|
Der Fotograf ist da!" - unter diesem Motto eröffnet das Kulturzentrum Ostdeutschland in Ellingen am 13. Mai eine neue Sonderschau, in der historische Fotografien von Bewohnern Ostdeutschlands gezeigt werden, die zufällig bei Aufnahmen von Kunst- und Kulturdenkmäler n mit abgelichtet wurden.
Unter den Fotografien des Provinzialdenkmalamtes in Königsberg gibt es nur wenige Porträts von Personen, denn Personenaufnahmen waren nicht Sinn und Zweck der in diesem Archiv gesammelten Bilder. Dennoch finden sich auf einigen Fotos auch Personen - sei es, daß einer der Fotografen eine malerische Szene oder das Lokalkolorit der Umgebung einfangen wollte, oder daß ein anderer einen zufälligen Passanten ins Bild aufnahm, um auf diese Weise die Größenverhältnisse des fotografierten Objekts zu verdeutlichen. Die meisten Aufnahmen entstanden zudem ohne künstlerische Ambitionen. Erst heute entdeckt man diese unbeabsichtigten Werte, indem die vergessenen Bewohner Ostdeutschlands aus dem Hintergrund und von den Bildrändern hervorholt werden.
Das Erscheinen eines Fotografen mit seinem großen Apparat und dem Stativ war in einem kleinen Städtchen oftmals eine Sensation. Davon zeugen Aufnahmen von Gassen, auf denen Menschen, die soeben noch ihren Beschäftigungen nachgingen, für das Foto "Pose einnehmen". Am häufigsten aber kamen Menschen ganz zufällig in das Bild, ohne daß der auf sein Objekt konzentrierte Fotograf dies bemerkte.
Die Ausstellung, die von Piotr Jamski und Jan Przypkowski konzipiert wurde, entstand im Zusammenhang mit der Digitalisierung der rund 6500 Glasnegative aus der fotografischen Sammlungen des Provinzial-denkmalamtes in Königsberg, die den Zweiten Weltkrieg überstanden haben. Mitveranstalter ist das Deutsche Kulturforum östliches Europa e.V., Potsdam.
Die Eröffnung der Ausstellung im Kulturzentrum Ostdeutschland Schloßstraße 9, 91792 Ellingen Telefon (0 91 41) 8 64 40, findet am Sonnabend, 13. Mai 2006, 10.30 Uhr statt. Die Einführung dazu wird Jan Przypkowski vom Instytut Sztuki PAN in Warschau geben. |
|