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Die Tageszeitung "Die Welt" sei einmal eine patriotische Zeitung gewesen, für die der demokratische Nationalstaat mit seinen Symbolen die Grundlage für ein zusammenwachsendes Europa gewesen war, hieß es am Stammtisch im Deutschen Haus . Wer die deutsche Nationalhymne wieder in den demokratischen Alltag der Deutschen stellte, habe früher immer in der "Welt" publizistische Unterstützung gefunden.
Doch diese Zeiten seien vorbei, meinte der Stammtisch. Oberlehrerhafte Kopfnotenverteiler in diesem Blatt fühlten sich neuerdings "von irgendwelchen Leuten" genötigt, "sich zu diesem Land zu bekennen", seine Fahne zu hissen, "seine Nationalhymne zu singen" und ganz und gar "in schwarzrotgoldener Bettwäsche zu schlafen".
Das sei "naiver Stars-and-Stripes-Patriotismus" kritisiert ein "tt" in der "Welt" und der Stammtisch stellte dazu fest, demokratisches Nationalbewußtsein gehe offensichtlich diesen redaktionellen 68er-Gemütern auf ihre pseudointellektuell gesteuerten Nerven.
Bei ihrer billigen Attacke knöpfe sich die "Welt" von heute besonders Walter Kempowski vor, weil dieser gefordert habe, "wir alle sollten viel häufiger die Nationalhymne singen". Arrogant meint "Welt"-"tt", Kempowski klimpere bei seinem Einsatz für die Nationalhymne "ziemlich verwirrt auf seinem Flügel rum". Großzügig gesteht "tt" dem Schriftsteller allerdings zu, er könne "so viel musizieren, wie er will". Daran schließe der "Welt"-Schreiber dann aber die dümmliche Frage an: "Was bringt es, wenn wir alle öfter das Deutschlandlied singen?" und selbst die Antwort: "irgendwann vermutlich kollektive Heiserkeit".
Der Stammtisch meint, es sei doch ein weiter Weg vom großen Axel Springer zu "tt": dem traurigen Tiefstand ... |
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