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Eltern unterlaufen die verordnete Ausländerpolitik an den Schulen
In seiner jüngsten Ausgabe stellt "Der Spiegel" fest, daß in den deutschen Großstädten "mit einem spürbaren Sozialgefälle" immer mehr Eltern ihre Kinder mit zum Teil abenteuerlichen Begründungen in einem besseren Schulbezirk einschulen lassen. Was hier als "spürbares Sozialgefälle" umschrieben wird, meint, daß sich deutsche Eltern immer weniger geneigt zeigen, ihre Kinder auf Schulen zu schicken, in denen der Anteil von Kindern mit "nichtdeutscher Herkunftssprache" überproportional hoch ist.
Als Beispiel führt "Der Spiegel" u. a. eine Grundschule auf dem noblen Stuttgarter Killesberg an, die sich deshalb immer größerer Beliebtheit erfreut, weil ihr Ausländeranteil nur bei ca. 7 Prozent liegt. Gleichzeitig sinkt der Anteil deutscher Schüler an den Grundschulen in der Stuttgarter Innenstadt immer weiter. An einigen Schulen wie z. B. der Stuttgarter Mühlbachhofschule hat der Ausländeranteil bereits die 50 Prozent-Marke überschritten. Die Folge: ein "normaler" Unterricht ist kaum noch möglich, so daß immer mehr deutsche Eltern in der oben beschriebenen Weise einen Ausweg suchen. Sie reagieren damit auf die gescheiterte Integrationspolitik in Deutschland.
Daß in deutsche Grundschulen immer mehr Ausländerkinder eingeschult werden, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, hängt mit einem Phänomen zusammen, das Bevölkerungswissenschaftler "Ethnifizierung" nennen. Dieser Begriff meint das Phänomen, daß Einwanderungsländer sich zusehends mit dem Phänomen konfrontiert sehen, daß Einwanderer zwar das Aufnahmeland zum Ziel haben, dort aber bereits etablierte Landsleute ansteuern, die ihnen vorläufig scheinbar leichter behilflich sein können. So entstehen allmählich jene Ghettos, wie sie in den USA bereits seit langem Realität sind. Diese Entwicklung belastet in der Konsequenz die Staatsprinzipien der Einwanderungsländer, die die Annahme ihrer Kultur und einen Identitätswandel der Einwanderungswilligen vorschreiben. Diese Beobachtung hat auch für Deutschland Bedeutung, das bisher zwar kein Einwanderungsland sein wollte, als wirtschafts- und sozialpolitischer Magnet aber eine dramatisch hohe Zuwanderung zu verzeichnen hat.
Der besondere Anreiz für Zuwanderer, nach Deutschland zu kommen, liegt in der Tatsache begründet, daß Zuwanderer ihre zentralen Existenzprobleme hier ohne die Annahme der Staatsbürgerschaft lösen können. Obendrein wird ihnen keine Kulturanpassung abverlangt. Diese geschieht bestenfalls auf freiwilliger Basis und im Rahmen dessen, was geschäftlich notwendig ist.
Entsprechend sind viele ausländische Kinder, die jetzt in Deutschland eingeschult werden, in keiner Weise kulturell assimiliert. Nach Lage der Dinge muß davon ausgegangen werden, daß dieser Anteil nichtintegrierter Kinder parallel zum Voranschreiten der "Ethnifizierung" ständig weiter steigen wird.
Diese Entwicklung hat drastische gesellschaftliche Konsequenzen: Im Verein mit Arbeitslosigkeit, kultureller Nichtanpassung und Jugendverwahrlosung führt "Ethnifizierung" zu dem, was in Frankreich unter "Banlieue" (Vorstadtghettos) verstanden wird oder in den USA als "No go Area" nach Möglichkeit weiträumig umfahren wird. Die Antwort, die die rotgrüne Bundesregierung auf die sich in Deutschland abzeichnenden ethnischen Probleme geben will, heißt "doppelte Staatsbürgerschaft". Geht es nach den "Progressiven" in SPD und Bündnisgrünen, soll darüber hinaus das "Abstammungsprinzip" durch das "Territorialprinzip" ersetzt werden. In diesem Zusammenhang lohnt ein Blick nach Frankreich oder England. Beide Staaten sind mit ihrer territorialen Begründung der Bürgerrechte an der "Ethnifizierung" gescheitert. Die zunehmende ethnische Zerklüftung des politischen Gleichheitsraumes ist weder in Frankreich noch in England aufzuhalten, denn Integration kann weder behördlich erzwungen noch wegen des steigenden Herkunftsbewußtseins der Einwanderer durchgesetzt werden. Hiesige "multiethnisch" gestimmte Kreise ficht dies aber nicht weiter an: sie verbrämen die sich abzeichnende "Ethnifizierung" sentimental als "kulturelle Bereicherung".
Mit Recht charakterisierte der Bevölkerungswissenschaftler Josef Schmid die mit der "doppelten Staatsbürgerschaft" verknüpfte Behauptung, die Zuwanderer wären nach einiger Zeit oder gar als hier Geborene schlicht "Deutsche mit fremdem Paß", als Ausdruck "nationaler Kopflosigkeit". Diese "Kopflosigkeit" droht sowohl Deutsche als auch Ausländer in eine Identitätskrise zu führen, die eine dauernde Friedlosigkeit der Deutschen zur Folge haben könnte. St. G.
Die "Ghettoisierung"
deutscher Städte wirkt
tief in die Schule hinein
und wächst ständig
Pure Heuchelei
"Freibrief für Dikatoren" fauchten selbsternannte Menschenrechtler nach der Entscheidung eines britischen Gerichts, Chiles Ex-Staatschef Pinochet doch nicht an Spanien auszuliefern. Die Regierungspraxis des Generals soll hier nicht diskutiert werden. Der Hauptaspekt der Auseinandersetzung ist ein ganz anderer.
Es geht um die unerträgliche Doppelmoral, die hier abermals ans Licht kommt: Mit dem gleichen Argument, er habe in "seinem" Land Menschenrechte mißachtet, hätte doch wohl auch Leonid Breschnew 1981 oder Erich Honecker 1987 beim Besuch in Bonn umgehend festgesetzt werden müssen. Fidel Castro gehörte ebenfalls sofort vor Gericht. Doch daran war natürlich nie zu denken.
Sagen wir es offen: Mit Pinochet wäre niemand so verfahren, hätte er seine drakonische Herrschaft sozialistisch getüncht. Im Gegensatz dazu aber verstand er sich als Antikommunist, und dafür, nur dafür, soll er büßen. Elisa Wachtner
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