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Jusos geviertelt, Junge Union halbiert
Die Jugendorganisationen der großen Parteien schrumpfen noch dramatischer als ihre Mutterparteien. Seit Ende der 70er Jahre sind die Jungsozialisten in der SPD von über 300.000 Mitgliedern auf nicht einmal mehr 70.000 Junggenossen eingeschnurrt. Die Junge Union (JU) zählt nach ihrem historischen Höhepunkt von 265.000 Mitgliedern im Jahre 1983 heute gerade noch 128.000 eingetragene Mitstreiter. Seit dem Regierungswechsel in Berlin 1998 geht es den Jusos besonders schlecht. Der Abstand zur JU hat sich drastisch vergrößert. Doch auch der Unionsnachwuchs kann von der Krise kaum profitieren. Indes: Seine Mitgliederzahl hat sich seit einem Jahr immerhin stabilisiert.
Erfolg für deutsche Parteien in Südtirol
Bei den Landtagswahlen in der zu Italien gehörenden Provinz Bozen-Südtirol errang die "Südtiroler Volkspartei" (SVP) mit 55 Prozent erneut die absolute Mehrheit. Sie büßte ein Prozent ein. Zugewinne errangen die rechts der SVP stehenden Parteien "Union für Südtirol" (6,5 Prozent gegenüber 5,5 vor vier Jahren) und die Freiheitlichen, die sich mit fünf Prozent verdoppeln konnten. Verloren haben italienische Parteien, weil auch viele Italiener, die rund 28 Prozent der Bevölkerung ausmachen, ihr Kreuz bei deutschen Gruppierungen machten. Irak: Das dicke Ende kommt noch
Vor dem Irak-Krieg prophezeite er den USA eine "Super-Intifada" in dem Zweistromland für die Zeit ihrer Besatzung. Nach dem kurzen und klaren Sieg der Supermacht über Saddam Hussein ergoß sich Häme über den Orient-Experten und Journalisten Peter Scholl-Latour. Nach und nach jedoch bewahrheitet sich eine Voraussagung des 79jährigen nach der anderen. Das dicke Ende für die US-Truppen sieht er indes erst noch kommen, verriet er jetzt im Hamburger Abendblatt: Die schiitische Mehrheit und die Kurden, die zusammen etwa 80 Prozent ausmachen, verhielten sich nach wie vor relativ ruhig. Er fürchtet, daß sich dies schnell ändern könnte. Ein Meer aus Blut wäre die Folge.
Kennedys von China
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren die Soongs so etwas wie die "Kennedys von China", am vorvergangenen Donnerstag starb mit Soong May-ling, der Witwe des nationalchinesi-schen (taiwanesischen) Staatsführers Tschiang Kai-schek, die letzte große Repräsentantin der Sippe in den USA. Sie wurde 106 Jahre alt. Ihre Schwester Ching-ling war die Ehefrau des 1925 verstorbenen Gründers der chinesischen Republik, Sun Yat-sen. Ching-ling wurde später zur Ehrenpräsidentin der Volksrepublik China ernannt und starb 1981. May-ling hatte chinesischen Festlandsboden 1948 das letzte Mal betreten, bevor die Antikommunisten ein Jahr darauf nach Taiwan vertrieben wurden.
Nibelungentreue
Das Defizit ist neu geeicht -
genau gesagt: geeichelt.
Doch vier Prozent - ob s wirklich reicht?
Ob da nicht Schmalhans schmeichelt?
Egal, die Logik leuchtet ein:
Das Mündel muß dem Paten
in allem stets ein Nachbild sein,
sonst wäre es mißraten.
Und wenn man Schack als Vormund hat,
erheischen es Manieren,
daß Deutsche auch beim Haushalt glatt
die Franzen imitieren!
Passé der Nibelungenhort
in Kerneuropas Trubeln:
Der Kern ist weich, das Fruchtfleisch dorrt
- nur Parasiten jubeln ...
Gonzalo de Braganza |
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