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Gestern habe ich es mal wieder so beglückend, so herzerfrischend erlebt, daß ich heute unbedingt davon berichten muß. Ihr wißt ja, wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Und warum ich mir zu diesem Bericht ausgerechnet Das ausgesucht habe, das werdet Ihr, geneigte Leserinnen und Leser, schon noch merken.
Es war ein Treffen ehemaliger Marinehelfer. Und weil die meisten Leute mit diesem Wort nicht viel anzufangen wissen, wird jetzt erstmal erklärt, was das bedeutet: Als in den späteren Kriegsjahren 43/44 allüberall, besonders natürlich bei der Wehrmacht, die Personaldecke immer dünner wurde, kam man auf die Idee, ganze Oberschulklassen den im "Heimatkriegsgebiet" eingesetzten Flugabwehreinheiten zuzuteilen, so daß viele der bisher dort eingesetzten Soldaten für den Fronteinsatz frei wurden. Als "Flakhelfer" sind diese jungen Soldaten in die Geschichtsschreibung eingegangen.
Weniger bekannt ist, daß es Flugabwehreinheiten nicht nur bei der Luftwaffe, sondern auch bei der Kriegsmarine gab. Es waren die "Marineartillerieabteilungen", die im Umfeld der meisten Seehäfen schwere Küstenbatterien zur Abwehr von Flottenangriffen und schwere und leichte Flakbatterien zur Flugabwehr in festen Betonsockeln und unter Panzerkuppeln eingebaut hatten. Und die dorthin einberufenen Schüler wurden also nicht Flak-, sondern Marinehelfer, die in ihren blauen Ausgehuniformen vom seemännischen Personal der Marine für den Laien nur durch die rotweiße HJ-Armbinde zu unterscheiden waren. Was Wunder, daß die meisten dieser Jungens diese wenig geliebte Armbinde trotz strengster Strafandrohung bei ihren Urlaubsfahrten im Reisegepäck verschwinden ließen. Zum Ausbildungsdienst und zum Einsatz in der Batterie trugen diese Marinehelfer jedoch genau so wie wir aktiven Soldaten bzw. Reservisten der Marineartillerie die feldgraue Uniform, die sich von der des Heeres nur durch die goldenen Marinelitzen anstelle der silbernen Heereslitzen unterschied. "Wir" damit habe ich nun "eingestanden", und zwar mit einer gewissen Genugtuung und ohne auch nur das geringste Bedauern, daß ich auch zu jener von Geschichtsklitterern wie Reemtsma zur Verbrecherbande stilisierten Organisation gehört habe, und zwar fast vier Jahre lang als Batteriechef der II. Batterie der Marineartillerieabteilung 221, von welcher hochbegehrten, weil mit einem hohen Maß von Selbständigkeit und dementsprechender Verantwortung ausgestatteten Stellung zu der "höheren", aber langweiligeren eines "Kapitänleutnants beim Stabe" ich kommandiert wurde.
Diese mit vier 10,5-cm-Flugabwehrgeschützen ausgestattete Batterie war in der Kieler Bucht an einem Steilufer in der Nähe des heutigen Yachthafens Schilksee eingebaut und hieß daher sowohl in der offiziellen Kommandosprache wie auch bei den Bauern, die uns Soldaten voll in die Dorfgemeinschaft integriert hatten, "Batterie Schilksee". In dieser Batterie Schilksee nun waren 1943 die Jungens einer Obersekunda aus dem mecklenburgischen Teterow sowie einer Obersekunda aus dem holsteinischen Bad Segeberg mitsamt je einem Lehrer zum Hilfsdienst eingesetzt, wo sie so gut wie möglich neben dem Ausbildungsdienst weiter auf ihr Abitur vorbereitet wurden.
Das gab es ja nun ebenso in wer weiß wie vielen Flak- und Marineflakbatterien. Außerdem gab es aber in "Batterie Schilksee" etwas, von dem jedenfalls fast alle dorthin kommandierten Artilleristen, Artilleriemaate, Feldwebel und Fähnriche immer wieder behaupteten, später auch eine Schilkseer Dorfchronik dokumentierte, das sei hier etwas Besonderes, etwas, das, obwohl von unzähligen Erzählungen und Gedichten umrankt, von vielen Liedern besungen, dennoch eigentlich etwas Unbeschreibbares ist: "Eine von Vaterlandsliebe durchleuchtete Kameradschaft." Natürlich habe auch ich zu diesem Unbeschreibbaren das meine beigetragen, indem ich es zur Grundlage meines Führungsstils gemacht hatte, aber ohne ein so ausgezeichnetes Unteroffizierscorps hätte nichts davon verwirklicht werden können und erst recht nicht, wenn nicht diese 16jährigen Jungen es einer wie der andere aus vollem Herzen mitgetragen hätten. Ja, und eben dieses Unbeschreibliche habe ich nun gestern ebenfalls beglückend und herzerfrischend wie damals im Kreise von 25 Senioren wieder erlebt, nachdem es einem der Aktivisten, die es zum Glück auch heute immer noch gibt, gelungen ist, die alle von wer weiß woher zusammenzutrommeln. Natürlich habe ich in keinem dieser heute 74jährigen den damals 16jährigen wiedererkannt, so wie auch ich dem damals 30jährigen Oberleutnant nicht mehr sehr ähnlich sehe. Wiedererkannt haben wir aber allesamt genau dasselbe Leuchten in unseren Augen wie damals, als wir drin ein Herz und eine Seele waren, daß es etwas Gutes, Helles, Schönes, Geliebtes gegen dunkle Drohungen zu verteidigen galt: "Unser Deutschtum". So. Und wenn jetzt dieser und jener immer noch nicht begriffen haben sollte, warum darüber unbedingt im berichtet werden mußte, dann läßt sich das dadurch schnell ändern, daß ich noch etwas vom "Batteriechefunterricht" erwähne, den regelmäßig abzuhalten zu meinen Aufgaben gehörte. Da habe ich nämlich der bis zum letzten Koch und Schreibstubengefreiten versammelten Mannschaft immer wieder, manchem vielleicht zum Überdruß, zu erklären versucht, daß es etwas noch viel Gefährlicheres gibt als die noch so gewaltige feindliche Waffenübermacht. Ich habe es immer wieder an dem Beispiel des Trojanischen Pferdes zu erklären versucht jenem verlockenden und neugierig machenden Wunderdings, mit dem die Trojaner selbst den Feind in ihre ansonsten unangreifbare Festung holten. Und heute komme ich in die Versuchung, mich mit dem Nimbus eines Propheten zu schmücken, weil ich damals schon vor dem Trojanischen Pferd des Amerikanismus warnte, dieser selbst herbeigeholten Unterminierung und Aushöhlung und sodann Überfremdung unseres geistigen Deutschtums mindestens ebenso gefährlich wie die biologische Ausrottung unseres Deutschtums durch Bombenterror. Und weil genau das heute wie ein ständig anschwellender Bocksgesang stattfindet, daß von den Adepten der "Frankfurter Schule" und sonstigen Duislingen jede Menge Trojanischer Pferde bei uns eingeschleppt werden, darum geht es mir wie einem alten Schlachtroß, das die Trompeten hört und aufgeregt anfängt, mit den Hufen zu scharren und zu schnauben.
Und dieses Schnauben hat die Form angenommen, daß ich nach Gegenwehr gegen diese Vernichtung des geistigen Deutschtums Ausschau hielt und verzweifelte, aber nach wie vor erfolglose Versuche zur Einigung all der hoffnungslos zersplitterten, sich "patriotisch" nennenden Gruppen und Grüppchen, Parteien und Parteichen unternahm.
Weil das aber überhaupt nicht klappte, weil es wohl zu viele Zaunkönige gibt, die jeder unbedingt nur sich selbst für den großen Adler halten wollen, habe ich mich denen zugesellt und arbeite mit denen zusammen, die zuerst einmal über allen Parteienklüngel und alle Vereinsmeierei hinweg die Menschen zusammenführen wollen, denen es zunächst und vor allem um alles jenes innerlich eng miteinander Verbundene und eigentlich Unbeschreibbare geht wie Vaterlandsliebe, Deutschtum, Kameradschaft und Heimat.
So. Genau darum also schicke ich dies alles getrost zur Redaktion des es. Und außerdem noch einen der Aufrufe, die mir alle Augenblicke einfallen (eben die Schnaufer des ollen Schlachtrosses, das aber mit Krieg überhaupt nichts mehr am Hut hat), mit denen ich leider bei anderen Gazetten nicht (mehr) landen kann.
Gründungsmitglied mit ökologischen Prinzipien: Baldur Springmann, der jetzt den 89. Geburtstag beging, distanzierte sich 1980 von den "Grünen", nachdem diese von K-Gruppen unterwandert worden waren.
NUR WENN
von dem Licht und der Liebe der deutschen Seele etwas aus uns herausstrahlt, von jedem einzelnen wie auch von uns als Gemeinschaft,
NUR DANN
werden wir die in vielen deutschen Herzen wie von einer bösen Fee verzaubert schlummernde Sehnsucht nach Frieden mit sich selbst wachküssen.
Nur dann wird auch eine ganz und gar neue, eine deutsche Politik möglich sein.
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