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Charlie Chaplin

 
     
 
Charlie Chaplin, der Mann mit der Melone, den zu weiten Hosen, dem Spazierstöckchen, dem langborstigen Schnurrbart und dem melancholischen Augenaufschlag, starb vor 25 Jahren am 25. Dezember 1977 in Vevey (Schweiz). Das Wort Film ist ohne ihn undenkbar. Er hat es geschafft, was außer ihm nur Greta Garbo gelungen ist, unvergessen zu bleiben, obwohl die Zeit seiner größten Erfolge schon lange vorbei war. Seine Filme werden heute noch immer in der ganzen Welt gezeigt. Ob alt oder jung, jeder kannte ihn und lachte über ihn. Als Meister der Groteskkomik
hatte er in der Stummfilmzeit nicht seinesgleichen.

Charles Spencer Chaplin wurde am 16. April 1889 in Brixton (London) geboren. Er stammt aus einer Künstlerfamilie. Sein Vater war ein vielseitig begabter Schauspieler und seine Mutter eine Operettensängerin, die unter dem Bühnennamen Lily Harley bekannt geworden war, und das ererbte Talent kam frühzeitig zum Durchbruch. Es bestimmte sein Leben. Der Tod des Vaters und die Krankheit der Mutter stellten Charles und seinen Bruder Sidney schon in jungen Jahren auf eigene Füße. Als Mitglied einer Jugend-Theatergruppe, genannt die "Acht Lancashire Jungen", gab der kleine Charles sein Schauspielerdebüt. Mit 14 Jahren trat er zum ersten Mal in einem richtigen Theaterstück auf, und der nächste Schritt war ein Engagement als Komiker in der Theatergruppe von Fred Karno, mit der er im Jahre 1910 zum ersten Mal in die Vereinigten Staaten reiste. Diese Tournee wurde ein riesiger Erfolg für ihn. Selbst die damals noch in den Kinderschuhen steckende Filmindustrie wurde auf den talentierten Schauspieler aufmerksam, und während einer zweiten Amerikareise des Karno Ensembles wurde ihm der erste Filmvertrag angeboten.

Chaplins Filmkarriere begann im November 1913, zu einer Zeit, da der Film noch das verachtete Stiefkind des Theaters war, und es blieb Chaplin vorbehalten, ihn dank seiner schauspielerischen Darstellungskraft vom Niveau des Rummelplatzes auf die Ebene der Kunst emporzuheben. Seine ersten Streifen drehte er mit Mack Sennett bei der Keystone-Film-Gesellschaft. Sein Wochengehalt betrug damals nur 150 Dollar, doch wurde er bald zu einem gefragten Darsteller, und die Produzenten versuchten sich gegenseitig den Rang abzulaufen, um Chaplin für ihre Filme zu gewinnen.

Nach Ablaufen seines Vertrages trat Chaplin zur Essanay-Film über, und ein Jahr später schloß er einen Vertrag mit der Mutual-Produktion auf zwölf Kurzfilm-Komödien ab, u. a. "Der Feuerwehrmann", "Der Vagabund", "Der Emigrant" und schließlich "Easy Street", ein Film, der als sein größtes Werk aus dieser Zeit gilt. Im Jahre 1917 entschloß sich Chaplin, in eigener Produktion Filme her-zustellen, und baute seine eigenen Filmstudios in der La Brea Avenue in Hollywood auf. Hier entstanden in Zusammenarbeit mit dem First National Verleih Filme wie "Ein Hundeleben" und "Schultert das Gewehr". Im April 1919 gründete er zusammen mit Mary Pickford, Douglas Fairbanks und D. W. Griffith die United Artists Corporation. Bevor er jedoch seinen ersten Film für die U. A. starten konnte, drehte er in Erfüllung noch laufender Verpflichtungen im Jahre 1920 "The Kid", in dem er einen der größten Kinderdarsteller aller Zeiten zum ersten Mal auf die Leinwand brachte - Jackie Coogan, und ein Jahr später "The Idle Class".

1921 kehrte der große Schauspieler zum ersten Mal wieder nach Europa zurück, um sich eine Erholung von anstrengenden Schaffensjahren zu gönnen. London, Paris, Berlin und viele andere Städte des Kontinents bereiteten ihm einen begeisterten Empfang. Charles Chaplin hatte sich nicht nur Amerika, die Stätte seines Wirkens, erobert, sondern das Filmpublikum der ganzen Welt jubelte ihm zu.

Zurück in den Vereinigten Staaten drehte Chaplin Filme wie "Goldrausch", "Moderne Zeiten", "Der große Diktator" und "Rampenlicht". In allen diesen Filmen war er sein eigener Produzent, Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller.

Zuletzt lebte Charles Chaplin in Vevey in der Schweiz, wo er neben seiner künstlerischen Arbeit einer Reihe von Hobbies nachging. Er schrieb Bücher, spielte Musikinstrumente, sammelte japanische Kunstdrucke und besaß eine umfangreiche Bibliothek mit besonders vielen Bänden über Napoleon und das napoleonische Zeitalter. Außer für seine Frau Oona, der Tochter des Dramatikers und Nobelpreisträgers Eugene O Neill, interessierte er sich auch noch für Sport, vor allem Schwimmen, Tennis und Angeln.

Im Jahre 1954 erhielt er den Internationalen Friedenspreis. In seinem letzten Film "Die Gräfin von Hongkong" (mit Marlon Brando und Sophia Loren) hatte er nur einen kurzen Auftritt. Der Sonder-Oscar für seine Verdienste um den amerikanischen Film wurde ihm 1972 zugesprochen. Drei Jahre später wurde er von der englischen Königin geadelt.
 
     
     
 
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