|
Visum-Schacher
Wie die Königsberger Duma bekanntgab, soll in der kommenden Woche in Moskau darüber entschieden werden, ob Bürgern der EU, Polens und Litauens zukünftig die Einreise ins Gebiet ohne Visum möglich sein soll. Dahinter steht das Kalkül, als Gegenleistung die Visumfreiheit für die russischen Bewohner des nördlichen Ostdeutschlands zu erhalten. Die seit Januar dieses Jahres bestehende Transitregelung wird von russischer Seite als zu umständlich und willkürlich kritisiert. In Verhandlungen mit Litauen versuchte der Sonderbeauftragte für das Königsberger Gebiet , Dmitrij Rogosin, sich - mit zum Teil wortgewaltigen und bedrohlich klingenden Argumenten - für einfachere, über den 1. Juli 2003 hinausreichende Transitregelungen einzusetzen. Jetzt scheint ein Durchbruch gelungen zu sein. Litauen erklärte sich bereit, die Formulare für das vereinfachte Transitvisum zu überarbeiten und nach dem 1. Juli eine einfache neue Transitregelung einzuführen. Rußland will sich in Kürze mit der immer noch ausstehenden Ratifizierung des Grenzvertrages mit Litauen und der Garantie für die Rücknahme illegaler Migranten erkenntlich zeigen.
Stiefkind Bahn
Seit dem 10. März sind alle Züge auf der Strecke Elbing-Tolkemit- Braunsberg und zurück bis auf weiteres eingestellt. Die Züge, die 100 Jahre auf diese Strecke verkehrten, sollen durch Busse ersetzt werden. Es verschwindet eine malerische Bahnstrecke, die nicht nur von den Touristen, sondern auch von den in der Umgebung arbeitenden Bewohnern genutzt wurde.
Hierbei handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Von 192 Regionalzügen, die in der Woiwodschaft verkehren, will die polnische Staatsbahn PKP 50 streichen. Statt der von der Regierung für den Regionalverkehr auf der Schiene zugesagten 800 Millionen Zloty wurden nur 300 Millionen ausgegeben.
Neue Bootslinie
Die Bezirksregierungen in Frauenburg, Landkreis Braunsberg, und Zimmerbude, Landkreis Samland, haben ein Abkommen über die Zusammenarbeit bei der regionalen Entwicklung unterzeichnet. Als erstes wird schon im Sommer dieses Jahres eine Tragflächenboot-Linie zwischen der polnisch und der russisch verwalteten Ortschaft eröffnet. Die Fahrt- und Abfahrtzeiten sollen so gestaltet werden, daß sie den Passagieren eine bequeme Weiterreise in das von Zimmerbude nur 30 Kilometer entfernte Königsberg ermöglichen.
Erhöhte Gefahr
Der Anfang des Frühlings erfordert von den Feuerwehren erhöhte Einsatzbereitschaft, denn es werden wieder die Felder abgebrannt. Alleine 200 derartige Brände wurden in der Gegend um Eylau und Osterode gezählt.
Wechselkurse
Ein Euro hatte letzten Dienstag den Wert von 4,23891 polnischen Zloty, 33,80259 russischen Rubeln sowie 3,44656 litauischen Litas. Umgekehrt war ein Zloty 23,591 Cent, ein Rubel 2,958 Cent und ein Litas 29,014 Cent wert. Die Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Harmonie in Petersburg / Fadeew und Stolpe wollen Ausweitung des Verkehrs
Nur wenige Monate nach seinem Treffen mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn, Hartmut Mehdorn , ist der russische Verkehrsminister Gennadij Fadeew nun mit seinem deutschen Amtskollegen Manfred Stolpe in St. Petersburg zusammengetroffen, um die Möglichkeiten der Intensivierung des Eisenbahnverkehrs zwischen Königsberg und Berlin zu erörtern. Wie schon bei dem Gespräch mit Mehdorn hieß es auch diesmal, daß der Transport über den Schienenweg zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Russischen Föderation in Zukunft auf das Doppelte des bisherigen Umfangs steigen soll. Fadeew betonte die große Bedeutung eines Transport-Korridors Berlin - Warschau - Minsk - Moskau und weiter nach Osten bis Jekaterinburg - Krasnojarsk - Nowosibirsk und die damit verbundene Möglichkeit für die Entwicklung des Containerverkehrs. "Es ist für uns unbedingt notwendig, einheitliche Tarife zu vereinbaren, um die Aufmerksamkeit der Kunden auf diesen Korridor zu lenken", erklärte Fadeew.
Manfred Stolpe lobte die gute Zusammenarbeit mit den russischen Partnern und teilte die Auffassung seines russischen Kollegen, daß für die Arbeitsgruppen viele Aufgaben hinsichtlich des Ausbaus des Passagier- und Güterverkehrs sowie der Entwicklung der Infrastruktur anstünden. So müßten beispielsweise noch die Zollbestimmungen harmonisiert und die Erneuerung der Strecke nach Königsberg erarbeitet werden. Die nächsten Gespräche sollen in Bonn stattfinden. |
|