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Mit Fotos lügen

 
     
 
Ein Bild sagt mehr als tausen Worte" – stimmt das wirklich Ein Fotografie belegt die Situation eines Augenblicks. Sie sagt aber nichts darüber aus wie es zu dieser Situation kam und was auf dem Bild wirklich zu sehen ist. Zeigt das Fot eines Erhängten einen nach einem Gerichtsverfahren hingerichteten Verbrecher oder da Opfer einer Mordtat? Wer hat die Menschen, deren Leichen auf Fotografien zu sehen sind getötet und wer waren die Opfer?

Normalerweise glaubt man den Fotos unreflektiert. Allzustark sprechen sie das Gefüh an. Wer die Bilder als erster der Öffentlichkeit präsentiert und seine Deutun unterlegt, der beherrscht das Feld.

Darauf und auf die Arglosigkeit der Deutschen verließen sich auch die beide Initiatoren der Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmach 1941–1945" Reemtsma und Heer, als sie ihre überwiegend aus sowjetisch
e Archiven stammenden Bilder durchs Land schickten und sie ausnahmslos als Belege deutsche Verbrechen deklarierten. So erschütterten sie hunderttausend vor allem junge gutgläubig Menschen, die die Ausstellung mit dem bedrückenden Gefühl verließen, daß ihr Großväter Verbrecher waren.

Allerdings hatten Reemtsma und Heer den Bogen überspannt. Ausländische Historike stellten fest, daß zahlreiche Bilder falsch erläutert worden waren. Sie zeigte beispielsweise nicht, wie behauptet, ermordete Juden, sondern Polen und Ukrainer, die vo den Sowjets zu Tausenden liquidiert worden waren. Unter dem Druck der Beweise mußte die Ausstellung schließen, doch wird sie zur Zeit aufgemöbelt.

Der Norddeutsche Rundfun strahlte am 18. August 2000 zu später Stunde im 3. Programm einen Film mit dem Titel "Der Skandal um die Wehrmacht-Fotos" aus, in dem Tina Mendelsohn und Jochen Traubtmanns sich auf die Spuren der umstrittenen Ausstellung machten. Ausführlich gingen sie auf die Aufnahme ein, die Leichenberge im polnischen Zloczow zeigten, von denen Reemtsma und Hee behaupteten, es handele sich um von Deutschen ermordete Juden. Der polnische Historiker Musial, der im Film zu Worte kam, hatte jedoch herausgefunden, es seien Polen un Ukrainer, die vom sowjetischen Geheimdienst kurz vor dem Einmarsch der deutschen Truppe massakriert und dann verscharrt worden waren. Die Wehrmacht hatte nach Hinweisen aus de Bevölkerung die Gräber geöffnet. Juden wurden gezwungen, die Leichen zu exhumieren.

Die Filmemacher interviewten die jetzt greise polnische Fotografin, die die Bilder als ihre damals im Auftrag der Wehrmacht gemachten identifizierte. Auf einem von ihne erkannte sie sogar ihren ermordeten Bruder. Andere polnische Zeitzeugen bestätigten die Morde des sowjetischen Geheimdienstes.

Der damalige Chef der Sonderpropaganda der Roten Armee, Generalmajor a. D. Burzew bestätigte, daß die Sowjets allen gefallenen und gefangenen deutschen Soldaten die Foto abnahmen. (Die Soldaten der Wehrmacht durften wohl als einzige im Zweiten Weltkrie weitgehend ungehindert privat fotografieren.) Sie bilden jetzt den Bestand des russische Staatsarchivs. Waren auf solchen Fotos Tod und Zerstörung sichtbar, dann wurden sie, ohn nach Erläuterungen zu suchen, von den Sowjets als "Beweise deutsche Greueltaten" propagandistisch verwertet. Dabei weisen die Aufnahmen lediglich auf de Rückseite den Namen des deutschen Soldaten auf, dem sie abgenommen wurden, sowie desse Feldpostnummer. Mehr nicht. Niemand weiß also, was die Bilder wirklich zeigen.

Ehemalige Soldaten der Wehrmacht bestätigten in dem Film, daß meistens auch sie nich wissen, welche Ereignisse hinter den Fotografien stecken, die sie mit nach Hause gebrach haben. Oftmals tauschten Soldaten miteinander Fotos aus, sie machten im Vorbeifahren ein Aufnahme von einer bemerkenswerten Situation. Nach den Hintergründen fragte kaum jemand Beauftragte von Reemtsma und Heer gaben den aus sowjetischen Archiven herausgesuchte Fotos ihre eigene Deutung, und die war offenbar weitgehend willkürlich.

Ähnlich "lässig" geht man auc anderweitig mit solchen angeblich dokumentarischen Fotos um. Das bestätigte der Staatsanwalt Dresen de Ludwigsburger Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen. Auch in Archiv des Österreichischen Widerstandes, einer aktiven linken Institution, wurden die Fotos niemals kritisch hinterfragt, wie zugegeben wurde.

Und solche Fotos findet man heute zu Tausenden in deutschen Schulbüchern, in angeblic "dokumentarischen" Fernsehfilmen, in Bildbänden, Zeitungen und Ausstellungen.

Wir wissen nun, daß nur in Ausnahmefällen die historischen Hintergründe solche Aufnahmen belegbar sind, und müssen davon ausgehen, daß die große Mehrzahl der Foto zur Manipulation verwendet worden ist und daß die Erklärungen aus der Feder von Leute stammen, die damit politische Ziele verfolgen, nicht aber ihre Aufgabe darin sehen historisch aufzuklären.


 
     
     
 
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