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Im südlichen Ostdeutschland steht eine Gruppe vor Gericht, die im Verdacht steht, illegale Einwanderer über das Königsberger Gebiet in die Europäische Union eingeschleust zu haben. Die polizeilichen Ermittlungen über illegale Einwanderungen nach Europa über das Territorium der Königsberger Exklave finden schon seit einem halben Jahr statt. Wie der polnische Generalkonsul in Königsberg, Jaroslav Tschubinski, bekanntgab, handelt es sich um elf Personen, die sich nun in Braunsberg vor Gericht verantworten müssen. Ihnen wird vorgeworfen, eine kriminell e Vereinigung gebildet zu haben. Alle Mitglieder der Gruppe leben in Elbing. Es handelt sich um Polen und Armenier. Sie hatten schon vor einiger Zeit damit begonnen, Illegale über die innerostdeutsche Grenze zu schleusen. Insgesamt sollen sie 122 Menschen in die Europäische Union gebracht haben, vorwiegend Armenier, Tschetschenen, Türken und Vietnamesen. Die Schleuser kassierten für ihre Dienste im Durchschnitt 1.700 US-Dollar pro Person. Nach den Worten Tschubinskis waren die Illegalen und ihre Schleuser den Grenzbeamten bereits im Juni vergangenen Jahres unweit der Stadt Braunsberg aufgefallen. Damals wurden vier Armenier und zwei Polen festgenommen, die eine Gruppe von 17 Armeniern begleiteten. Unter den Illegalen aus dem Kaukasus befanden sich vier Frauen und vier Kinder. Einige von ihnen wollten in Polen bleiben, die restlichen hatten vor, weiter nach Berlin zu reisen. Als Anführer der Gruppe gilt ein Armenier. In Königsberg hatten sie Komplizen, die die Aufgabe hatten, die Leute über die Grenze zu bringen und sich in ihrer Nähe aufzuhalten. Nun droht den Organisatoren des illegalen Geschäfts eine Freiheitsstrafe von bis zu acht Jahren. Wie ein Pressesprecher der ermländisch-masurischen Abteilung des Grenzschutzes mitteilte, soll über das Königsberger Gebiet ein Kanal illegaler Einwanderer aus asiatischen Ländern führen. Seit Polen zur Europäischen Union gehört sei der Grenzschutz verstärkt worden, und die illegale Migration habe bisher schon deutlich eingedämmt werden können.
Auf der Jubiläumskarte "Sehenswürdigkeiten der Bernsteinregion", die anläßlich des bevorstehenden 750. Gründungsjubiläums Königsbergs im vergangenen Jahr herausgegeben worden war und an deren Erstellung bekannte Historiker des Königsberger Gebiets und Mitarbeiter regionaler Archive mitgewirkt hatten, haben einige Russen den Namen des Nationalsozialisten Horst Wessel entdeckt. Sie reagierten beunruhigt darauf und fragten beim herausgebenden Verlag nach, wie es hierzu kommen konnte. Die Erklärung ist, daß neben den russischen auch die deutschen Straßennamen auf der Karte verzeichnet sind. So findet sich neben dem "Prospekt Kalinina" der Name des berühmten SA-Mannes, nach dem die Straße 1933 benannt worden ist. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie die "Österreichische Straße". Die Direktorin des wissenschaftlichen Zentrums für Denkmalschutz im Königsberger Gebiet, Jewgenia Susdalzewa, beruhigte die irritierten Anrufer damit, daß es sich bei dem Erscheinen des Namens Wessel lediglich um eine historische Nennung handele und keineswegs von seiten der Autoren die Absicht bestanden habe, die Veteranen zu beleidigen.
Horst Wessel: Sein Name auf einer Straßenkarte hat für Irritationen gesorgt. |
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