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Tafeln zum 17. Juni abgehängt
Großformatige Fotos vom Volksaufstand am 17. Juni 1953 sind vom heutigen Gebäude des Bundesfinanzministeriums abgehängt worden. 1953 war hier das "Haus der Ministerien der DDR" untergebracht. Die Arbeitsgemeinschaft 17. Juni um die Chefin des Berliner Mauer museums, Alexandra Hilde-brandt, hatte mit Genehmigung des Ministeriums im Jahre 2003 Fotos an dem Bau angebracht, die die Aufständischen beim Kampf gegen sowjetische Panzer zeigen. Der Demontage der Bilder war ein langer Rechtsstreit vorausgegangen. Letztlich siegte das Bundesvermögensamt II, das die Entfernung der Abbildungen nun erzwungen hat. Alexandra Hildebrandt sprach von einem "Armutszeugnis der Politik". Sie will weiter für ein würdiges Andenken der Opfer des 17. Juni 1953 kämpfen. Damals forderten Arbeiter in der ganzen DDR Demokratie und gesamtdeutsche Wahlen. Der Aufstand wurde von den Kommunisten blutig niedergewalzt.
Herzmedikament nur für Schwarze
Von einem Prüfgremium der US-Arzneimittelbehörde FDA ist ein Herzmittel speziell für Schwarze zur Zulassung empfohlen worden, meldet die Frankfurter Allgemeine. Das Medikament "BiDil" solle für Patienten mit schweren Herzproblemen auf den Markt kommen, jedoch mit dem Hinweis, daß es speziell für Schwarze geeignet sei. Begründung: Es gebe genetische Rassenunterschiede, die bei der Entwicklung von Medikamenten nicht ignoriert werden dürften.
Lösungen bieten statt Angst machen
Seine Sache sind weniger die spektakulären Vorstöße, als die kühle, kristallklare Analyse gepaart mit durchdachten Lösungsvorschlägen. Hans-Werner Sinn, Präsident des Münchener Wirtschaftsforschungsinstituts "Ifo", hat sich seit seinem Amtsantritt am 1. Februar 1999 bundesweit hohes Ansehen errungen. Äußerlich wirkt der 1948 im westfälischen Brake geborene Wirtschaftswissenschaftler dabei wie das genaue Gegenteil des kalten Ökonomen: Der graue Bartkranz, das ruhige Lächeln - man fühlt sich bei seinem Auftritt unweigerlich an einen friesischen Kapitän erinnert, der beim stundenlangen Blick auf die Brandung das Innerste der Welt ergründet.
Jüngstes Aufsehen erregte der verheiratete Vater von drei Kindern mit dem Vorschlag, älteren Arbeitnehmern, die in Frührente geschickt wurden, zu ermöglichen, für einen geringeren Lohn zusätzlich zu ihrer Rente zu arbeiten. Sofort wurde Sinn mit dem Vorwurf konfrontiert, er behaupte damit, die älteren Arbeitnehmer seien ihr Geld nicht mehr wert. Er kontert, daß das Hauptproblem vieler Älterer heute sei, daß sie überhaupt keine Stelle mehr fänden. Wie üblich ist sein Ansatz pragmatisch, nicht an den alten Vorstellungen sozialer Idealzustände orientiert. So auch sein Vorschlag für eine "Kinderrente". Sinn ist kein Angstmacher vor dem Untergang Deutschlands. Er will Lösungen. Und er hat welche zu bieten. |
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