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Ab nach Sibirien

 
     
 
Die Zahl der Erwerbstätigen wird in Rußland in den Jahren 2007 bis 2009 um bis zu zwei Millionen Menschen zurückgehen und eine Gefahr für die nationale Wirtschaft darstellen. Selbst wenn die Bevölkerung bis 2009 jährlich durch Migrationen um 163000 Menschen aufgefüllt würde, könnte dies nur 20 Prozent des jährlichen Bevölkerungsverlust
s ausgleichen.

Präsident Putin beschäftigt die rückläufige demographische Entwicklung seines Landes schon seit längerem. In seiner Rede zur Lage der Nation im Mai begann Putin nicht etwa mit Ausführungen zur Wirtschaftslage, sondern mit dem Thema Bevölkerungsrückgang. Die Geburtenrate nimmt bei steigender Sterberate kontinuierlich ab, insgesamt beträgt der jährliche Rückgang 700000 Menschen. Putin sprach deshalb vom "drängendsten Problem" des Landes und kündigte an, die Gebärfreudigkeit durch staatliche Anreize fördern zu wollen. Bereits im kommenden Jahr soll das Kindergeld verdoppelt werden (von bislang 750 auf 1500 Rubel, etwa 44 Euro) pro Monat für das erste Kind, und für das zweite auf 3000 Rubel (88 Euro). Ob diese Maßnahmen noch rechtzeitig kommen, ist fraglich. Die hieraus entstehenden Probleme für die Wirtschaft Rußlands in der Zukunft liegen indessen auf der Hand. Ein Großteil der russischen Bevölkerung (etwa 75 Prozent) lebt in Großstädten, die meisten Einwohner hat Zentralrußland mit einer Bevölkerungsdichte von 58 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die für den Export wichtigen Rohstoffe liegen jedoch in Gebieten östlich des Urals, wo die Bevölkerungsdichte am geringsten (Sibirien hat vier Einwohner pro Quadratkilometer) und der Anteil der unterhalb des Existenzminimums lebenden Menschen am größten ist.

Der Mangel an Arbeitskräften in naher Zukunft für die Produktion und für die Wirtschaft ist programmiert. Rußland ist jedoch auf Exporte angewiesen. Putin hat deshalb auch über eine effektivere Migrationspolitik nachgedacht. Man müsse den Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland fördern. Was er allerdings gegen die Ausschreitungen gegen Ausländer, wie sie in Moskau und St. Petersburg vorkommen, zu tun gedenkt, erwähnte der Präsident nicht.

Es ist denkbar, daß in ein paar Jahren deutsche Arbeitslose mit einer Art "Greencard" ausgerüstet gen Osten ziehen - dorthin, wo es Arbeit gibt, nach Sibirien.
 
     
     
 
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