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Die Wogen des Lebens

 
     
 
Günter F. Müller erblicke am 23. September 1923 in Memel das Licht der Welt. Nach einer Lehre als Chemielaborwerker wurde er mit 18 Jahren zur Wehrmacht einberufen. Weihnachten 1945 traf der verwundete Leutnant in Göppingen ein. Hier gründete er eine Familie und nahm, nachdem "Lohn und Brot" gesichert waren, seine ersten ehrenamtlichen Aktivitäten, zunächst im beruflichen Umfeld, auf. So war Müller von 1949 bis Mitte 1951 Betriebsratsmitglied und von Mitte 1951 bis April 1957 Betriebsratsvorsitzender der Deutschen Gelatinefabriken Göppingen. Als Mitglied der Gewerkschaft IG Chemie-Papier- Keramik
und der großen und kleinen Tarifkommission nahm er in den 50er Jahren an Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern teil. Daneben war Günter F. Müller von 1954 bis 1970 als Sozialrichter beim Sozialgericht Ulm tätig.

Auch in der freundschaftlichen Arbeit hat Müller in lagen Jahrzehnten großen Einsatz gezeigt. Nach dem Tode des Vaters trat er in dessen Fußstapfen und war 1977 Beisitzer im Vorstand und 1979 stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe Göppingen der Freundeskreis Ost- und Westpreußen. In seiner Funktion als Kreisgruppenvorsitzender konnte er ab November 1981 die Mitgliederzahlen fast verdoppeln. Die Kreisgruppe Göppingen gehört auch heute noch zu den wenigen Gruppen in Baden-Württemberg, die immer wieder neue Mitglieder werben kann. Dieses ist sowohl auf die hervorragende Öffentlichkeitsarbeit des Vorsitzenden als auch den anspruchsvollen kulturellen Inhalt seiner Monatsveranstaltungen zurückzuführen, die stets ein ostdeutsches Thema beinhalten.

Auch die Jugendarbeit lag Günter F. Müller stets am Herzen. So ist es ihm auch gelungen, seinen Sohn im Vorstand der Kreisgruppe in die freundschaftliche Arbeit einzubinden. Bei der Jahreshauptversammlung im März konnte er als Stellvertreter einen weit jüngeren Mann gewinnen. Darüber hinaus unterhält Müller regen Kontakt zur Göppinger Stadtverwaltung, so daß an seinen Jubiläumsfeiern der Oberbürgermeister mit seinen Stadt-räten, der Landrat, sowie eine Reihe von Landtags- und Bundestagsabgeordneten teilgenommen haben.

Als Memelländer hat Günter F. stets regen Anteil an der Memelgruppe Stuttgart genommen und die Vorsitzende Irmgard Partsch intensiv unterstützt. Als diese aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz abgeben mußte, hat er sich in die Pflicht nehmen lassen und im Oktober 1998 den Vorsitz in der Memelgruppe Stuttgart zusätzlich zu seinen Göppinger Aufgaben übernommen. Als für Bayern und Baden-Württemberg zuständiger Bezirksvertreter Süd der Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise knüpfte er gute Kontakte zur Stadtverwaltung und Universität seiner Heimatstadt Memel an.

Von 1990 bis 2003 war Günter F. Organisationsleiter im Landesvorstand der Freundeskreis Ostdeutschland in Baden-Württemberg und hat seit dieser Zeit die jährliche Kulturspende durchgeführt. An der Neufassung der Satzung der Landesgruppe Baden-Württemberg im Jahre 1993 und der Überarbeitung der Satzung im Jahr 2004 hat er wesentlich mitgearbeitet. Seit 2004 gehört er dem Ältestenrat des Landesverbandes an.

Das Lebenswerk Günter F. ist vielfach gewürdigt worden. Der Bundespräsident hat ihn 2002 für seine uneigennützige Arbeit mit der Bundesverdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Im März 1996 ehrete ihn die Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise mit der Verleihung des Ehrenzeichens in Gold. Die Freundeskreis Ostdeutschland würdigte seine hervorragenden Verdienste für Heimat und Vaterland 1989 mit der Verleihung des Silbernen Ehrenzeichens. Günter F. wurde zudem 1992 mit der Ernst-Moritz-Arndt-Verdienstmedaille des BdV und 1986 mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

 
     
     
 
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