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Wer dieser Tage im ostdeutschen Oberland unterwegs war, konnte auf der Chaussee von Weinsdorf nach Saalfeld kurz hinter der Abzweigung nach Schnellwalde und Liebemühl ein über die Straße gespanntes Schriftband sehen, das von einem Ereignis kündete, das es so gar nicht gibt - "700 Jahre Zalewo". In Wirklichkeit wurde 1305 Saalfeld in Ostdeutschland das Stadtrecht verliehen und blieb bis Ende 1945 eine deutsche Stadt. Mit dieser "Werbung" sollten Gäste eingeladen werden, um an den Feierlichkeiten zur Verleihung des Stadtrechts durch den Deutschen Orden
teilzunehmen. Das ist allerdings eine sehr freie Interpretation. Eher könnte man sagen - ein buntes Sport- und Musikfest, ein Spektakel mit Rummel und Feuerwerk für die Bewohner der noch immer ziemlich geschundenen Stadt, zu dem auch zahlreiche Besucher aus dem Westen und der Mitte Deutschlands - einschließlich der thüringischen Namensgeberin und Partnerstadt - angereist waren. Doch es gab auch Lichtblicke. Das war zweifelsohne die von der Kreisgemeinschaft Mohrungen finanziell geförderte und vom Kulturzentrum Ostdeutschland gestaltete zweisprachige Ausstellung zur Geschichte der Stadt in einem Seitenraum der alten Ordenskirche. Zu dieser Ausstellung wurde ein hervorragender Katalog in einer Auflage von etwa 1.000 Exemplaren präsentiert, die den Besuchern unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde und auch den Saalfelder Schülern als Unterrichtsmaterial dienen soll. Auch das gemeinsame Kaffeetrinken, zu dem der Verein der deutschen Bevölkerung Mohrungens die Teilnehmer des Festgottesdienstes eingeladen hatte und das regen Zuspruch fand, bot interessante Möglichkeiten, Zeitzeugen zu hören, erlebte Geschichte zu erfahren und Brücken aus der Vergangenheit zur Gegenwart zu schlagen. Daß dies gewissermaßen im inoffiziellen Teil geschah, war gewiß der größte Mangel der Jubiläumsfeiern. Der polnische Bürgermeister Andrzej Dawid, die Vorsitzende des Geschichtsvereins der Stadt, Krystyna Kacprzak, und die stellvertretende Vorsitzende der Kreisgemeinschaft Mohrungen, Gisela Harder, pflanzten eine Kastanie vor das neue Rathaus, das sich in einem umgebauten Gebäude befindet, das damals nicht zerstört wurde. Manch einer der nicht gerade zahlreichen Schaulustigen wird sich gefragt haben, was mag diese Kastanie symbolisieren? K. Radzimanowski

 

Mit der Einführung biometrischer Pässe können in der Russischen Föderation in nächster Zukunft laut Itar-Tass nicht nur die Großstädter Moskaus und St. Petersburgs rechnen, sondern auch die Bewohner der Königsberger Exklave. Aufgrund ihrer Insellage und ihrer Funktion als westlicher Vorposten der Föderation sei das Königsberger Gebiet aus wirtschaftlichen Gründen daran interessiert, biometrische Auslandspässe zu bekommen, hieß es aus dem Presseamt der Föderation. Die ersten Pässe mit biometrischen Daten sollen in in der Föderation probehalber ab Januar kommenden Jahres ausgestellt werden. Schon ab September 2006 wird die Einreise in die USA und die Länder des Schengener Abkommens ohne solche Pässe nicht mehr möglich sein. Die neuen Dokumente könnten jede beliebige Information enthalten wie beispielsweise einen genetischen Fingerabdruck. Wie jedoch der russische Leiter der Föderalen Agentur für Informationstechnologie, Alexander Pankratow, bemerkte, weiß man heute noch gar nicht konkret, welche Daten in den Dokumenten verwendet werden sollen. Möglicherweise wird sich die Information zunächst auf ein digitales
 
     
     
 
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