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In der Domaula trafen sich zum Thema "Pflege der preußischen Kultur in den Heimatgebieten Ost- und Westpreußens sowie im Land Brandenburg" über 60 Interessierte. Im Mittelpunkt stand das Gebiet von unterer Weichsel bis zur unteren Memel.
Anerkennende Grußworte kamen vom CDU-Abgeordneten und Kulturausschußmitarbeiter Olaf Gute, dem Direktor der Museen und Gedenkstätten Dr. Georg Kohnke und des Landesvorsitzenden des BdV Brandenburg Manfred Walter. Eine gelungene musikalische Umrahmung bot die Musikgruppe unter der Regie von Swetlana Weckstein.
Der Kulturreferent der Kreisgemeinschaft Mohrungen, Dr. Kersten Radzimanowski, erörterte Probleme, Voraussetzungen und Beispiele gemeinsamer deutsch-polnischer Kulturpflege in Ostdeutschland. Er forderte mehr Einsatz für die Bildung der dort lebenden Deutschen. Mehr Inhalt und Qualität an deutschen Schulen und Hochschulen für die gesamte Geschichte und als untrennbaren Teil davon für die ostdeutsche Geschichte .
Der Mitarbeiter des Westpreußischen Museums in Münster, Peter Dryla, sprach über die von ihm mitgestalteten Wanderausstellungen über den in Kulm/Westpreußen geborenen SPD-Politiker Kurt Schumacher und über historische Landkarten Altpreußens. Auf Grund seiner Sprachkompetenzen wurden die Ausstellungen grundsätzlich immer deutsch/polnisch beschriftet. So konnte sie vielbeachtet schon in Graudenz (Grudziadz), Kulm (Chelmno), Hannover, Bonn und der Außenstelle des Westpreußischen Landesmuseums in Krockow (Krokowa) bei Danzig gezeigt werden. Kurt Schumacher hat sich als Bundespolitiker immer gegen Vertreibungsunrecht und für das Heimatrecht der Vertriebenen eingesetzt. Der ehrenamtliche Leiter des Museums "Ostdeutsche Geschichte und Kultur-Brücke zu den östlichen Nachbarvölkern", Hartmut Borkmann, wies auf Beiträge zur Kultur des altpreußischen Raums im privaten "Preußenmuseum" in Wustrau bei Neuruppin und im landeseigenen "Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte" hin. Entsprechend zu deren Zielsetzungen sind dort Bezüge zum altpreußischen Raum wenig zu finden. Das bundeseigene "Deutsche Kulturform östliches Europa" in Potsdam veranstaltet Kulturforen mit Prominenten, bei denen betroffene Vertriebene leider nicht zu Wort kommen, und interessante Literaturabende mit öffentlicher Diskussion. Die von der Direktorin angebotenen Projektkooperation mit kulturell aktiven Vertriebenenorganisationen gilt es, praktisch zu gestalten.
Zum Schluß würdigte der Referent die vielen tausend ehrenamtlichen Stunden von Mitgliedern des BdV Potsdam-Mittelmark und anderer BdV-Gruppen sowie die Partnerschaft mit der Stadt- und Kreisverwaltung beim Aufbau und der Erhaltung des Brandenburger Ostdeutschen Museums. H. B.
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