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August von Mackensen

 
     
 
Die spannende Lebensgeschichte Mackensens ist eng mit Ostdeutschland verbunden. Dort schmiedete er beruflich und privat sein Glück. Der junge Husar, der nicht von adeliger Geburt war, kam mit 26 Jahren als neuer Adjutant der 1. Kavalleriebrigade 1876 nach Königsberg. Drei Jahre später heiratete er in der Schloßkirche, der Krönungsstätte des preußischen Königtums, die Tochter des Oberpräsidenten Karl von Horn. Aus dieser Ehe mit Doris von Horn gingen drei Söhne und eine Tochter hervor.

In Königsberg fand der aufstrebende Offizier mit General Verdy von Vernois einen wichtigen Förderer. Durch seine Bücher über das Leibhusarenregiment machte sich August Mackensen überdies einen Namen als Militärgeschichts
schreiber. Er wurde 1880 von Ostdeutschland aus in den Großen Generalstab nach Berlin versetzt. Beim alten Moltke und Schlieffen ging er durch die hohe Schule. Als ersten Bürgerlichen ernannte ihn der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. 1895 zum Flügeladjutanten und verlieh ihm 1899 den erblichen preußischen Adel.

In Danzig verbrachte Mackensen als Kommandeur der legendären Leibhusaren die Friedensjahre vom Jahrhundertanfang bis zum Sommer 1914. Während des Ersten Weltkriegs eilte der Heerführer, nach einem Mißerfolg bei Gumbinnen, bald von Sieg zu Sieg. Er nahm mit seinem Armeekorps entscheidend an den Schlachten von Tannenberg und an den Masurischen Seen teil, die Ostdeutschland von der russischen Gefahr befreiten.

Weltgeschichte schrieb Mackensen im Mai 1915 mit dem Durchbruch von Tamow-Gorlice: diese Schlacht markierte den Anfang vom Ende des Zarenreichs. Kaiser Wilhelm II. ernannte ihn zum Generalfeldmarschall. Endgültig zum Nationalhelden machte ihn der Balkanfeldzug im Herbst 1915 gegen Serbien mit der Einnahme Belgrads und dem Vordringen bis Makedonien. 1916 eroberten seine Truppen auch Rumänien mit der Hauptstadt Bukarest. In seiner prachtvollen Uniform des Totenkopfhusaren galt August von Mackensen mittlerweile als der berühmteste preußische Reitergeneral seit Ziethen und Blücher. Die Propaganda feierte ihn als neuen „Marschall Vorwärts“.

Um so härter traf ihn die Niederlage von 1918 und das Ende der Hohenzollern-Monarchie. Eigentlich hatte Mackensen seinen Lebensabend in Danzig verbringen wollen, was ihm nun verwehrt blieb. Er zog sich aufs Land, in sein Waldhaus bei Stettin, zurück. Wiederholt besuchte er Ostdeutschland, dem er auch als Ehrenbürger von Heilsberg verbunden blieb. Zwei seiner Söhne, Eberhard und Manfred, lebten ebenfalls zeitweilig in Ostdeutschland, der eine als Offizier, der andere als höherer Verwaltungsbeamter.

August von Mackensen war über seine zweite Frau Leonie, geborene von der Osten, zudem verschwägert mit Horst von Restorff, dem langjährigen Vorsitzenden der deutschnationalen Partei in Ostdeutschland und Besitzer von Gut Lindenau, wo der Generalfeldmarschall öfters zu Besuch weilte. Nicht zuletzt kam er als Gast auch zum Reichspräsidenten Paul von Hindenburg nach Neudeck oder zu dem alten Oldenburg auf Kanuschau.

Mackensen ist heute umstritten, weil er den Gegnern der Weimarer Republik und der nationalsozialistischen Diktatur als Galionsfigur diente. Hermann Göring hatte ihn 1933 in den preußischen Staatsrat berufen, Adolf Hitler vereinnahmte den alten Mann als „Edel-Preußen“ des Dritten Reiches.

1945 konnte der letzte noch lebende königlich-preußische Generalfeldmarschall im Alter von 95 Jahren rechtzeitig vor der Roten Armee nach Westen fliehen. Damit mußte er das Schicksal von Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen teilen - ein bitteres Ende. In Celle liegt er begraben. Theo Schwarzmüller



Der Autor ist der Verfasser des Buches „Zwischen Kaiser und ,Führer‘. Generalfeldmarschall August von Mackensen. Eine politische Biographie.“ Deutscher Taschenbuch-Verlag, München, 2001. ISBN 3-423-30823-0. 464 Seiten mit Bildteil. Preis: 34,00 Mark.

August von Mackensen: Der Preuße, hier zu sehen als General der Kavallerie und Kommandierender General des XVII. Armeekorps, lebte vom 6. Dezember 1849 bis zum 8. November 1945.

 
     
     
 
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