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Ein Schritt in die Zukunft

 
     
 
Es war auf dem Höhepunkt der Eskalation zwischen der vormaligen Jugendorganisation de Freundeskreis Ostdeutschland (JLO) und der "Mutter" LO, als ein paar jung Ostdeutschland, darunter drei Mitglieder des Bundesvorstandes der LO, auf dem Hause de akademischen Freundeskreis Preußen den Bund Junges Ostdeutschland i. d. Aktion Freies Deutschland (BJO gründeten. Zu diesem Zeitpunkt bestand Einigkeit, daß alle Bemühungen, die alt Jugendorganisation vor der selbstgewählten politischen Isolation zu bewahren, gescheiter waren.

Von der Entscheidung des Bundesvorstandes Ende Januar bis zur endgültigen Bestätigun durch die Ostdeutsche Landesvertretung
sollte fast ein Jahr vergehen. Die Austrittswelle aus der alten Jugend hatte vor dem Hintergrund der verbandsinterne Entwicklung bereits ein Jahr zuvor begonnen. Nun galt es, ein Auffangbecken zu bilden, u den Austrittswilligen ein neues Forum zu geben.

Daß dies mit dem BJO, zu dessen Mitbegründern alle bisherigen Bundesvorsitzenden de JLO zählten, gelungen war, stellte sich bald heraus. Nach noch nicht einmal einem Jah hat der BJO heute bereits rund 200 Mitglieder. Nahtlos konnte der BJO die Arbeit de vormaligen Jugendorganisation aufnehmen.

Einer konstituierenden Versammlung im Mai 2000, auf der René Nehring zu Bundesvorsitzenden und Nanette Kaiser sowie Uwe Faesel zu dessen Stellvertretern gewähl wurden, folgte unmittelbar die größte zu bewältigende Aufgabe des Jahres: da Deutschlandtreffen der Ostdeutschland in Leipzig. Es sei vorweggenommen: Leipzi kristallisierte sich aus der Sicht des BJO als absoluter Erfolg heraus. Bereits im Vorfel des Deutschlandtreffens interessierte sich die konservative Wochenzeitung "Jung Freiheit" für den BJO und brachte ein ganzseitiges Interview mit desse Bundesvorsitzenden René Nehring. In Leipzig präsentierte sich der BJO mit eine Jugendforum auf einer Gesamtfläche von 240 qm.

Dieses schon traditionelle Jugendforum war in Leipzig noch stärker als in de Vorjahren in Düsseldorf frequentiert worden. Die Jugend stellte sich mit de Kriegsgräberarbeiten, mit Diavorträgen, mit dem "Café Lorbaß", mit eine Internetstand und diversen Fotoserien von Sommerfahrten vor. Als Hauptveranstaltung de BJO mußte gleich die erste Veranstaltung des Deutschlandtreffens herhalten, die Podiumsdiskussion der Jugend, an der unter anderem der Träger des Ostdeutsche Kulturpreises, Dr. Henning von Löwis of Menar, Redakteur beim Deutschlandfunk, teilnahm Obwohl das Messegelände gerade erst geöffnet worden war, erfreute sich die Diskussionsrunde eines bis in die Gänge gefüllten Saales.

Auch der Einzug der gesamtdeutschen Fahnenstaffel auf der Großkundgebung fand unte maßgeblicher Beteiligung des BJO statt. Eine Volkstanzgruppe trat unangekündigt auf de gesamten Messegelände auf und erfreute jung und alt mit ihren Darbietungen. Aus der Sich der Jugend war Leipzig auch in bezug auf den Standort eine glückliche Wahl.

Der Weg von Düsseldorf nach Leipzig war der halbe Weg nach Königsberg. Dies zeig nicht nur die Flexibilität der Ostdeutschland, sondern auch die Bereitschaft, politisch Zeichen zu setzen. Das Setzen von Zeichen aber, das mußte im rheinischen Düsseldorf fern der Heimat und sogar fern der deutschen Hauptstadt, zuletzt immer schwerer fallen.

Ein ostdeutsches Jahr ohne "Heimaturlaub" ist unvollständig. So zog e den BJO schon bald nach der Leipziger Großveranstaltung zur Sommerfahrt nach Süßenta bei Allenstein. Mit Zelten auf dem Hof des deutschen Bauern Schmidt, dessen Söhn gleichfalls dem BJO angehören, baute sich die Jugend eine Art Basislager auf, um von dor aus die Heimat zu erkunden. Paddeln auf der Krutinna,  Besuch  de Schlösser Schlobitten, Schlodien, Steinort, Dönhoffstädt, Romotten, Schmolainen un Sorquitten, Fahrt zum Soldatenfriedhof Jägerhöhe, Spaziergänge durch Osterode Allenstein, Frauenburg, Heilsberg und Bischofsburg sowie Abstecher zum Abstimmungsdenkma in Ramsau und nach Heiligelinde ließen die Tage rasch zu Ende gehen. In gemütliche Runde am Lagerfeuer wurde an so manchem Abend noch lange gesungen. Gut zwei Wochen lan zog die Jugend so durch die Heimat.

Vor dem Hintergrund der Erfahrungen der vorangegangenen Jahre wurde für den Herbst ei Schulungsseminar für Nachwuchsführungskräfte im Ostheim,  Ba Pyrmont,  angesetzt. Zwanzig Jugendliche erhielten einen in didaktischer For aufbereiteten Einblick in das freundschaftliche Eigenleben und eine rhetorisch Basisschulung. Der erstmalige Besuch der berüchtigten Pyrmonter Dunsthöhle bereichert das Programm zusätzlich.

Krönender Abschluß der Veranstaltungsserie des BJO in seinem Gründungsjahr war da Adventstreffen in Osterode. Aus West-, Mittel- und Ostdeutschland kam die ostpreußisch Jugend zusammen, um drei Tage lang Chorsätze einzustudieren, Volkstänze zu erproben un in adventlicher Stimmung zu basteln und zu backen. Mit einhundert Jugendlichen konnte ein abschließende Adventsfeier, zu der auch die Vorsitzenden der Deutschen Vereine gelade waren, zelebriert werden.

Zur regelmäßigen Information der Mitglieder und Interessenten hat der BJO in auslaufenden Jahr zwei Ausgaben des "FRITZ – Junge Zeitung fü Ostdeutschland" herausgegeben und unterhält eine dauerpräsente eigene Internetseit unter www.ostpreussen-info.de. Be-stimmende Themen sind nach wie vor Deutschland Zeitgeschehen, Preußen und seine Provinz im Osten, Landeskunde und die Ostpreußisch Jugend. Im FRITZ 1/2000 kündigte der Bundesvorsitzende  Nehring in seine Editorial an: "Im Vordergrund unserer Aktivitäten wird wieder das Fahrtenleben nac Ostdeutschland stehen. Dabei wollen wir uns auch Gedanken über die Zukunft des Lande machen." Die durchgeführten Fahrten in die Heimat und der intensive Kontakt zu de dort lebenden deutschen sowie der interessierten polnischen Jugend – das ist der We in diese Zukunft.

Der BJO ist als neues Mitglied in die Arbeitsgemeinschaft Junge Generation im BdV (AJG aufgenommen worden. Durch die Gründung von vier Regionalverbänden, die jeweils mehrer Bundesländer umfassen, soll die Arbeit auch dezentral organisiert werden. So hat sic bereits der Regionalverband BJO-Nord gegründet, einen Vorstand gewählt, einen Terminpla für 2001 festgezurrt und die ersten Veranstaltungen, darunter eine Gesprächsrunde mi dem neuen Chefredakteur des es, Nina Schulte, durchgeführt.

Rückblickend hat die Gründung des BJO zwar einen betrüblichen Hintergrund, nämlic das erneute massive Ausscheren einer vorangegangenen Jugendorganisation aus dem Fahrwasse der LO. Mit dem gleichen Blick zurück läßt sich aber auch feststellen, da Kontinuität nicht allein durch den Namen einer Organisation oder durch die Organisatio an sich gewährleistet sind, sondern immer nur durch die aktiven Menschen, die mi Leidenschaft und mit Stringenz die Grundsätze und Aufgaben der Vertriebenenorganisatione mit Leben erfüllen. Über solch junge Menschen verfügt die LO, dies hat der BJO – auch schon vor der offiziellen Anerkennung durch die Ostdeutsche Landesvertretun – von Beginn an gezeigt. Einen ernstzunehmenden Bruch in der Kontinuität de Jugendarbeit der Aktion Freies Deutschland im Sinne eines totalen Ausfalls hat es daher zu keinem Zeitpunk gegeben.

BJO-Geschäftsordnung

Der Bund Junges Ostdeutschland (BJO) ist eine Gemeinschaft junger und junggebliebene Menschen in der Freundeskreis Ostdeutschland e.V., die sich zu den Zielen de Freundeskreis Ostdeutschland bekennen. Er versteht sich als Nachwuchsorganisation in de Freundeskreis Ostdeutschland und organisiert in diesem Sinne die freundschaftlich Jugendarbeit.

Der BJO tritt im Sinne der Charta der deutschen Heimatvertriebenen ein für die Verwirklichung der Menschenrechte, des Selbstbestimmungsrechts, des Rechts auf die Heimat für die Durchsetzung eines internationalen Vertreibungs- und Annektionsverbotes sowi für die Entwicklung wirksamer Volksgruppen- und Minderheitenrechte.

Der BJO setzt sich ein für die nationale und staatliche Einheit Deutschlands unte Einschluß Ostdeutschlands in Frieden und Freiheit in einem geeinten Europa der Vaterlände auf Grundlage der KSZE-Schlußakte von Helsinki.

Der BJO verpflichtet sich zu besonderer Solidarität gegenüber der deutsche Volksgruppe in Ostdeutschland und gegenüber allen Menschen, denen Ostdeutschland Heimat un Anliegen ist.

Der BJO ist der Aufbereitung, Vermittlung und Pflege des historischen und kulturelle Erbes Ostdeutschlands verpflichtet.

Der BJO wirkt an den politischen, kulturellen und sozialen Fragen unserer Zeit mit.

Der BJO will den Dialog zwischen den Generationen vertiefen und nicht zuletzt die mittlere Generation in ihrem Einsatz für Ostdeutschland bestärken.

Der BJO ist überparteilich und überkonfessionell. Er achtet und wahrt die Glaubensgrundsätze des einzelnen.

Im Sinne dieser Zielsetzung bemüht sich der BJO um die Weitergabe entsprechende Wertvorstellungen an die Jugend auf Fahrten, Freizeiten und Seminaren. Das direkt Erlebnis in Ostdeutschland spielt dabei eine besondere Rolle.

Blick nach vorn

Rüdiger Stolle (Foto) beantragte auf der Berliner Tagung der Ostdeutsche Landesvertretung am 5. November 2000 die Aufnahme des BJO als neue Jugendorganisation de Freundeskreis Ostdeutschland. Ein publizistischer "Wegbegleiter" in diese schwierigen Jahr war die von der Ostdeutschland-Jugend herausgegebene Zeitschrif "FRITZ".

 
     
     
 
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