A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
     
 
     
 

Starkes Engagement für Wiederaufbau

 
     
 
Im Hinblick auf den Wiederaufbau des einst auf Geheiß von SED-Chef Walter Ulbrich gesprengten Berliner Stadtschlosses und hinsichtlich der Frage zur Gestaltung des davo liegenden Schloßplatzes ist inzwischen beträchtliche Bewegung entstanden. Selbs Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat sich dieser Tage für den Wiederaufbau de Schlosses ausgesprochen und zur Begründung seiner Haltung geäußert: "Einfach wei es schön ist."

Einer, der sich über derlei Aussagen ganz besonders freut, ist der Hamburger Kaufman Wilhelm von Boddien, der seit Jahren zusammen mit anderen namhaften Persönlichkeiten wi dem Berliner Verleger Wolf Jobs
t Siedler für den Wiederaufbau des Schlosses kämpft Gleichzeitig warnte von Boddien allerdings im Gespräch mit dem vo "verfrühter Euphorie", denn bisher seien "nicht mehr als zwanzig Prozen Chancen für den Wiederaufbau erreicht."

Dies, so folgert der Kaufmann, stelle indes dennoch einen beachtlichen Erfolg dar, de durch das rotgrüne Wahlergebnis vom September vergangenen Jahres nicht geschmäler worden sei. "Das sei vor allem das wichtigste Ergebnis, abgesehen davon, daß die Wiederaufbauidee derzeit eine recht gute Presse hat", betonte von Boddien.

Befürchtungen hegt er allerdings im Hinblick darauf, daß das Them Schloßwiederaufbau zumindest vorübergehend durch den Berliner Wahlkampf negati überlagert werden könnte. Dazu komme der Umstand, daß der SPD-Spitzenkandidat Walte Momper und der in dessen Wahlkampfmannschaft mitwirkende Umweltsenator Peter Striede keine erklärten Freunde des möglichen Wiederaufbaus seien. Strieder erklärt beispielsweise erst kürzlich, über die künftige Nutzung des Schloßplatzes könn voraussichtlich nicht vor dem Jahre 2001 entschieden werden.

Energisch widerspricht von Boddien jüngsten Berichten über ein Umfrageergebnis wonach sich 54 Prozent der Befragten gegen und nur 23 Prozent für den Wiederaufbau de Schloßkomplexes ausgesprochen hätten. Dies könne "mitnichten ein repräsentative Ergebnis sein", sei es doch beispielsweise Menschen in Hamburg oder München egal, o das Berliner Schloß wieder aufgebaut werde. "Das ist ganz natürlich, wobei es noc einen Unterschied macht, ob die Gelder für den Wiederaufbau aus Steuermitteln ode Privatinitiativen herrühren", konstatierte von Boddien, dessen Initiativ ausschließlich an private Investoren denkt.

Zusätzlich zu einem vehementen Vorstoß der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhau hat es inzwischen auch deutliche Worte des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen in Sachen Schloß gegeben. Nach seiner Ansicht kann mit dem Wiederaufbau noch Ende 2000 ode Anfang 2001 begonnen werden. Mit einer neuen Konzeption zur Bebauung des Schloßplatze könne die Grundlage für einen europäischen Investoren- und Architektenwettbewer geschaffen werden. Klar sagte Diepgen, er favorisiere einen Wiederaufbau im historische Ausmaß mit alter Fassade. Denkbar sei, so verlautete aus der Senatskanzlei weiter, da beispielsweise die öffentliche Hand sich verpflichtet, Räume etwa für Bibliotheke anzumieten.

Die kommunistische PDS-Fraktion im Abgeordnetenhaus möchte unterdessen gern die Bremsen betätigen. Sie sieht in Diepgens Auffassung und in entsprechenden Aktivitäte seiner Fraktion eine "hastige Entscheidung zur Neugestaltung des Areals ohne die Integration des Palastes der Republik". Ins selbe Horn bläst bezeichnenderweise auc SPD-Spitzenkandidat Momper (jahrelang im Immobiliengeschäft tätig), der das einstig Protz-Bauwerk des SED-Regimes gleichfalls berücksichtigt sehen will.

So als sei er durch die CDU-Aktivitäten in Zugzwang geraten, hat Bundeskanzle Schröder im Hinblick auf die künstlerisch-architektonische Gesamtgestaltung vo Brandenburger Tor bis zum Schloßplatz jetzt mit einer kleinen Sensation aufgewartet. Au sein Betreiben hin, heißt es, habe der Bund jenes Grundstück zwischen Schloßplatz un Kronprinzenpalais zum Verkauf freigegeben, auf dem einst das Haus des Berline Stadtkommandanten stand. Mit einer Ausschreibung, so heißt es weiter, zu der Bau- un Finanzministerium bereits angewiesen seien, soll der passende Investor gefunden werden Das 1794 vom Baumeister Friedrich Wilhelm Titel konzipierte Bauwerk soll dann wieder in seiner alten Schönheit erstehen.Konrad Rost-Gauden
 
     
     
 
Diese Seite als Bookmark speichern:
 
     
     
     

     
 

Weitere empfehlenswerte Seiten:

Das Loblied eines Wittenberger Kopernikus-Schülers auf das Preußenland

Frischer Schwung

Kapitulation

 
 
Erhalten:
wiederaufbau kuwaits
 

 

   
 
 
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
WISSEN48 | ÜBERBLICK | THEMEN | DAS PROJEKT | SUCHE | RECHTLICHE HINWEISE | IMPRESSUM
Copyright © 2010 All rights reserved. Wissensarchiv