|
Daß sich ein Staat politisch bemüht, günstige Voraussetzungen für den Nachwuchs seines Volkes zu schaffen, erscheint der heutigen deutschen Generation fremd. Sie ist aufgewachsen in einem Land, in dem sich alle Regierungen, gleichgültig, welche Partei den Bundeskanzler stellte, einig waren in der Ablehnung jeder Bevölkerungspolitik. Was in den Schlafzimmern der Bürger passiert, das gehe angeblich den Staat nichts an, war die übereinstimmende Einstellung aller Parteien, und sie wurden darin bestärkt von allen liberalistischen Kräften der Gesellschaft.
Die Quittung haben wir jetzt. Deutschland ist eines der geburtenschwächsten Länder in Europa. Die Zahl der Todesfälle übersteigt kontinuierlich die der Geburten - zumindest der deutschen. Wer die Renten für die immer älter werdende Bevölkerung aufbringen soll, ist ungeklärt, es sei denn, man befolgt das Rezept der deutschen Regierungen, die Türen für weitere Einwanderungen aus allen Ecken der Erde weit aufzureißen. Der Staat macht sich keine Gedanken darüber, daß im letzten Jahr 128.000 legale Schwangerschaftsabbrüche zu verzeichnen waren - Sachkenner gehen davon aus, daß noch einmal so viele illegal erfolgten -, und das, obwohl die Abtreibung offiziell verboten ist.
Die Entwicklung der deutschen Bevölkerungszahlen ist offensichtlich der Bundesregierung "Wurscht", um einen Begriff aufzunehmen, den die jetzige Familienministerin - allerdings, bevor sie ihr Ministeramt antrat - im Bayerischen Rundfunk geäußert hat. Dort sagte sie mit Nachdruck, es sei ihr "Wurscht", ob die Deutschen aussterben.
Vor diesem Hintergrund verstehen es deutsche Historiker kaum, daß andere Länder, sei es Frankreich, sei es die damalige DDR, erhebliche Anstrengungen unternahmen, um es den Familien zu erleichtern, Kinder in die Welt zu setzen - beide mit Erfolg.
Heute werden die bevölkerungspolitischen Maßnahmen in Deutschland in der Zeit zwischen 1933 und 1945 allenthalben verteufelt, jedenfalls von Publizisten und Junghistorikern. Ein beliebtes Thema ist dabei der "Verein Lebensborn e. V.", der vor dem Krieg gegründet wurde, um die damals erschreckend hohe Zahl von Abtreibungen zu senken. Er sollte vor allem unehelich werdenden deutschen Müttern die Möglichkeit geben, ohne Diskriminierung durch die Gesellschaft ihre Kinder in angemessener Umgebung zur Welt zu bringen.
Der "Lebensborn" war ein beliebtes Thema für Nachkriegsjournalisten; offenbar übte die Mischung aus Sex und Nazi auf sie eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Sie erfanden die abenteuerlichsten Räuberpistolen, und das, obgleich bereits 1948 der US-amerikanische Militärgerichtshof in Nürnberg nach sechsmonatiger Prozeßdauer festgestellt hatte, "daß der Verein Lebensborn ... eine Wohlfahrtseinrichtung und in erster Linie ein Entbindungsheim war. Von Anfang an galt seine Fürsorge den Müttern, den verheirateten wie den unverheirateten, und den ehelichen wie den unehelichen Kindern."
Dessen ungeachtet konnte man immer wieder in Zeitungen lesen wie im Rundfunk hören und sehen, daß angeblich germanische SS-Männer auf Befehl in "Lebensborn"-Heimen blonden BDM-Mädchen zu Kindern verholfen hätten, um so die nordische "Herrenrasse" zu züchten.
Wie manche anderen Lügen, so wurde auch diese im wesentlichen durch ausländische Historiker korrigiert. Zwar gab es schon längst das wissenschaftliche Buch von Georg Lilienthal über den "Lebensborn", in dem er deutlich macht, daß es sich bei der Einrichtung keineswegs um eine "Zuchtanstalt" gehandelt habe, doch wurde das von den Medien ignoriert. In der Öffentlichkeit zu Fall kam die Propagandalüge vor allem durch das Buch des norwegischen Archivars und Historikers Kare Olsen, "Vater: Deutscher - Das Schicksal der norwegischen Lebensborn-Kinder und ihrer Mütter von 1940 bis heute". In Norwegen hatte die deutsche Besatzungsmacht zahlreiche "Lebensborn"-Heime eingerichtet, in denen Norwegerinnen, die mit deutschen Soldaten befreundet waren und von ihnen Kinder erwarteten (insgesamt sollen es 10.000 bis 12.000 Kinder gewesen sein), ungestört ihre Babys zur Welt bringen konnten.
Wenn in Deutschland der Lüge von "NS-Zuchtanstalten" widersprochen wurde, so geschah dies in der Regel sehr vorsichtig, etwa indem man schrieb, es gebe "noch keine Beweise dafür, daß dort blonde Frauen auf Befehl mit SS-Leuten Kinder gezeugt hätten". Die Fernsehsender und Zeitungen ließen sich dadurch wenig beeindrucken, sie logen weiter.
Der Fernseh-Sender Vox strahlte vorletzten Sonnabend eine Folge von "Spiegel TV" über "Lebensborn"-Kinder in Norwegen aus. Natürlich kommen auch hier am Rande all die nicht mehr ernst zu nehmenden Behauptungen wieder vor, wie etwa die, daß die Deutschen Norwegen "überfallen" hätten (kein Wort über gleichzeitige britische Maßnahmen), auch, daß die Wehrmacht "Tausende von Widerstandskämpfern ermordet" habe, und was so gängig ist bei den Vergangenheitsbewältigern.
Den Hauptteil aber bildete die Behandlung der "Deutschenkinder" nach der deutschen Niederlage. Die "Widerstandskämpfer", in Wahrheit der Pöbel, fielen über die Häuser von Frauen her, die mit deutschen Soldaten befreundet gewesen waren und mit ihnen gemeinsam Kinder hatten, um die Wohnungen zu verwüsten, den Frauen die Haare zu scheren, sie durch die Straßen zu jagen, sie zu demütigen. Opfer kamen zu Wort, sowie norwegische Historiker. Von ihnen erfuhr man, wie die unschuldigen Kinder mit drei Jahren von Norwegen in Heime für geistig Behinderte gesteckt wurden mit der Behauptung, ein Kind eines deutschen Vaters müsse schwachsinnig sein. Sie wurden gequält, seelisch wie körperlich. Eine Norwegerin erzählte, daß sie von ihrem Stiefvater mißbraucht worden sei, andere berichteten von Schlägen und Diffamierungen in der Schule. Erwähnt wurde, daß Deutschenkinder zu medizinischen Experimenten gebraucht wurden. Schon während des Krieges waren "Deutschenkinder", vor allem wenn der Vater gefallen war, von ihren Großeltern nach Deutschland geholt worden, wenn die Mütter sie nicht behalten wollten. Die norwegische Regierung ließ sie mit Genehmigung der britischen Besatzungsmacht gewaltsam nach Norwegen transportieren, nicht etwa, um sie ihrer Mutter zuzuführen, sondern um sie in Heimen quälen zu können.
Eine norwegische Regierungskommission stellte von Amts wegen fest, Deutschenkinder seien minderwertig. Man sollte sich ihrer entledigen, weil in ihren Genen "deutsche Energie" stecke und weil sie später eine deutsche Fünfte Kolonne in Norwegen bilden würden. Man wollte sie nach Australien deportieren, doch Australien lehnte ab.
Die Fakten waren das Wesentliche an dem Film, während man das antifaschistische Drumherum vergessen kann, weil abgenutzt.
Während in diesem Spiegel-Film der Wahrheit die Ehre gegeben wurde, strahlen Sender der ARD auch heute noch in dritten Programmen unentwegt Propagandafilme über die "Nazi-Zuchtanstalten" des "Lebensborn" aus, beispielsweise aus der Tschechischen Republik. Sie geben ein Beispiel, daß Vergangenheitsbewältigung mit historischen Tatsachen nichts zu tun hat.
"Lebensborn"-Mitarbeiterin mit Neugeborenem: Zu den historischen Aufnahmen, die auf Vox zu sehen waren, gehörte auch diese. |
|