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Glücklich altern

 
     
 
Es gibt Menschen, jüngere Kollegen genauer gesagt, die haben den Beginn dieses Jahres mit einem Schauder erlebt. Ihnen stehe etwas Schreckliches bevor, ließen sie verlauten, schließlich sei der 40. Geburtstag im Leben eines Menschen doch ein einschneidendes Erlebnis. Der 40.! - Da kichern ja die Hühner; sind wir jetzt schon so weit, daß man mit 40 zum alten Eisen gezählt wird? Nun ja, betrachtet man die Stellenanzeigen in den Tageszeitungen, dann kann man sich dieses Eindrucks tatsächlich nicht erwehren. Jugendlichkeit ist nach wie vor gefragt. Da wird zum Beispiel ein Max Schautzer von der ARD aufs Altenteil bugsiert und muß einem Jüngeren Platz machen. Auch in anderen Branchen soll das üblich sein.

In den USA allerdings - von dort kam der Jugendlichkeitswahn übrigens vor Jahren nach Europa - kann man neuerdings andere Töne hören, zumindest beim Betrachten von Werbespots. Da sind es die "jungen Alten", die eine Botschaft zu vermitteln haben. Vielleicht schwappt auch diese Welle einmal über den großen Teich ...

"Älter werden wir alle. Es kommt nur darauf an, wie intelligent wir uns dabei anstellen", sagt eine Frau, der man das Alter auch nicht ansieht. Marianne Koch, ehemals erfolgreiche Schauspielerin, dann geschätzte Medizinerin, jetzt gern- gelesene Autorin, ist Jahrgang 1931! Ihre Erfahrungen und ihr fachliches Wissen hat sie in ihrem neuen Buch Körperintelligenz - was Sie wissen sollten, um jung zu bleiben (dtv premium, München, 280 Seiten mit durchgehend farbigen Fotos und Grafiken
, Klappenbroschur, 14 Euro) zusammengefaßt. "Älterwerden - na und ?" fragt sie, stellt die fünf Säulen der Jugendlichkeit vor: feste Knochen, geschmeidige Gelenke, starke Muskeln, elastische Blutgefäße und das Gehirn-Muskel-Programm und gibt nützliche Tips, wie man diese "Säulen" gesund erhält. Natürlich soll nicht nur der Körper fit bleiben, auch das Gehirn muß täglich trainiert werden. Auch dafür sind gute Ratschläge zu finden.

Stichworte wie Anti-Aging, Wellness, Ayurveda und Fettabsaugen machen neugierig. All diese "neumodschen" Tricks, um jünger zu wirken, sind für die Katz, wenn man zum einen die innere (positive) Einstellung zum Älterwerden nicht hat, zum anderen nicht auch gesund lebt, also auf Nikotin, Alkohol und fettes Essen verzichtet. Marianne Koch räumt mit vielen Vorurteilen auf und hat neueste Erkenntnisse der Altersforschung mit in ihren Text aufgenommen. Nicht zuletzt gibt sie den nicht mehr 20jährigen Mut, das Leben anzupacken und sich den neuen Herausforderungen zu stellen, schließlich sind sogenannte Alterserscheinungen nicht schicksalhaft. Die Autorin möchte ihre Leser davon überzeugen, "daß die Periode Ihres Lebens, vor der Sie jetzt vielleicht noch Angst haben, eine wunderbare, aufregende und anregende Zeit sein kann, die Ihnen ungeahnte Chancen eröffnet". Und das gelingt ihr, nicht zuletzt durch den zwanglosen Plauderton, mit dem sie eine Thematik mit ernstem Hintergrund durchleuchtet.

 

Frühling
von Agnes Miegel

Der Wind sprang um.

In allen Traufen

Rieselnde sprudelnde

Tauwasser laufen.

Der Amsel erstes

Zärtliches Singen

Hör ich vom Garten

Herüberklingen.

Und aus dem verschleierten

Schwülen, feuchten,

Ahnungsbangen

Märzabend leuchten

Lockend mir deine

Augen entgegen,

Wie erste Veilchen

Im Frühlingsregen.
 
     
     
 
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