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Kanzler warnt vor "Separatisten"
Kanzler Schröder hat im Zusammenhang mit dem wachsenden Unmut westdeutscher Politiker über Transferleistungen an die Neuen Bundesländer vor "separatistischen Tendenzen großer westdeutscher Länder" gewarnt. Offenbar gibt es in Kreisen der Bundesregierung Befürchtungen, in den Beratungen der Föderalismus-Kommission könnten sich Strömung en dafür breitmachen, Deutschland von einem Bundesstaat in einen losen "Staatenbund" zu verwandeln. Das hieße, daß die Einheit Deutschlands in Gefahr wäre. Die Föderalismus-Kommission überarbeitet offiziell die Aufgabenverteilung zwischen Bund und Ländern.
Irak: Christen fliehen vor Gewalt
Einheimische, meist chaldäische Christen verlassen zu Zigtausenden den Irak, weil sie zunehmend Opfer von Gewalt werden. In der Nacht vom 26. auf den 27. September wurden nach Angaben der evangelischen Nachrichtenagentur idea neun junge Christen auf dem Heimweg von ihrer Arbeit ermordet, eine Woche zuvor war ein Christ in Mosul enthauptet worden. Anfang September war eine Autobombe mit 150 Kilogramm Dynamit vor einer Kirche der Siebentags-Adventisten explodiert, bei Anschlägen auf fünf Kirchen Anfang August waren elf Christen getötet worden.
Die Runter- Rechnerin
Realisten sprechen von 28 Milliarden Euro, Euphoriker von mindestens 16, doch die EU-Haushalts-Kommissarin wiegelt ab: Die Grüne Michaele Schreyer profilierte sich im Handelsblatt als Mahnerin vor "falschen Versprechungen an die Türkei". "Höchstens zehn bis 15 Milliar-den" würde der Beitritt jährlich kosten, "alles andere erweckt völlig unrealistische Erwartungen", so die Kommissarin. Daß es ihr nicht um redliche Sparsamkeit geht, verriet sie unglücklicherweise gleich darauf: Die EU sei bei den Kosten mit der Türkei nicht überfordert, außerdem müsse man die Zahlen in "Relation zur Wirtschaftsleistung in 20 Jahren" sehen. Ob sie damit auf den türkischen Boom oder eine europäische Misere setzt, blieb offen. SV
Klier über Kirchen: "Unglaublich feige"
Die einstige DDR-Bürgerrechtlerin Freya Klier hat gegen-über der "Kirche in Not/Ostpriesterhilfe" scharfe Kritik an der Kirche geübt. Sie sei "saft- und kraftlos" geworden. Klier erinnerte an einstige "Leuchttürme" der Glaubwürdigkeit wie den Zeitzer Pfarrer Oskar Brüsewitz, der sich 1976 aus Protest gegen das kommunistische Unrechtsregime der DDR selbst verbrannte. In den 70er und 80er Jahren seien gerade westdeutsche Kirchenvertreter "unglaublich feige" gewesen und wären den Oppositionellen in der DDR in den Rücken gefallen. Klier war 1988 verhaftet und aus der DDR ausgebürgert worden.
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