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Der SPD-Politiker Walter Kolbow hat George Bush als Diktator verunglimpft, der einfach aller Welt seinen Willen diktieren wolle. Wieder einmal diese typisch alteuropäische Anti-Amerika-Hetze. Was meint Herr Kolbow? Hat man die Angolaner etwa gezwungen, den Scheck aus Washington anzunehmen, mit dem ihnen ein verantwortungsbewußtes Verhalten im UN-Sicherheitsrat versüßt wurde? Sind die chilenischen oder mexikanischen UN-Delegationen nicht selber schuld, daß die CIA sie abhört, wenn sie sich so zweideutig gebärden? Und ist es nicht gute türkische Tradition, daß Parlamentsbeschlüsse nur so weit reichen, wie das (US-treue) Militär sie trägt? Bush hat der Welt immer die freie Wahl gelassen: "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!" Und wer ein bißchen zu doll "gegen uns" ist, den kommen wir zur Belohnung sogar befreien. Außerdem ist Gott bekanntlich Amerikaner. Hat der jemanden um Erlaubnis gefragt?
Vor dem vergangenen Wochen-ende hat George Bush die Sicherheitsrats-Mächte aufgefordert, ihre "Karten auf den Tisch zu legen". Da wußte der Mann im Weißen Haus noch nicht, daß er vermutlich das falsche Blatt hat. Macht aber nichts. Ein guter Spieler mischt so lange weiter, bis die Karten stimmen, oder läßt einfach eine, die mißfällt, unter den Tisch fallen. So geschehen mit der türkischen Parlaments-Entscheidung gegen den amerikanischen Aufmarsch im Lande. Auch das Kabinett in Ankara war nicht ganz auf Linie und wird daher derzeit neu gemischt.
Für künftige Pokerrunden wird bereits darüber nachgedacht, die gesamte Spielerrunde neu zu besetzen, damit es nicht noch mal so hapert. Washington hat freudig entdeckt, daß das früher USA-kritische Indien plötzlich auf Kriegskurs gegangen ist. Die New York Times überlegt, ob das nicht mit einem ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat samt Veto-Recht belohnt werden müßte, und hat auch schon ein Land ausfindig gemacht, das dafür seinen Stuhl räumen soll: Frankreich.
Demnächst wird uns die Enthüllung überbracht: Teheran unterstützt den internationalen Terror und hat schreckliche Waffen!
Milliarden will der Kanzler auf Deutschland regnen lassen, hat er versprochen. Wer jedoch meint, Schröder habe nun endlich seinen gewerkschaftlich kontaminierten Ballast abgeworfen, der wird enttäuscht werden. Eher schon wird es der Regierungschef machen wie ein aussichtsloser Straßenprolet. Wer solche Zeitgenossen einmal in Aktion gesehen hat, weiß bereits jetzt, was für uns herauskommen wird bei Schröders Milliardensegen.
Sobald solche Leute etwas Geld in die Hand bekommen, marschieren sie schnurstracks in die nächste Wirtschaft (von der "Wirtschaft" redet der Kanzler ja auch immerzu) und schmeißen Lokalrunde auf Lokalrunde: "Heute bin ich mal dran!" Der Pegel steigt, die Stimmung mit ihm. Irgendwann jedoch wird unweigerlich die Rechnung erstellt - und die paar mitgebrachten Kröten reichen natürlich nicht. Also läßt der Angesäuselte den Hut rumgehen und pumpt sich die Zeche bei den erbosten "Eingeladenen" zusammen. So etwas in der Art hat nun auch der Kanzler vor. Schröder will sich Geld von der "Kreditanstalt für Wiederaufbau" vorstrecken lassen (die war einst gegründet worden, um West-Deutschlands Wie-deraufbau aus den Ruinen zu finanzieren - jetzt wissen wir, wie es um unser Land steht), um dem Volk mal ordentlich was zu bieten. Und bei wem holt sich die Kreditanstalt ihr Bares später zurück? Mit Zins und Zinseszins? Na? Genau! Kramen Sie schon mal Ihr Kleingeld hervor.
Mit Peter Gauweilers und Willy Wimmers Bagdad-Reise rundet sich das Bild der CDU/CSU-Außenpolitik zunehmend ab. Wolfgang Schäuble hatte ja angemahnt, die Regierung Schröder lasse es an "Balance" fehlen. Das können die Schwarzen besser: Frau Merkels Klassenfahrt nach Washington hat jenen US-Politikern, die den Besuch zufällig bemerkten, unsere Bündnistreue bezeugt. Die beiden Unionsabgeordneten nun trösten die Iraker. Schwindelfrei muß man sein, und in der Weltpolitik paßt am Ende alles zu jedem. Schade, daß Wimmer und Gauweiler nicht Jürgen Möllemann mitgenommen haben. Der hätte dem Ausflug mit ein paar schmissigen Bemerkungen erst den richtigen Pfiff verliehen. Aber auch so war das irakische Staatsfernsehen hin- und hergerissen vom Besuch der beiden Pilger aus dem Abendland.
Die Anti-Amerikaner behaupten unablässig, den USA gehe es nur ums irakische Öl. Blödsinn, warum nur ums irakische? Öl gibt es doch auch anderswo, gleich nebenan im Iran beispielsweise. Das ist auch Bushs Außenminister Powell nicht verborgen geblieben, und so stellte er vergangenes Wochenende betont überrascht fest: "Wir haben diese Woche erfahren, daß Iran ein wesentlich aggressiveres Nuklearprogramm hat, als die Internationale Atomenergiebehörde gedacht hätte." Na also! Den weiteren Verlauf der Ereignisse entnehmen Sie bitte dem Drehbuch-Klassiker "Irak". Demnächst wird uns voller Entsetzen die Enthüllung überbracht: Teheran unterstützt den internationalen Terrorismus und hat Massenvernichtungswaffen. Wird ersteres widerlegt, bleiben die Waffen. Werden die nicht gefunden oder verschrottet, gibt es bestimmt noch Verstecke, wo weiteres Teufelszeug liegt. Werden die nicht entdeckt, sagt das erstens gar nichts und zweitens hat der Iran dann immer noch ein dringend zu behebendes Demokratie-Defizit mit einem Volk, das befreit werden muß. So könnte es immer weitergehen. Was für Waffen hat eigentlich Saudi-Arabien? Lassen wir uns "überraschen". |
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