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Frankreich: Einfach totschweigen

 
     
 
Seit seine Einführung im Januar 1999 hat der Euro gegenüber dem US-Dollar um 23 Prozent an Wer verloren. Nach ihrem bisherigen Tiefpunkt Ende Mai mit einem Kurs von 0,8853 US-Dolla konnte sich die Einheitswährung bis jetzt nicht merklich erholen. Derzeit dümpelt ih Wert bei gerade einmal um die 0,90 US-Dollar. Das offizielle Frankreich schweigt eisern zu der nun nicht mehr zu leugnenden Schwäche der maßgeblich auf ihren Druck hi eingeführten Währung. So waren in der letzten Zeit weder vom Wirtschafts
- un Finanzministerium noch von der Nationalbank, der Banque de France, Meinungsäußerungen zu vernehmen. Anfragen gegenüber verhielten sich ihre Pressesprecher ausgesproche reserviert und zurückweisend. Die regierungsfreundliche Presse, wie beispielsweise die Tageszeitungen "Le Monde" und "Libération", verschweigen das Proble ebenso wie der dem französischen Establishment nahestehende Rundfunksende "Radio-Classique". Nur der konservative "Figaro" und die führend Wirtschaftszeitung "Les Echos" behandeln das Thema in Fachartikeln.

Die für Europa zuständige Volkswirtin der bedeutenden französischen Privatban "Societé Générale" sieht die Ursache für die Euro-Schwäche in den krasse Unterschieden zwischen den Wirtschaftswachstumsraten in den Vereinigten Staaten und in de Europäischen Union. Während für die amerikanische Wirtschaft ein jährliches Wachstu von fünf Prozent erwartet werde, könne man in Europa nur mit einem Satz von drei Prozen rechnen. Als ein Manko der Euro-Zone betrachtet sie die fehlende Klarheit bezüglich de weiteren Entwicklung von Wirtschafts- und Währungspolitik. Ihres Erachtens könnte nich die Besserung der europäischen Wirtschaftslage, sondern nur eine konjunkturelle Schwäch in Amerika die Geldanleger dazu bewegen, sich zugunsten des Euro zu entscheiden.

Bereits Anfang Juli und damit zum Beginn der französischen EU-Ratspräsidentschaft wa in Paris zu vernehmen, die Stärkung des Euro durch eine Zusammenlegen der nationale Wirtschaftspolitiken sei ein primäres Ziel dieser EU-Präsidentschaft. Das ist weniger in Sinne der Deutschen Bundesbank. Sie glaubt nicht an die Notwendigkeit und den Nutzen eine europäischen "Wirtschafts-Regierung" neben der Europäischen Zentralbank Dieses gilt um so mehr, als Großbritannien wegen seiner währungspolitische Unabhängigkeit bei einer solchen "Regierung" nur abseits stehen könnte. Nac Ansicht von "Les Echos" würde die Bundesbank es lieber sehen, wenn durc Strukturreformen im Rahmen der EU der Euro längerfristig gestärkt würde. In Frankfur am Main hat man nämlich im Wertverlust der Einheitswährung einen der Hauptgründe fü die jüngste Zunahme der Inflation in Euroland erkannt. Im Juli erreichte die Inflationsrate 2,4 Prozent. Damit war bereits im zweiten aufeinanderfolgenden Monat die erlaubte Marke von zwei Prozent überschritten.

Es ist davon auszugehen, daß der Vorstand der Europäischen Zentralbank am 31. Augus bzw. 14. September den Refinanzierungssatz um 50 Zähler erhöhen wird. Vielleich kann durch diesen Versuch der Wertsteigerung des Euro der Import verbilligt und damit die Inflation zumindest teiweise bekämpft werden, denn die Ursachen dafür, daß die Einfuhrpreise für Erdöl im April und Mai um 20 Prozent gestiegen sind, liegen nicht nu in den Föderländern, sondern auch in der Schwäche der Einheitswährung.

Zu dieser Politik des knappen Geldes Stellung zu nehmen wird die Regierung Jospin sic auf jeden Fall gezwungen sehen. Ihre ganze Hoffnung setzt sie nämlich auf einen Fortgan des Wirtschaftsaufschwungs in Frankreich, und der ist schon jetzt durch ein Abschmelze des Handelsüberschusses in Gefahr. Da wird jede Aufwertung der eigenen Währung als vermeintliche Belastung des Exports abgelehnt.

Francisco Lozaga

 
     
     
 
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