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Die Instandsetzung des Wilhelm-Ernst-Gymnasiums in Weimar läuft seit 2003 und wird etwa drei Millionen Euro kosten. Durch die erneute Unterstützung der "Deutschen Stiftung Denkmalschutz" (DSD) in Höhe von 90000 Euro können nun die notwendigen Arbeiten am Dach des heute als Volkshochschule genutzten Gebäudes am Herderplatz erfolgen. Im diesjährigen Bauabschnitt werden die Erneuerung der technischen Gebäudeausrüstung sowie die Dach- und Fassaden-sanierung durchgeführt. Im Zuge dessen werden die entstellenden Toilette nanbauten an der Nordseite des Gebäudes verschwinden und der klare barocke Baukörper in seiner ursprünglichen Gestalt wieder zur Geltung kommen. Der Schulbau wurde als "assoziatives" Denkmal 1998 mit den Herderstätten Stadtkirche und Herderhaus unter der Gruppe "klassisches Weimar" in die Unesco-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen
Auf Geheiß von Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar wurde 1712 anstelle der alten Stadt- und Landschule von 1561 eine neue herzogliche Schulanstalt für Begabte gegründet.
Das Schulgebäude entstand unter Landbaumeister Christian Richter von 1712 bis 1717. Es handelt sich um einen dreigeschossigen Bau mit hohem, ausgebautem Mansarddach. Die Fassade wird durch einen dreiachsigen Mittelrisalit betont, der von einem zweigeschossigen Zwerchhaus bekrönt wird. Vor dem Mittelrisalit erstreckt sich eine ausladende, zweiläufige Freitreppe, die den gesamten Vorplatz beherrscht.
An dieser altehrwürdigen Schule lehrten unter anderem Johann Heinrich Voß und Karl Eugen Musäus. Von 1776 bis 1803 wirkte hier auch Johann Gottfried Herder, der neben seiner Tätigkeit an der benachbarten Stadtkirche als Oberhofprediger, Generalsuperintendent, Oberpfarrer sowie Oberkonsistorial- und Kirchenrat zugleich Direktor des Gymnasiums und "Ephorus der Schulen" des gesamten Herzogtums war. DSD |
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