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Spanier wütend
Die Spanier sind wütend auf ihren Ministerpräsidenten José Maria Aznar, weil dieser die Kriegspolitik von US-Präsident Bush unterstützt und sein Land aktiv in die "Allianz der Willigen" eingereiht hat: Eine überraschend deutliche Mehrheit von 83 Prozent der Bevölkerung spricht sich gegen den Irak-Krieg aus. Dies ergab eine Umfrage des Magazins Cadena Ser, wonach knapp 70 Prozent der Spanier den Krieg sogar für illegal halten und über 77 Prozent die Entsendung der rund 900 spanischen Soldaten an den Golf mißbilligen. Damit ist auf der iberischen Halbinsel die Ablehnung des neuerlichen Golfkriegs so stark wie in keinem anderen Staat der "Allianz der Willigen" hinter den USA. Für die auf den 25. Mai angesetzten Regional- und Kommunalwahlen sagen die Umfragen eine klare Niederlage für Aznars regierende Volkspartei voraus.
Iran der nächste?
Noch während der Irak-Krieg die Welt in Atem hält, haben die USA offenbar bereits ihr nächstes Ziel ausgemacht: Iran. Wie der Forschungsdirektor des amerikanischen "Internationalen Instituts für Strategische Studien", Gary Samore, am vergangenen Dienstag auf einer Tagung in Tokio sagte, will Washington Teheran zur Aufgabe seines (angeblich?) zivilen Atomprogramms drängen. Hierauf will Washington nach Ende des laufenden Golfkriegs seine Aufmerksamkeit "konzentrieren", wie die Nachrichtenagentur AFP meldet.
Gegen Rumsfeld
Nach den ersten Rückschlägen im Irak-Feldzug brach eine Welle der Kritik ehemaliger Generäle über US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld herein. Die Militärs, viele Teilnehmer des Golfkriegs von 1991 darunter, werfen ihm insbesondere vor, zu wenig Truppen in den Irak geschickt zu haben, um erobertes Gebiet zu sichern (es gab mehrere Übergriffe auf Nachschub-Transporte). Sauer sind die Generäle, weil Rumsfeld nicht auf sie gehört habe und sie behandelt hätte, als seien sie "im Zweiten Weltkrieg großgeworden" und verstünden nichts von modernen Kriegen.
"Kein Murdoch"
Erstmals wird in der Geschichte ein ausländischer Medien-Mogul in Deutschland zu wirklicher Macht gelangen. Haim Saban, amerikanisch-israelischer TV-Unternehmer, kauft mit der darniederliegenden Kirch-Media AG die Sender Pro 7, Kabel 1, N24 und Neun Live. Saban versichert derweil unablässig, über seine Sender keinen politischen Einfluß nehmen zu wollen. Solche Befürchtungen rühren vor allem vom Vorbild des australischen Medien-Zaren Rupert Murdoch her, der bislang keinen wirklichen Einfluß in Deutschland gewinnen konnte. Dieser rührt mit seinen Blättern derweil die Trommel für den Irak-Krieg mit äußerst aggressiven Mitteln. Murdoch macht keinen Hehl daraus, daß er unmittelbar in die Linie seiner Redaktionen eingreift. |
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