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Mit einer informativen und harmonischen Kulturtagung konnte die Landesgruppe NRW ihre diesjährigen Veranstaltungen abschließen. Mittelpunkt des Vormittags war der Vortrag von Prof. Dr. Ernst-Helmuth Knütter: "Die politische Lage heute und die Chancen der Vertriebenen". Prof. Dr. Knütter ging mit dem heutigen Zeitgeist hart ins Gericht. Er sprach von einer linken Volksverhetzung, die er gar als "üble Infektionskrankheit" bezeichnete. Unter dem Deckmantel der Ausnutzung der Vergangenheit werde eine antideutsche und antipatriotische Haltung eingenommen, wobei der Staat als Zugriffskasse benutzt werde. Dabei fehle es an der Bereitschaft dem Staat zu dienen.
In der PDS sah Knütter den einflußreichsten Gegner der Vertriebenen. Dabei warnte er zugleich davor, die Verfassungsschutzberichte als scheinbar offizielle Aussagen amtlicher Stellen gläubig hinzunehmen. Die Berichte seien abhängig vom Blickwinkel der jeweiligen Parteienkoalitionen; so werde die PDS in den Bundesländern unterschiedlich beobachtet. Die Vertriebenen sollten aus der Defensive heraustreten und sich verstärkt der Justiz bedienen. Knütter schlug sogar vor, einen Arbeitskreis für einen alternativen Verfassungsschutzbericht zu gründen. Die Propaganda gegen rechts werde mit einer dreistelligen Millionensumme finanziert. Dabei sei die Gefahr des Faschismus und überhaupt eine Renaissance bisher bekannter Diktaturen höchst unwahrscheinlich. Diktaturen heute sehen anders aus.
Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des Bernsteins. Alma Reipert hielt einen fundierten Vortrag über "Bernstein, Gold des Meeres", in dem sie die Entstehung des Bernsteins, die Bedeutung des Wortes, die Verarbeitung und den Handelswert im Laufe der Jahrhunderte schilderte. Ein Exkurs über das Bernsteinzimmer vollendete ihre Ausführungen, die auch für so erfahrenen Bernsteinkenner wie die ostdeutschen Landsleute viel Neues brachten.
Die Pracht des Bernstein zeigte Helmut Niederhaus mit eindrucksvollen Stücken aus seiner Sammlung. Da stand der große Kurfürst nebst Gattin aus hellem Bernstein geschnitzt, Stücke in der Größe von Kinderköpfen erregten Verwunderung, kostbare Schatullen und ein Pokal mit einem Drachen ließen die vielen Farbschattierungen des Bernsteins erkennen. Kulturreferentin Dr. B. Beutner las passend zu den Kunstwerken die Beschreibung des Bernsteinkabinetts von Herzog Albrecht in Agnes Miegels Erzählung "Das Bernsteinherz" vor. Im Anschluß sprach der Landesvorsitzende Dr. Dr. Ehrenfried Mathiak bewegende Schluß- und Dankesworte. P. Lautner
Foto: Seine Thesen finden Gehör: Prof. Dr. Knütter (li.) mit Dr. Dr. Mathiak. |
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