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Im Trommelfeuer

 
     
 
Den 21. Geburtstag hatte ich mir wirklich anders vorgestellt. Der Tag, an dem ich endlich volljährig sein und von nun an eigenverantwortlich handeln würde. Eine Wunschvorstellung, die völlig daneben ging ... Nun stand ich für Großdeutschland vor dem Feind und durfte wegen Feindeinsicht nicht einmal eine Zigarette rauchen."

Werner Woltmann beschreibt in dem Buch "Durchhalten! Nur nicht aufgeben!" seine Erlebnisse an der Front und in der Kriegsgefangenschaft. Erstaunlich nüchtern und sachlich präzise beschreibt Woltmann die Kämpfe vor Leningrad und die Kurlandschlachten gegen die Übermacht
der Roten Armee.

"Am 27. Oktober 1944 um sechs Uhr eröffnete die Rote Armee die zweite Kurlandschlacht mit einem 90 Minuten andauernden mächtigen Artillerie- und Stalinorgelfeuer. Auch Schlachtflieger griffen wieder in den Erdkampf ein ... Das Trommelfeuer pflügte das gesamte Kampfgebiet der Heeresgruppe Nord um ... Das Korps verlor in diesen Tagen 4.012 Mann, die Hälfte der noch vorhandenen Grabenstärke." An der Seite des 21jährigen Soldaten durchlebt der Leser die grausame Härte des Krieges. Durch Woltmanns Augen sieht er die fürchterlichen Geschehnisse, das Leid, die Entbehrungen, den Tod. Und immer wieder geht es weiter. Ist die eine Schlacht beendet, beginnt kurz darauf die nächste, kaum Zeit Atem zu schöpfen, sich zu erholen.

Zwei Jahre seines Lebens hat Woltmann nahezu ununterbrochen an der Front verbracht.

Aus dem Bataillon, in welchem der Autor gedient hat, haben nur noch drei weitere seiner Kameraden von der Aufstellung bis zur Kapitulation überlebt.

Doch das Schicksal hielt noch eine weitere böse Überraschung für den jungen Mann bereit. Als Woltmann nach all der Zeit im Krieg und in Kriegsgefangenschaft den Zug zurück nach Deutschland nimmt, muß er erfahren, daß seine Heimat Posen nach dem Krieg polnisch geworden ist.

Dieses Buch zeigt dem Leser nur allzu deutlich, daß die Realität oft grausamer sein kann, als der fürchterlichste Kinofilm, der schaurigste Roman. Und daß das, was sich damals zugetragen hat, nie wieder passieren darf.

Werner Woltmann: "Durchhalten! Nur nicht aufgeben!", Bella Vista Verlag 2005, geb., 180 Seiten, 18,90 Euro
 
     
     
 
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