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Österreich aktiv

Die Republik Österreich soll bereit sein, Königsberg in wirtschaftlichen und kulturellen Fragen zu unterstützen. Dies teilte zumindest der österreichische Botschafter in Rußland, Franz Zede, Gouverneur Jegorow bei einem Treffen anläßlich der Eröffnung einer neuen Produktions-

linie im Königsberger Kombinat für Verpackungsmittel mit, die durch die Bereitstellung von 1,5 Millionen US-Dollar
durch österreichische Investoren fertiggestellt werden konnte.

Bei dem Treffen stellte der Diplomat der Alpenrepublik das Interesse wirtschaftlicher Kreise seines Staates an engerer wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit der westlichsten Region der Russischen Föderation in Aussicht. Des weiteren war die Rede von gemeinsamen Anstrengungen zur Förderung von Kleinunternehmern, von der Einführung neuer Technologien, von der Organisation eines Schüler- und Studentenaustausches sowie von der Umsetzung von Kulturprojekten.

Zu dem Thema der "Visaregelung" bei der bevorstehenden EU-Osterweiterung wollte Zede sich jedoch nicht äußern. Er zeigte lediglich Verständnis für die mit der Situation verbundene Problematik und die Unannehmlichkeiten, die für Rußland durch den Beitritt Litauens und Polens zur Europäischen Union entstehen werden. Nur durch eine gemeinsame, einvernehmliche Entscheidung, so das Resümee des Österreichers, könne der Problemkomplex gelöst werden.

 

Preis für Putina

Der Jacob-Grimm-Preis geht in diesem Jahr an die Ehefrau des russischen Präsidenten, Ludmila Putina. Seit letztem Jahr wird dieser mit 35.000 Euro dotierte Preis einmal im Jahr vom Verein Deutsche Sprache (VDS) und der Eberhard-Schöck-Stiftung für Verdienste um die deutsche Sprache vergeben. Durch ihren Einsatz habe die gebürtige Königsbergerin Interesse am Deutschen geweckt und gezeigt, daß Deutsch als Fremdsprache in Rußland immer noch attraktiv sei und Zukunft habe, heißt es in der Begründung für die Ehrung. Die Preisjuroren honorieren mit ihrer Entscheidung den Einsatz der Leiterin des Instituts für russische Sprache in Moskau für die Pflege und Weiterführung der jahrhundertealten Tradition, die das Deutsche als Fremdsprache in Rußland hat. Gemeinsam mit der Ehefrau des deutschen Bundeskanzlers hat die russische Präsidentengattin die Schüler- und Studenten-Wettbewerbe "Gemeinsam ins 21. Jahrhundert" des deutsch-russischen Jugendforums angeregt und gefördert, mit deren Hilfe an den Schulen beider Staaten Kenntnisse des jeweils anderen Landes und dessen Sprache vertieft werden sollen. 2001 war Rolf Hochhuth der Preisträger.

 

Starke Zunahme

Während die Polizei des Königsberger Gebietes im Vorjahr nur 3,5 Tonnen Bernstein als Schmuggelgut beschlagnahmte, sind es seit dem Beginn dieses Jahres bereits 20 Tonnen. Allein bei einem einzigen Zugriff am 10. dieses Monats wurden viereinhalb Tonnen des edlen Gutes, die illegal über die Grenze gebracht werden sollten, konfisziert. Die Ordnungshüter entdeckten das bereits verpackte Schmuggelgut in der Garage eines Mannes, der schon seit einiger Zeit überwacht wurde. Das berichtete die Agentur "Itar-Tass".

 

Denkmalschutz

Die Duma des Königsberger Gebiets hat den Antrag der Gebietsverwaltung rundweg abgelehnt, die Liste zu schützender Objekte um eine Reihe weiterer nordostdeutscher Denkmäler der Kunst- und Kulturgeschichte zu erweitern. Spezialisten vom "Wissenschaftlichen Studienzentrum Denkmalschutz" hatten empfohlen, ungefähr 300 weitere Objekte in die Liste der Denkmäler, die per Gesetz unter staatliche Obhut gestellt sind, aufzunehmen. Mit Verwunderung registrierten die Deputierten, daß das vor zehn Jahren abgebrannte Hindenburg-Gymnasium in Kuckerneese, Kreis Heinrichswalde, ebenso für die Aufnahme in die Liste vorgeschlagen wurde wie das vor 30 Jahren gesprengte Königsberger Schloß aus dem 13. Jahrhundert, an dessen Stelle heute das nie fertiggestellte "Haus der Räte" steht.

Die Gesamtzahl der schützenswerten Kulturgüter beträgt laut Angaben der Denkmalschützer rund 18.000. 786 davon unterliegen bisher der staatlichen Obhut, was für die Eigentümer oder Pächter zur Folge hat, daß sie spezifische Auflagen zu erfüllen haben. So wurden beispielsweise um die Denkmäler sogenannte Schutzzonen errichtet, innerhalb derer ohne Zustimmung des Studienzentrums Denkmalschutz kein Handel betrieben werden darf.

Für derartige Einverständniserklärungen zu Bauvorhaben in den "Schutzzonen" darf das Studienzentrum Denkmalschutz nun Gebühren nehmen, und so tauchte bei den Deputierten der Verdacht auf, daß der von der Gebietsverwaltung vorgelegte Antrag auf Erweiterung der Liste der zu schützenden Objekte primär aus dem Wunsche erwachsen ist, die Einnahmesituation des Studienzentrums zu verbessern. Daraufhin lehnten die Deputierten nicht nur den Antrag der Exekutive ab, sondern schlugen kurzerhand auch noch die Konstituierung eines Untersuchungsausschusses vor, der mit der Aufgabe betraut wurde, sich über die Art und Weise der Tätigkeit des Wissenschaftlichen Studienzentrums Denkmalschutz ein Bild zu verschaffen.

 

LOT statt SAS

Nachdem die skandinavische Gesellschaft SAS im Herbst letzten Jahres ihre Flüge ins Königsberger Gebiet eingestellt hatte, ist die Exklave der Russischen Föderation nun wieder an das internationale Luftverkehrsnetz angebunden. Die polnische Fluggesellschaft LOT bietet nämlich inzwischen einen Linienverkehr Königsberg-Warschau an. In der Hauptstadt Polens hatten bereits im Januar im Rahmen der damaligen Polenreise Wladimir Putins erste Verhandlungen zwischen dem russischen Staatspräsidenten und seinem polnischen Amtskollegen Alexander Kwasniewski über die Modalitäten der Flugverbindung stattgefunden, die nebenbei auch der Belebung der russisch-polnischen Zusammenarbeit dienen soll. Zu moderaten Preisen werden drei Flüge pro Woche angeboten.

 

Wechselkurse

Ein Euro hatte am 13. dieses Monats den Wert von 29,67 russischen Rubeln, 3,81 polnischen Zloty und 3,44 litauischen Litas. Ein russischer Rubel war 3,37 Cent wert, ein polnischer Zloty 26,26 Cent und ein litauischer Litas 29,04 Cent. Die Angaben sind gerundet und ohne Gewäh
 
     
     
 
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