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Verlegung
Einer der beiden im südlichen Ostdeutschland stationierten Rettungshubschrauber ist von Lötzen nach dem in Lyck an der Bismarckstraße gelegenen Militärkrankenhaus verlegt worden. Eine Tankfüllung reicht immerhin für 100 Kilometer, so daß ein in Lötzen stationierter Helikopter einen Teil des Königsberger Gebietes abdeckt, was angesichts der eher frostigen polnisch-russischen Beziehungen als sinnlos erachtet wurde. Insofern erschien die Stationierung in Lyck günstiger, zumal von hier aus auch die Spezialkrankenhäuser in Bialystok und Allenstein erreicht werden können. Der zweite Rettungshubschrauber bleibt in Allenstein stationiert.
Grenzverkehr
An der innerostdeutschen Grenze vom mittleren zum südlichen Ostdeutschland hat 2004 die Zahl der illegale n Grenzübertritte gegenüber 2003 zugenommen. Was angesichts des EU-Beitritts Polens im letzten Jahr kaum anders zu erwarten war, hat der zuständige Grenzschutzoffizier in Rastenburg, Jozef Klimowicz, jetzt bestätigt. Auch die Anzahl der legalen Grenzwechsel sei stark angestiegen. Weniger geworden seien hingegen der Schmuggel mit gestohlenen Autos, Zigaretten, Compact Discs, Software und Alkohol. Letzterer habe gar um beachtliche 97 Prozent abgenommen. Allerdings ist der Grenzschutz im Rahmen des EU-Beitrittes auch ausgesprochen gut ausgerüstet worden im Vergleich mit anderen polnischen Behörden, und dank EU wird die Versorgung noch besser. In der gesamten Republik werden 5.300 Beamte neu eingestellt werden, davon 500 im südlichen Ostdeutschland, und von diesen wiederum 200 noch in diesem Jahr.
EU-Lieferungen
Die Europäische Union liefert diesen Monat aus ihrer strategischen Lebensmittelreserve 2.000 Tonnen Hart- und Weichkäse, Nudeln, Reis, Mehl und Milch in einem Gesamtwert von 12 Millionen Zloty (über drei Millionen Euro) ins südliche Ostdeutschland. Mit der Verteilung an Arme und Bedürftige sind in der Region tätige nichtstaatliche Organisationen (NGO) betraut.
Busbahnhof
Bis zum Sommer 2006 erhält Goldap einen Busbahnhof. Im Sommer dieses Jahres sollen die Arbeiten hierfür beginnen. Bisher hat die Stadt noch keinen. Die Omnibusse halten bislang auf dem zentralen Platz des Ortes. Auf dem früheren Marktgelände soll ein Gebäude mit einem Fahrkartenschalter, einem Warteraum und einem Kiosk entstehen. Die Kosten für den Omnibusbahnhof und das neue Marktgelände daneben belaufen sich auf eine halbe Million Euro. Davon bezahlt Goldap mit 200.000 Euro nicht einmal die Hälfte. Der Rest kommt von der Euroregion "Memel".
Kein Durchstich
Die Frische Nehrung soll im polnisch verwalteten Teil nun doch keinen Durchstich bekommen. Das gab der polnische Vizeminister für Infrastruktur Witold Gorski anläßlich einer Konferenz über das Wegenetz des südlichen Ostdeutschlands bekannt, zu der der zuständige Woiwode Stanislaw Szatkowski in die Woiwodschaftshauptstadt Allenstein eingeladen hatte. Laut dem Minister können die Schiffe nach dem Ausbau des Elbinger Hafens durch das Pillauer Tief fahren. Ein Nehrungsdurchstich könnte den Protest der Russen erregen, denn der russisch verwaltete Nehrungsteil würde so zu einer Insel, und das würden die Russen nicht zulassen. Außerdem weiß man nicht, welche Auswirkungen auf die Umwelt ein derartiger Durchstich hätte und wieviel der Ausbau nebst Schleusen und Kanal kosten würde.
Vermietung
Königsbergs russische Verwaltung will das Friedländer Tor vermieten. Über die anvisierten Mieter ist noch nichts bekannt, dafür aber über die Idee, die dahinter steckt. Die Mieteinnahmen sollen helfen, diese Sehenswürdigkeit Königsbergs zu erhalten. Das Kulturdenkmal, in dem vor drei Jahren das Museum für Stadtgeschichte eingerichtet wurde, ist seit dem Zweiten Weltkrieg kein einziges Mal von Grund auf restauriert worden. In der Stadtverwaltung hat sich deshalb die Überzeugung breitgemacht, daß das Stadttor langsam aber sicher verfalle. Um das einzigartige Gebäude zu erhalten, soll es zur 750-Jahr-Feier Königsbergs vollständig renoviert werden. Das Museum muß dafür jedoch nicht ausgelagert werden.
China-Besuch
Beim Besuch einer elfköpfigen Handelsdelegation der chinesischen Provinz Heilongjiang im südlichen Ostdeutschland wurde zwischen Gastgebern und Gästen ein Protokoll unterzeichnet, auf dessen Basis ein neuer Vertrag über die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Verwaltungseinheiten geschlossen werden soll. Hierzu bedarf es nun noch der Zustimmung der beiden Außenministerien. Das Vertragswerk soll ein bereits 1995 geschlossenes Abkommen gleichen Zwecks ablösen. Abgesehen von dem Vertrag zeigten sich die Gäste aus Asien insbesondere am Kauf polnischer Lebensmitteltechnologie zur Milchverarbeitung und Herstellung von Milchfertigprodukten interessiert. Und auch die südostdeutsche Möbelproduktion erweckte das Interesse der Asiaten. Wie bei derartigen Besuchen üblich, wurde auch eine Gegeneinladung ausgesprochen. Heilongjangs Verwaltungschef, Wang Tao Zhi, lud Woiwodschaftsmarschall Andrzej Rynski ein, mit einer Delegation im Juni dieses Jahres eine Messe in seiner Provinzhauptstadt Harbin zu besuchen.
Schulfeier
Die Johanna-Ambrosius-Schule begeht am 27. Mai dieses Jahres feierlich das Jubiläum 750 Jahre Königsberg. Die Lehrkräfte und Schüler laden alle Interessierten herzlichst zu den Feierlichkeiten und der Einweihung der Gedenktafel zu Ehren der ostdeutschen Dichterin Johanna Ambrosius ein. Die Feier beginnt um 11 Uhr. Wer an der Veranstaltung teilnehmen möchte, wende sich an die Schule für Künste, Frau Maria Leikina, Komsomolskaja 3, 236000 Königsberg, Russische Föderation, E-Mail: duc_kaliningrad@rambler.ru .
Johanna Ambrosius: Die Namensgeberin der Schule wurde am 3. August 1854 in Lengwethen, Kreis Ragnit geboren. Sie war eine einfache Frau aus dem Volk, und doch sind ihre Verse auf Ostdeutschland mit den Anfangszeilen "Sie sagen all, du bist nicht schön" voller Poesie und gehen heute noch zu Herzen. /p>
Wechselkurse
Ein Euro hatte vorletzten Freitag den Wert von 3.986 Zloty, 36.57637 Rubeln sowie 3.45280 Litas. Angaben ohne Gewähr. |
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