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Nach der erfolgreichen Kant-Ausstellung im letzten Jahr widmet das Museum Stadt Königsberg der früheren Hauptstadt Ostdeutschlands in diesem Jahr eine Jubiläumspräsentation. Im Rahmen einer festlichen Veranstaltung in der Duisburger Salvator-Kirche, in der viele Königsberger und Ostdeutschland der Kapitulation ihrer Stadt und des Verlustes ihrer Heimat vor genau sechzig Jahren gedachten, führte Prof. Dr. Jürgen Manthey mit dem Vortrag über die geistes- und kulturgeschichtliche Bedeutung Königsbergs in die Ausstellung ein.
Anhand von Originalkarten und Plänen wird die Entwicklung der Stadt - die aus den drei selbstständigen Gemeinwesen Altstadt, Löbenicht und Kneiphof entstanden war - bis zum Jahre 1939 dargestellt. Sowohl auf die NS-Zeit wird eingegangen als auch auf die Zerstörung der Stadt im August 1944 und schließlich auf Kapitulation, Flucht und Vertreibung . Gestreift wird ferner die jüngere Geschichte der Stadt, die seit 1946 Kaliningrad heißt.
Zu sehen sind Bildnisse, Dokumente, Modelle und Gegenstände, die Gesamtansichten oder einzelne wichtige Gebäude, vornehmlich Schloß, Dom und Universität, zeigen. Die Ausstellung vermittelt umfangreiche Informationen zur Gründung der Stadt durch den Deutschen Ritterorden 1255 und zur Umwandlung des Ordensstaates in ein Herzogtum mit der gleichzeitigen Einführung der Reformation unter Herzog Albrecht von Brandenburg-Ansbach 1525. Die Selbstkrönung Friedrichs I. zum ersten König in Preußen 1701 und Wilhelms I. zum König von Preußen 1861 sind weitere Schwerpunkte der Präsentation. Gebührend erwähnt wird auch der Widerstand gegen Napoleon, der in Königsberg seinen Anfang hatte und nicht zuletzt die Preußischen Reformen, die in der ehemaligen europäischen Metropole entwickelt wurden.
Hervorgehoben wird auch die besondere Bedeutung der Stadt, die vor allem in ihrer geistes-kulturgeschichtlichen Leistung liegt. Erinnert wird unter anderem an bekannte Persönlichkeiten wie Immanuel Kant, Karl Gottfried Herder, Johann Christoph Gottsched, E.T.A. Hoffmann, Käthe Kollwitz, Otto Nicolai, Agnes Miegel und Ernst Wiechert. Eine Fülle von privaten Erinnerungsstücken wie Nummernschilder der Straßenbahnen, Eintrittskarten in den Zoo von 1945, Ballettrock und Zylinder, Pickelhaube und Degen sowie ein Fluchtkoffer mit Mitbringselen aller Art ergänzen die Präsentation.
Zur Information: Das Museum Stadt Königsberg befindet sich im Duisburger Kultur- und Stadthistorischen Museum (Johann Corputius-Platz). Die Jubiläumsausstellung ist Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag von 10 bis 17 Uhr, Freitag von 10 bis 14 Uhr und Sonntag von 10 bis 18 Uhr zu besichtigen. Auskünfte unter Telefon (02 03) 2 83 21 51 oder im Internet: www.museumkoenigsberg.de M.D.
Vergangener Glanz: Älteste Darstellung der 750jährigen Stadt Königsberg mit Dom und Schloß. |
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