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Der Hauptstadt-Journalist Jürgen Leinemann äußert gegenüber der "Netzeitung" vom 19. Januar seine Vermutung, warum Politiker wie Edmund Stoiber so verbissen an ihren Posten kleben:
"Das Problem von Politikern wie Stoiber ist, daß sie vorgeben, es gehe ihnen nur um die Menschen und das Land. Die Wahrheit ist aber, daß sie ihr Leben auf das Amt reduziert haben und ihre ganze Bedeutung daraus und aus den ganzen damit verbundenen Privilegien schöpfen. Da fällt ein Verzicht schwer."
Der Tübinger Historiker Dieter Langewiesche erklärt im "Spiegel" vom 22. Januar, warum die Nation unverzichtbar bleibt:
"Gesellschaften, die keine Nationen bilden, zerfallen in Gruppen anderer Art, etwa in Stämme, die nicht fähig sind, ein - über die eigene Gruppe hinausgehendes - Zusammengehörigkeitsbewußtsein zu entwickeln und dann auch Institutionen zu schaffen."
Der Kabarettist Georg Schramm (mit Kollege Urban Priol in "Neues aus der Anstalt ", ZDF, zu sehen) meint zur Lage des Landes in der "Berliner Zeitung" vom 23. Januar:
"Urban und ich erleben auf unseren Tourneen, daß der Unmut der Leute erheblich zugenommen hat. Die Große Koalition hatte einen Vertrauensvorschuß, der restlos aufgebraucht ist. Beunruhigend, wenn man in den Vorstellungen erlebt, wie es in den Leuten gärt. Wenn wir Pech haben, entleert sich das in einem Populismus von jemandem, den wir noch gar nicht kennen."
Türklük
Wer das Türkentum beleidigt, ist des Lebens nimmer froh: "Türklük" nämlich wird verteidigt - nicht wie Deutschtum oder so.
Und es rührt an Türken-Ehre selbst der kleinste Kommentar über das, was streng nach Lehre nie geschah und anders war.
Läßt sich wer das Wort nicht nehmen, kommt er prompt vors Strafgericht, denn zu ganz bestimmten Themen herrscht im Lande Leugnungspflicht.
Wird der Frevler freigesprochen - zwecks Europa muß das sein - geht s ihm trotzdem an die Knochen: Ehrenretter springen ein!
Dieser Dink da, nun erschossen, war halt seines Glückes Schmied, obendrein - so wird geschlossen - ist s erst recht kein Genozid.
Sind ja höchstens Einzeltäter - Völkermord? Na, so ein Kohl! Und drum gab s auch kein Gezeter beim Verwertungs-Monopol.
Doch natürlich tief betroffen zeigt sich jeder, der regiert, und die Logen alle hoffen, daß es schnell sich applaniert.
Um es auf den Punkt zu treiben: Erdogan, du schaffst das schon, denn ein Christen-Klub zu bleiben - ehrlich, wär das nicht ein |
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