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Das Soros-Netzwerk:

 
     
 
George Soros ist eine Janus-Gestalt par excellence. Während der römische Gott de Anfangs die Tore öffentlicher Gebäude beschirmte, ermöglichen die Stiftungen de US-Milliardärs den Zugang westlichen Wissens und westlicher Politik-Vorstellungen in östliche Europa. Ebenso wie der antike Janus hat auch der 1930 in Ungarn geborene Soro ein doppeltes Gesicht. Während er sich selbst als "finanzieller Philanthrop un philosophischer Spekulant" sieht und manche ihn einen freiheitsliebenden "Robi Hood in Nadelstreifen" nennen, halten Kritiker ihn für einen problematische Machtfaktor.

Soros‘ Weltanschauung
ist vor allem von drei biographischen Stationen gepräg worden: der Herkunft aus einer jüdischen Familie in Budapest und dem Erlebnis de NS-Unrechts, seiner auf die Emigration 1947 folgenden Philosophie-Studien bei Karl Poppe in London sowie der Prägung durch den Kapitalismus made in USA.

Nach der Übersiedlung in die Vereinigten Staaten im Jahre 1956 erwies sich Soros a der New Yorker Wallstreet als gelehriger Spekulant. Sein späterer Erfolg war gewaltig Seit Gründung des Quantum Fonds 1969 verdiente er mit Währungs- und Aktiengeschäfte ein geschätztes Vermögen von 14 Milliarden Mark. Aufsehen erregte sein "Sieg übe die Bank von England" 1992, als er während der Krise im Europäische Währungssystem gegen das Pfund spekulierte und binnen Stunden um eine Milliarde Dolla reicher wurde.

Ob ein schlechtes Gewissen den Antrieb zum Aufbau seines Stiftungsimperiums gab, se dahingestellt. Jedenfalls baute der Börsenspezialist seit der Gründung des "Ope Society Fund" in New York 1979 bis heute in 31 Ländern eigen "Wohltätigkeits"-Organisationen auf. Deren Schwerpunkt liegt eindeutig auf de Reformstaaten des östlichen Mitteleuropas sowie den Nachfolgerepubliken der Sowjetunion Bereits 1984 entstand eine Stiftung in seiner ungarischen Heimat und 1987 auch in de UdSSR. Seit der Wende im Osten leitete George Soros dorthin die stolze Summe von zwe Milliarden Dollar.

Ob in Ungarn ein "Zentrum für Kultur und Kommunikation" eingerichtet, in de Ukraine die sozioökonomischen und politischen Einstellungen der Bevölkerung untersuch (1997) oder in Moldawien Lehrer ausgebildet werden – immer ist die "Soro connection" maßgeblich beteiligt. Im Vordergrund stehen der Bereich der klassische Medien und des Internets, die Telekommunikation sowie die Entwicklung der Schulen Universitäten und Bibliotheken.

Im Frühjahr 1996 unterzeichneten Soros und der damalige russische Ministerpräsiden Tschernomyrdin einen Fünf-Jahres-Plan über den Anschluß von 32 russische Provinz-Universitäten an das Internet. Besonders wichtig ist auch die 1994 ins Lebe gerufene "Central European University" in Budapest und Warschau. Für si erhielt der Milliardär in diesem Jahr den Hannah-Arendt-Preis, mit dem er sich nun ebens schmücken darf wie mit den Ehrendoktortiteln aus Oxford, Yale und Budapest sowie de höchsten Ehrung der Universität von Bologna.

Aufschlußreich für die politische Einflußnahme des Soros-Netwerkes sind die "Forced Migration Projects".

Diese sollen u. a. über die Förderung nicht-offizieller Kräfte vor Ort Regierunge zur Anerkennung der Menschenrechte von Flüchtlingen veranlassen. Alle zwei Monat erscheint der "Forced Migration Monitor", den über 6500 Regierungsvertreter private Vereinigungen und Medien zugeschickt bekommen.

Beobachter kontrollierten im Auftrag von Soros die Durchführung des zweifelhafte Dayton-Abkommens in Bosnien-Herzegowina und sprachen 1997 in Deutschland und der Schwei vor, um eine schnelle Rückführung bosnischer Kriegsflüchtlinge zu verhindern. I Baltikum wurde in Unkenntnis der Gefühlslage der einheimischen Völker mi Veröffentlichungen Druck gemacht, um ein weitgefaßtes, die russischen Zuwandere begünstigendes Staatsbürgerschaftsrecht durchzusetzen.

Das politische Etikett, das sämtlichen Soros-Aktivitäten anhaftet, ist die Vision de "offenen Gesellschaft". Im Sinne der Popperschen Ideen ist damit die frei Entfaltung der verschiedenen Meinungen und Interessen der Menschen in einem demokratische Rechtsstaat gemeint. Die "Internet-Kultur" erscheint als modernster Ausdruc dieses westlichen, stark individualistischen Gesellschaftsentwurfs.

Als Feindbilder sind nach dem Untergang des Kommunismus andere autoritäre Führunge und der Nationalismus geblieben. Auch konservative Ansätze geraten in de Extremismusverdacht. So zeigt Soros kein Verständnis dafür, den Konsum von Marihuana in den USA weiter als eine zu bekämpfende Sucht zu behandeln und unterstützt eine lax Haltung zur Masseneinwanderung.

George Soros ist ein ziemlich exzentrischer Linker, dessen widersprüchlich Einstellungen viel Raum für Spekulationen lassen. Neuerdings vertritt er eine eigenartig Kapitalismus-Kritik. In seinem 1998 veröffentlichten Buch "The Crisis of Globa Capitalism" wendet sich ausgerechnet dieses Erfolgskind der Wallstreet gegen de freien Kapitalfluß. Soros fürchtet, daß der unbegrenzte Glaube an die Märkte und dere Selbstheilungskräfte zu sozialen Konflikten führen werde, an deren Ende die Selbstzerstörung des kapitalistischen Systems stehen könnte.

Unbestritten ist, daß heute bereits kleinste Regungen des Börsenriesen ausreichen, u die internationalen Finanzmärkte in Bewegung zu bringen. Gewagt ist dagegen die Behauptung, Soros wolle mithilfe seiner Stiftungen heimlich ein Medienmonopol in östlichen Europa errichten. Zwar wird ihm u. a. eine direkte Einwirkung auf die letzte Präsidentenwahlen in der Ukraine nachgesagt, doch im allgemeinen dürften die politische Folgen seiner Wohltätigkeit weniger deutlich zu fassen sein.

Auch wenn oft Nicht-Regierungs-organisationen gefördert werden, kommt ein erhebliche Teil der Stiftungsgelder faktisch dennoch der nach wie vor tonangebende postkommunistischen Nomenklatura zugute. Für diese ist – sei es in Rußland oder in Georgien – das Lob der offenen Gesellschaft nichts weiter als ein Lippenbekenntnis Sie nutzen nach Kräften die Möglichkeit, am Soros-Engagement mitzuverdienen, währen die breite Bevölkerung (vor allem auf dem Lande) kaum in den Genuß des Geldregens kommt.

Verhängnisvoll sind die altbekannten mafiösen Formen der Machtausübung im Osten in Verbindung mit der von Soros propagierten westlichen Illusion unabhängiger Massenmedien Hat sich dieser Glaube erst in den Köpfen eingenistet, ist es nur noch ein kurzer Weg zu Verlust der Kritikfähigkeit – und damit zur Unfreiheit.

Manche vergleichen George Soros mit Andrew Carnegie und John D. Rockefeller. Neben de weitverzweigten Stiftungen, mit denen diese drei amerikanische "Menschenfreunde" viel Gutes getan haben bzw. noch tun, lassen sich auch wenige erbauliche Parallelen entdecken.

Rockefeller hatte über seine Hilfsorganisationen landwirtschaftliche Erzeugnisse au den USA zu Niedrigstpreisen an südamerikanische Bauern verkauft, um deren Existenz zu zerstören und so das ölreiche Land in die Hände zu bekommen. Heute sorgt Soros in Rußland für eine schnellere Entwicklung der Telekommunikation, was nach eigener Aussag zur Folge haben könnte, daß die von ihm "beratenen" amerikanische Investmentfonds verstärkt in diesem Bereich investieren und ihn schließlic kontrollieren
 
     
     
 
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