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Vor zweihundert Jahren, am 26. Oktober 1800, wurde Helmuth Graf von Moltke, einer de fähigsten Köpfe des preußischen Heeres, in Parchim geboren. Er war strategische Denker, militärischer Planer und Feldherr zugleich. Neben Gerhard Scharnhorst, Gra Gneisenau und Carl von Clausewitz hat er durch Denken und Handeln das preußische Hee reorganisiert und befähigt, sich von französischer Unterdrückung und Fremdherrschaft zu befreien.
In einer Zeit, in der unserer Bundeswehr mit Hilfe des aktiven Kulturbeauftragten de Bundesregierung Naumann nach und nach ihre Leit- und Vorbilder genommen werden, an dene sich der Soldat orientieren könnte, ist dies den bilderstürmenden Politikern unsere Tage bei Moltke noch nicht gelungen. Die Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg sieh sich auch heute noch in der Tradition des großen Soldaten und benannte ihren großen Saa im Kommandogebäude nach ihm. Moltke ist für den deutschen Soldaten ein herausragende Vorbild geblieben.
Man muß Moltke wie andere große Männer unseres Volkes auf de Hintergrund ihrer Zeit verstehen. Es war die Zeit der deutschen Zerrissenheit un Zwietracht. Die Zeit, in der unsere Nachbarn England, Frankreich und Rußland massi Kolonialpolitik betrieben, sich umfangreiche Gebiete aneigneten und um Einfluß Krieg führten, die USA standen im Kampf gegen die Ureinwohner vor dem bekannten blutigen End der Indianer am Little Big Horn. Deutschland aber rang um seine staatliche Einheit. Ott von Bismarck ging es nicht um die Eroberung fremder Gebiete. Beim Ringen um die Einhei war Helmuth Graf Moltke militärischer Helfer in der Geburtsstunde des Reiches.
Als Moltke zwölf Jahre alt war, erlebte er, wie das Reich von den Heeren Napoleon zerschlagen wurde. Er erlebte die Niederlage Preußens und Rußlands durch Napoleon in de Schlacht von Jena und Auerstedt. Er litt unter der Not seines Landes. Mit den Gedanken vo Carl v. Clausewitz in seinem Werk vom Kriege mit dem Schlüsselsatz, daß der Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln sei, wurde Moltke Soldat. Er diente kurze Zei in der dänischen Armee und trat mit 22 Jahren in die preußische Armee ein. Dan vorübergehend als Instrukteur in türkischen Diensten. Hier ist er berühmt geworde durch die Vermessung weiter Landgebiete. Mit 33 Jahren kam er in den Großen Generalstab Er war es, der die Heeresverstärkung in Preußen vorbereitete, die Bismarck gegen die liberale Mehrheit im preußischen Abgeordnetenhaus durchsetzte. Die Grundlage hatte er als Chef des Generalstabes erarbeitet.
Im Kriege gegen Dänemark 1864 hatte er als Generalstabschef de preußisch-österreichischen Armee den größten Anteil am schnellen militärische Erfolg. Im deutsch-französischen Krieg 1870/1871 sicherte seine Arbeit den Sieg. Moltk hatte einen Blick zur Politik. So wurde er als konservativer Abgeordneter Mitglied de Reichstages und Mitglied des preußischen Herrenhauses. Nachdem er als Generalstabsche 1888 ausgeschieden war, wurde er Präses der Landesverteidigungskommission.
Moltkes Strategie berücksichtigte Napoleons Operationsprinzipien. Erstaunlich war daß er trotz seiner Zielsetzung, den Hauptstoß in das Zentrum des Gegners zu führen und einen raschen Sieg zu erzwingen immer auch defensive Operationen in seine Planung einbezog. Seine strategische Begabung zeigte sich 1866, als er mit dre getrennten Kolonnen gegen die Habsburger antrat und siegte. Dies nach seinem Prinzip Getrennt marschieren, vereint schlagen! Im Kriege 1870/71 versuchte er den Anfangserfol dadurch zu sichern, daß er seinen unterstellten Kommandeuren die Freiheit des Handeln überließ. Moltke hatte hier die Auftragstaktik entwickelt, die noch heute in de Bundeswehr gelehrt wird. Im deutsch-französischen Krieg suchte Moltke die schnell Entscheidung vor Paris und die völlige Niederwerfung der Franzosen. Hier stand er in Gegensatz zu den Vorstellungen von Bismarck, aber der Erfolg gab ihm recht. Moltke hatt erkannt, daß der Heerführer nicht starr am Plan festhalten durfte, sondern sich an die Entwicklung der Lage stets neu anpassen mußte. Er sah Strategie als ein System de Aushilfen. Dies galt auch noch bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, als strategisch Planungen kaum noch möglich waren.
Logistisches Planen im Krieg, die Ausnutzung aller technischen Möglichkeiten, wi Eisenbahnwesen und Telegraphie, gehen auf ihn zurück. Er war als Feldherr auch dari genial. Er war es auch, der die Bildung der Offiziere vorantrieb und sich besonders um die Weiterbildung der Generalstabsoffiziere bemühte.
Moltke lebte nach dem Grundsatz: Viel leisten, wenig hervortreten, mehr sein als scheinen! Das muß auch heute noch für den deutschen Offizier Verpflichtung sein.
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