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Polen: Zu starker Zloty
Warschau - Die polnische Regierung forderte die Nationalbank am 14. Mai auf, Maßnahmen zur Abwertung des Zloty zu ergreifen. Die anhaltend hohen Umtauschkurse gegenüber Euro und Dollar beeinträchtigten die Ausfuhren der polnischen Industrie und gefährdete n damit die gesamte Volkswirtschaft, verlautete aus Warschau. Der sozialistische Finanzminister Marek Belka kündigte an, man wolle die Nationalbank von ihrem Grundsatz des Nichteingreifens in Fragen der Geldwertstabilität abbringen.
Tschechien: RWE-Coup
Prag - Das Büro für Wettbewerbsschutz (UHOS), die Kartellbehörde Tschechiens, hat einem Beteiligungsangebot des deutschen Energieversorgers RWE am wichtigsten Gasunternehmen des Landes zugestimmt. Die angestrebte Mehrheitsbeteiligung an Transgas in Höhe von 4,1 Milliarden Euro wäre die bisher größte Finanztransaktion im Zuge der tschechischen Privatisierungen des letzten Jahrzehnts. Das UHOS-Büro machte seine Zustimmung jedoch davon abhängig, daß RWE keine Kontrolle über den einzigen tschechischen Mitbewerber Moravske Naftove Doly erhalten darf.
Papst in Bulgarien
Sofia - Papst Johannes Paul II. hält sich vom 23.-26. Mai in Bulgarien auf, dem einzigen Land des östlichen Europas, das er bisher noch nicht besuchte. Wesentliche Programmpunkte sind die Treffen mit dem Patriarchen der bulgarisch-orthodoxen Kirche und mit Ministerpräsident Simeon Saxecoburggotski. Die Zusammenkunft mit dem seit 1971 amtierenden Patriarchen Maksim gilt als brisant, da dieser seit der Wende mit einer Gegenkirche konkurrieren muß, die ihm eine zu enge Zusammenarbeit mit dem früheren kommunistischen System vorwirft. Während die bürgerlichen Parteien eher auf seiten der in der Bevölkerung beliebten Gegenkirche stehen, bevorzugen die Postkommunisten Maksim. Erst seit dem Wahlsieg des Ex-Zaren und bekennenden orthodoxen Christen Simeon von Sachsen-Coburg hat sich die Lage verändert. Der neue Ministerpräsident sieht den Patriarchen als rechtmäßig an, zumal er auch durch die Weltorthodoxie legitimiert ist. Mit dem Besuch des von der bulgarischen Orthodoxie weniger als in Rußland, der Ukraine oder Griechenland angefeindeten Papstes dürfte sich die Stellung Maksims weiter festige |
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