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Megastädte adé
Landflucht war das große Thema der Dritte-Welt-Debatten in den vergangenen Jahre. Riesenstädte von 30, 40 Millionen Menschen malten Kongresse für das 21. Jahrhundert an die Wand. Nun die Entwarnung: Megazentren wie Mexiko-Stadt oder Sao Paulo wachsen kaum noch, die Bevölkerung zieht es zunehmend in die ländlichen Ränder. Anders in Deutschlands Millionenstädten. Hamburg hat mit 1,73 Millionen (gegenüber 1,57 am Tiefpunkt 1986) 400.000 Einwohner mehr, als 1982 für das Jahr 2000 prognostiziert worden waren. Auch das jüngst von Abwanderung geplagte Berlin kann wieder eine ganz leichte Bevölkerungszunahme verbuchen, München wächst kräftig, und Köln übersprang erst um die Jahrtausendwende erneut die Millionengrenze.
Endlich: Die Guten
Es gibt sie noch, die richtig guten Menschen, jetzt sogar in der Politik. Jedenfalls die Russen können wieder Hoffnung schöpfen. In Mos-kau hat sich eine "Partei des Lebens" konstituiert, die gegen alles Schlechte kämpfen will: Gegen Krankheiten, Armut , Verbrechen, Drogen und für Umweltschutz. Der Mensch solle im Mittelpunkt stehen, sagt Gründungsinitiator Wladimir Litwinenko, Wissenschaftler aus St. Petersburg. Seine Partei will sich für das Gute und mehr Wohlstand in Rußland einsetzen - und legt Wert darauf, nicht von den berüchtigten "Oligarchen" finanziert zu werden. Neben den Wählern der politischen Mitte will die Lebenspartei auch linke, ehemals kommunistische Zeitgenossen gewinnen. Nun, die waren ja schon immer für das Gute ...
Personalien: König Sihanuk 80
Er ist der letzte Staatsmann Ostasiens, in dessen Leben sich das ganze Chaos und Martyrium, welches gerade über In-dochina im 20. Jahrhundert hereinbrach, spiegelt: König Sihanuk von Kambodscha. 1941 von Vichy-Frankreich eingesetzt, dankte der junge König 1955 wegen des heraufdämmernden Krieges ab und wurde Prinz und Premier. Später bändelte er mit dem Blutsäufer Pol Pot an, polemisierte gegen die 1975 vertriebene Regierung Lon Nol, was ihm bis heute nachhängt. Seit 1993 ist Sihanuk wieder König. Er wurde am 31. Oktober 80 Jahre alt.
Grund zum Feiern!
Berlin ist völlig bankrott, kann kaum noch seine Rechnungen bezahlen. Höchste Zeit, noch einmal saftig die Korken knallen zu lassen, dachte sich Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Da Berlin am 1. November nach einem Jahr turnusgemäß den Bundesrats-Vorsitz abgibt, ludt der freigebige Stadtvater zur großen Gala. Gekommen ist zwar kein einziger Landeschef, dafür aber jede Menge Angestellte. Den Steuerzahler kostet die Sause 25.000 Euro. |
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