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Boom in Osteuropa

 
     
 
Wiener AKW-Ängste

Wien – Die österreichische Außenministerin Ferrero-Waldner hat die Bundesrepublik Deutschland aufgefordert, gemeinsam gegen die für Mitte des Monats vorgesehene Inbetriebsetzung des ersten Reaktors des grenznahen tschechischen Atomkraftwerks im südböhmischen Temelin vorzugehen. Das AKW-freie Österreich fordert eingehende Überprüfungen der Sicherheit und Umweltverträglichkeit des Reaktors. Österreichische
Vertreter haben das Thema wegen des Vorwurfs der Umgehung von EU-Standards ins Europaparlament gebracht.

 

Nordische Finanzoffensive

Stockholm – Die Skandinaviska Enskilda Banken (SEB), eine der größten schwedischen Kreditanstalten, kündigte Ende August an, bis zum Jahresende mehrere Banken im Baltikum voll übernehmen zu wollen. Schon jetzt besitzt die SEB große Anteile an der litauischen Vilniaus Bankas (42 Prozent), der lettischen Unibanka (50,5 Prozent) sowie der estnischen Uhis-pank (50,2 Prozent), der wiederum die Saules Banka in Lettland gehört.

 

Kunst in Kaunas

Kaunas – In Kaunas wird zwischen dem 5. und 22. September mit zahlreichen Veranstaltungen an den vor 125 Jahren geborenen bedeutenden litauischen Maler Mikalojus Ciurlionis (1875-1911) erinnert. Seine zumeist mystischen und sehr symbolischen Bilder thematisieren neben der heimatlichen Natur die Urfragen nach der Entstehung der Welt und dem Sinn des Lebens. Besonders viele Werke des in Druskininkai aufgewachsenen Ciurlionis sind in einer ihm gewidmeten Galerie in Kaunas zu sehen.

 

Mächtige Lobbies

Preßburg – Der Vorstand der Slowakischen Nationalbank hat sich am 30. August gegen die Herausgabe einer silbernen Gedenkmünze zu Ehren des bekannten Kinderbuchautors Lodo Ondrejow entschieden. Vorausgegangen waren Proteste jüdischer Organisationen, die dem Autor vorwarfen, er habe 1941 die arisierte Buchhandlung Steiner übernommen.

 

Breslau mahnt Warschau

Breslau – Auf Anregung des Breslauers Paul Kapitza hat die Zeitung "Gazeta Wyborcza" einen Aufruf zur Rückführung des kurz nach Kriegsende nach Innerpolen verschleppten schlesischen Kulturgutes in die Oderstadt veröffentlicht. Nach Angaben der AGMO e. V. haben sich daraufhin etwa 1500 heutige Einwohner Breslaus mit entsprechenden Eingaben an den Direktor des Warschauer Nationalmuseums gewandt.

 
     
     
 
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