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Nichts Neues aus Prag
Prag - Die Abgeordnetenkammer des tschechischen Parlaments bestätigte am 24. April in einer einstimmig angenommenen Resolution das Festhalten an den Benesch-Dekreten. Zwar könnten auf der Basis der Vertreibungs- und Entrechtungsgesetze der einstigen deutschen und ungarischen Bewohner "keine neuen Rechtsbeziehungen mehr entstehen", aber alle durch die Dekrete veränderten Besitzverhältnisse seien "unanzweifelbar, unantastbar und unveränderlich".
Städter wählten links
Budapest - Die bisher in Ungarn regierende bürgerliche Allianz aus Jungdemokraten (FIDESZ) und Demokratischem Forum (MDF) ging mit 188 Sitzen als stärkste Einzelkraft aus der Stichwahl vom 21. April hervor. Dennoch wird die nächste Regierung von der Sozialistischen Partei und den linksliberalen Freien Demokraten gestellt, die gemeinsam auf 198 Sitze kommen. Die knappe Entscheidung zugunsten der Linksfront ist auf ihre Beliebtheit bei älteren Menschen und in den großen Städten zurückzuführen. Allein in Budapest gewann sie 28 von 32 Sitzen. Die Mitte-Rechts-Parteien hatten demgegenüber bei den Jungwählern, in den Kleinstädten und auf dem Lande die Nase vorn.
Landplage Inflation
Bukarest - Rumäniens Ministerpräsident Nastase kündigte am 15. April eine umfassende Abwertung der Landeswährung an. Wie aus Bukarest verlautete, ist diese Antwort auf die grassierende Inflation mit großen Schwierigkeiten verbunden. Deshalb benötigen Regierung und Nationalbank, so hieß es, mindestens ein Jahr Vorbereitungszeit, bis der Wert des Lei um vier Nullen zusammengestrichen werden kann. Scheine zu 10 000 Lei entsprächen dann dem Nennwert eines Leis.
Bukarester Bildersturm
Bukarest - Als Reaktion auf eine neue Anordnung der sozialistischen Regierung wurde Mitte April im rumänischen Slobozia eine Büste zur Erinnerung an Marschall Ion Antonescu beseitigt. Der Anordnung zufolge sind öffentliche Ehrungen des nach dem Zweiten Weltkrieg hingerichteten Ex-Generalstabschefs und Alleinherrschers der Jahre 1940 bis 1944 von nun an verboten.
Pommerntage 2002
Erfurt - Vom 10.-12. Mai finden in Erfurt die "Pommerntage 2002" statt. Die Pommersche Freundeskreis hofft, trotz Mitgliederschwund und Ernüchterung nach dem letztjährigen Verlust der Bundes- und Landesförderung für die Ostsee-Akademie in Travemünde Tausende Besucher nach Thüringen zu locken. Zum umfangreichen Programm gehören Referate über bekannte Pommern wie Caspar David Friedrich, Max Schmeling und Heinrich von Stephan, Vortrags-"Reisen" nach Hinterpommern oder zu Schlössern und Herrenhäusern zwischen Stralsund und Stolp sowie eine Ausstellung zu den Aktivitäten der Heimatkreise dies- und und jenseits der Oder. Dr. Uwe Schröder, Direktor des Pommerschen Landesmuseums in Greifswald, zeigt "Historisches Filmmaterial über Pommern - verschüttet, wiederentdeckt, erstmalig gezeigt", und Dr. Dieter Radau spricht über "Das Recht auf die Heimat im Prozeß der EU-Osterweiterung". Zu den hochoffiziellen Höhepunkten gehören die Verleihung der Pommerschen Kulturpreise 2001/2002 am 11. Mai und die abschließende Hauptkundgebung mit dem thüringischen Ministerpräsidenten Bernhard Vogel als Festredner (nähere Auskünfte unter Tel.: 04502-803223 |
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