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Seit alters her gibt es Patriotismus in allen Ländern der Welt, und das war und ist immer einer der Grundsteine für die Gesundheit und den Fortbestand der Nation gewesen. Zur Zeit wird in den Zeitungen sehr über den Patriotismus der Amerikaner gelästert und unhaltbare Beschuldigungen angeführt. Es ist wohl kaum anzunehmen, daß Amerika die Deutschen gezwungen hat, Coca Cola zu trinken oder Big Mäcs zu essen oder statt der guten, alten, deutschen Sprache das Kauderwelsch-Englisch zu gebrauchen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Niemand hier im Land regt sich über die Reklame für Mercedes, BMW, VW oder Audi auf. Jeder kann kaufen, was er will, und nach seinem Geschmack und Geldbeutel. Das kennt man unter dem Begriff Welthandel, ohne den kein Land existieren kann, egal ob es sich um Getränke, Nahrungsmittel oder Autos handelt.
Alle Nationen der Welt ha- ben ohne Ausnahme Dreck am Stecken, aber eine Aufrechnung würde nur zu mehr Haß und Unruhe führen.
Hier in Florida haben wir kürzlich ein Ostdeutschlandtreffen veranstaltet, aber niemand hat uns gestört oder als Ewiggestrige beschimpft, wie es in Deutschland des öfteren der Fall ist.
Die Deutschen zeigen keinen Nationalstolz und kaum Rück-grat. Kanzler Kohl hat die Ostgrenze, ohne einen Friedensvertrag für Deutschland zu fordern, anerkannt und somit irgendwie ganz Deutschland verkauft. Denn inzwischen hat sich ja seine Behauptung, daß die Russen einer Vereinigung der beiden deutschen Staaten nur zugestimmt hätten, wenn er die Ostgrenze anerkennt, als große Lüge erwiesen.
Zugegeben, die USA haben im Zweiten Weltkrieg auch Fehler gemacht, aber ich frage mich, wer den Deutschen in der Not geholfen hat. Es waren die Amerikaner der nachfolgenden Generationen, die versuchten, alte Fehler durch gute Taten zu bereinigen und ehrlich zu helfen. Das sollte Anerkennung finden und nicht so schnell vergessen werden. Vor allem in der Bekämpfung der Terroristen sollten doch alle Nationen zusammenhalten, denn diese machen ja vor keinen Landesgrenzen halt. Daher wäre es sehr angebracht, sich auf seinen Nationalstolz zu besinnen und danach zu handeln, anstatt andere Nationen zu kritisieren oder zu belächeln. Wer Haß sät, kann nur Zerstörung ernten, darüber sollte jeder Mensch nachdenken. Gott schütze Amerika und die ganze zivilisierte Welt, sagt hiermit eine Amerikanerin und stolze Ostpreußin. Frieda Lukner, Orlando, Florida Positives Preußen Betr.: „“
Mit dem Untertitel „“ kann ich sehr gut leben, da ich in einem Gebietsteil des ehemaligen Preußen wohne, was als Grafschaft schon im 13. Jahrhundert unter die Oberhoheit der Brandenburger Markgrafen und später unter die Regentschaft Preußens kam, dem Gebiet der Grafschaft Stolberg-Wernigerode im heutigen Landkreis Wernigerode. Selbst als 1945 Geborener habe ich im Geschichtsunterricht nicht Preußenfeindschaft vermittelt bekommen. Gerade die Befreiungskriege von 1813 im Bündnis mit Rußland, das Preußen der Reformer, Aufklärer, Ingenieure war Gesprächsstoff im DDR-Geschichtsunterricht. Natürlich wurde der Adel nicht hofiert. Aber die meisten antipreußischen Ressentiments kamen vom katholischen Rheinland und Bayern. Die vertritt offen auch wertkonservative Meinungen, die heute nicht gerne gesehen sind. Macht weiter so!
Udo Hammelbeck, Drübeck Endlich! Betr.: Folge 46 - „Tabuthema wird gesellschaftsfähig“
Es freut mich sehr, daß dem schrecklichen Schicksal der Vertriebenen endlich mal eine ausführliche und wohl auch objektive Sendereihe gewidmet wird. Was mir dabei aber nicht so gefällt, ist die Tatsache, daß die Serie von Guido Knopp stammt.
Da er zuerst massenhaft Sendereihen mit tatsächlichen und auch angeblichen deutschen Greueltaten gezeigt hat, vermittelt uns Deutschen den Eindruck, die Vertreibungsverbrechen und Gebietsverluste wären so verständlich und legitim.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß eine umfassende Aufarbeitung der Vertreibung nicht schon viel früher möglich gewesen wäre.
Armin Schrott, Singen Denkmal erinnert an Zuhause Betr.: Mahnmal München-Fürstenried
Durch das aufmerksam geworden, wollten wir schon immer das Denkmal für die Toten von Königsberg besuchen. Bei unserem Urlaub haben wir das Vorhaben wahrgemacht und sind auf den Waldfriedhof Fürstenried, Eingang Lorettoplatz, zum eindrucksvollen Mahnmal gegangen.
Ich selbst bin in Königsberg geboren und hatte das Glück, rechtzeitig zu fliehen. Mein Vater blieb aus Pflichterfüllung als Beamter bei der Post zurück. Meine Karte aus Gotenhafen hat mein Vater noch erhalten und schrieb mir und meiner Mutter zurück: „Ich bin froh, daß ihr rausgekommen seid.“ Danach haben wir nie wieder etwas von ihm gehört. Ich will nicht wissen, wie mein Vater umgekommen ist, weiß aber, daß seine letzten Gedanken seiner Familie galten. Es war mir daher ein Bedürfnis, an diesem Mahnmal ein paar Blumen zu seinem Gedenken niederzulegen.
Ich danke Herrn Hagner, der dieses Denkmal ermöglicht hat. Die Ostdeutschen hatten die Folgen des verlorenen Krieges am meisten zu spüren bekommen. Wir haben unsere Heimat aufgeben müssen. Nach unserer langen, schweren Flucht wurden wir im Westen nicht sehr freundlich aufgenommen, man betrachtete uns als Eindringlinge. Es ist keine Seltenheit, daß ich gefragt wurde, warum ich fortgegangen bin, wenn ich meine Heimat so liebe. Auch wurde ich nach meinem ersten Besuch in Königsberg gefragt, ob ich das Grab meines Vaters besucht hätte. Jetzt gibt es aber eine Stätte, wo ich meiner Erinnerung an mein geliebtes Königsberg nachgehen kann.
Ilse Pohl, Bad Vilbel Elbing, Elbing/Elblag oder Elblag ? Betr.: Folge 41 - „... was zusammengehört“
Nach längerem „Mitlesen“ bin ich seit einigen Monaten Abonnent des es. Die wöchentliche Lektüre Ihrer Zeitung ist informativ und wohltuend, heben sich die Beiträge doch qualifiziert von den „gleichgeschalteten Meinungen“ vieler anderen Zeitungen dieses Landes ab. Als ehemaligem DDR-Bürger ist das „Erlebnis “ vergleichbar mit der gelegentlichen Lektüre von Westzeitungen, die bis hin zum Impressum sorgfältigst gelesen wurde.
Natürlich gibt es im auch Beiträge, für die sich meine Zustimmung in Grenzen hält. Was mir nicht gefällt, sofern es sich um gegenwartsbezogene Berichte und Nachrichten handelt, ist die Nur-Verwendung der deutschen Orts- oder Ortsteilnamen wie im obengenannten Beitrag. Da wird der östlich der Oder gelegene ehemalige Frankfurter Stadtteil nur Dammvorstadt genannt. Für einen Gegenwartsbericht empfinde ich das unkorrekt. Wir müssen meines Erachtens schon respektieren, daß für die seit mehr als fünfzig Jahre dort lebenden Menschen dieses Zipfelchen des alten Frankfurt heute Slubice heißt. Ähnlich verhält es sich auch im Umgang mit den Namen der auf polnischer Seite gelegenen Stadtteile von Görlitz oder Guben.
Damit keine Mißverständnisse aufkommen. Als gebürtiger Elbinger würde ich mich dagegen verwahren, wollte mir jemand einreden, die Stadt meiner Kinderjahre wäre Elblag in Polen. Die heutigen Bewohner aber leben in Elblag, und ich glaube, es wäre weltfremd, beispielsweise einen Brief an eine dortige Behörde nicht mit den korrekten polnischen Bezeichnungen zu senden.
Konrad Ludwig,Wernigerode
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