriften liebevoll restauriert, und daneben errichtete man den Grabstein eines weiteren, 1915 in Rußland gefallenen Angehörigen des berühmten Rastenburger Regiments, den man in der Nähe gefunden hatte, so daß jetzt eine wirkliche kleine Gedenkstätte entstanden ist, dazu noch auf historisch würdevollem Boden. W. R.

Der Südwestafrika-Stein und ein Grabstein für einen Gefallenen des Ersten Weltkrieges auf dem ehemaligen Soldatenfriedhof Luisenhöhe
 
     
     
 
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