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"Ausgegrenzte" Ungarn hoffen
Die etwa noch 2,5 Millionen Ungarn, die als Volksgruppe in den Gebieten leben, die in den Pariser Vorortverträgen nach dem Ersten Weltkrieg von dem Land abgetrennt wurden, sollen alle das Recht auf die ungarische Staatsbürgerschaft als zweite Staatsangehörigkeit erhalten. Darüber werden die Wahlberechtigten unter den gut zehn Millionen derzeitigen Staatsbürgern morgen in einer Volksabstimmung entscheiden. Die meisten Betroffenen leben im heute rumänischen Siebenbürgen (1,5 Millionen), eine halbe Million ist in der Slowakei zuhause, weitere in der (Karpatho-)Ukraine und im serbischen Teil des Banat . Die Regierung ist gegen den Vorstoß. Sie fürchtet eine Massenzuwanderung "ausgegrenzter" Ungarn in den von der Geschichte übriggelassenen Reststaat, die gewaltige Kosten verursachen könnte.
Britische Moslems fordern Scharia
Die Mehrheit der in Großbritannien lebenden Moslems fordert, daß auf der Insel das islamische Recht, die Scharia, eingeführt wird. Dies ergab eine Umfrage des Instituts ICM. Sie wünschen sich vor allem, daß Zivilsachen wie Scheidung, Sorgerecht oder Erbschaft nach der Scharia verhandelt würden. 61 Prozent wollen dafür eigenständige muslimische Gerichte. Dabei dürften lediglich die verhängten Strafen nicht das britische Recht verletzen.
Armutszeugnis für Deutschland
Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Michael Rogowski, nannte es "ein Armutszeugnis für den Standort Deutschland": Wegen des Widerstands zweier Privatgrundbesitzer und einer Kirchengemeinde ist die Verlängerung der Airbus-Startbahn in Hamburg ernsthaft gefährdet. Deutschland droht damit beim Flugzeugbau in die zweite Reihe zu rutschen. Das "Armutszeugnis" hat ein Gesicht: Gabi Quast. Ihr Mann ist Eigentümer umfangreicher Obstplantagen, unter anderem in dem Gebiet, das für Airbus unerläßlich ist. Zudem sitzt die 44jährige im Vorstand der Kirchengemeinde Hamburg-Neuenfelde, die ebenfalls einen kleinen Streifen Land in der begehrten Zone besitzt. In dem Gremium hat sie offenbar dafür gesorgt, daß die Gemeinde bereits gemeinsam anberaumte Gespräche mit Airbus und der Stadt Hamburg ohne einleuchtende Begründung kurz vorher abgesagt hat. Ansonsten hat Quast mit Kirche nicht allzuviel am Hut: Zum ersten Adventsgottesdienst erschien sie bloß, um vor dem Gotteshaus Propaganda gegen Airbus zu machen. Am Gottesdienst nahm sie nicht teil.
Offiziell begründet Gabi Quast ihren Einsatz mit Sorge um den Umweltschutz. Unmut kam indes auf, als bekannt wurde, daß sie den Aufbau lukrativer großer Windkraftanlagen auf ihrem Land plant. Der Fall Quast wird zum Fall Deutschland: Wegen persönlicher Vorteile einiger weniger konnte ein landesweit wichtiges Industrievorhaben vorerst gestoppt werden, der ausländischen Konkurrenz zur Freude.
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